Der Einsatz ausländischer Arbeitskräfte in der deutschen Wirtschaft wird fortgesetzt und ausgebaut. Am 14. April legt der Generalbevollmächtigte für den Arbeitseinsatz, Fritz Sauckel, einen Bericht vor, in dem er Hitler die Entwicklung des zurückliegenden Jahres darlegt. Demnach sind der deutschen Kriegswirtschaft zwischen dem 1. April 1942 und dem 31. März 1943 3 638 056 neue ausländische Arbeitskräfte »zugeführt« worden. Davon sind in der Rüstungsindustrie 1 568 801 Personen beschäftigt, im Bergbau 163 632 , in der Bauwirtschaft 218 707 , im Verkehrswesen 199 074 , in der Land- und Forstwirtschaft 1 007 544 und in sonstigen Wirtschaftszweigen 480 298 . Die Zahl der im Reich beschäftigten Kriegsgefangenen liegt Sauckel zufolge bei 1 622 829 . Die Unterbringung der Zwangsarbeiter in Lagern führt, wie einer Mitteilung des Amtes für Arbeitseinsatz der Deutschen Arbeitsfront zu entnehmen ist, zu oftmals katastrophalen hygienischen Verhältnissen.
Aus dem Bericht Sauckels ist weiter zu erfahren, dass innerhalb des Deutschen Reiches durch Umschichtung aus kriegsunwichtigen Betrieben wie dem Gaststättengewerbe in kriegswichtige Unternehmen, durch Umschulung und andere Maßnahmen der Kriegswirtschaft fünf Millionen Arbeiter und Arbeiterinnen zugeführt wurden. Arbeitslosenzahlen sind nur aus dem Ausland zu melden: In Großbritannien sind 82 000 Personen (0,6%) ohne Beschäftigung, in der Schweiz sind es 6000 (1,4%). Im von Deutschen besetzten Frankreich gibt es 42 000 Arbeitslose, im verbündeten Rumänien 6000. Im Laufe des Jahres erlebt die europäische Industrie 1785 Streiks, an denen sich 2 657 000 Arbeiter beteiligen. Die Streiks dauern etwa zwei Millionen Arbeitstage.
Erstmals während des Krieges geht die Bevölkerungszahl des Deutschen Reiches (Gebietsstand: 31. 12. 1937) zurück, und zwar um 0,6% (1942: +0,83%).