Neben der Ostfront und der Front in Italien setzen die Alliierten nun auch im Westen zum Sturm auf die »Festung Europa« an. Die Invasion in der Normandie läutet das militärische Ende des Hitler-Regimes ein.
Alliierte Truppen landen an der Küste der Normandie zwischen Cherbourg und Caen. Bei der größten amphibischen Landeaktion des Zweiten Weltkriegs, der Operation »Overlord«, setzt eine Armada von 6000 Schiffen bis Ende Juni 850 000 Soldaten, 150 000 Fahrzeuge und 570 000 t Material an Land.
Unterstützt wird die US-amerikanisch-britisch-kanadische Landeaktion von rd. 14 000 Bombern, die einen dichten Schutzschirm über Flotte und Bodentruppen spannen. Am Abend des ersten Invasionstages halten die Alliierten mehrere Brückenköpfe, die bis zu zehn Kilometer ins Landesinnere hineinreichen. Etwa 150 000 Soldaten befinden sich bereits auf französischem Boden. Im Vorfeld der Invasion hatten die Alliierten das Verkehrsnetz Frankreichs so weit zerstört, dass es den Deutschen kaum möglich war, Nachschub heranzuführen.
Die deutsche Abwehr ist dem Angriff nicht gewachsen. Entscheidend ist die Tatsache, dass die Alliierten eine rd. 50fache Luftüberlegenheit besitzen. Der von der Propaganda als uneinnehmbar beschworene »Atlantikwall« ist unzureichend. Die deutschen Truppen sind zudem angeschlagen und schlecht ausgerüstet. Die deutsche Seite rechnete zwar mit einer Invasion, ist sich aber über das Landungsgebiet und den Zeitpunkt im Unklaren. Irregeleitet durch Ablenkungsmanöver hält Adolf Hitler die Invasion in der Normandie für ein Täuschungsmanöver und verweigert für mehrere Tage die Entsendung von Verstärkung.