Die deutsche Automobilindustrie ist bis zur Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches am 7. Mai 1945 auf die Produktion von Militärfahrzeugen festgelegt. Große Werke wie Opel, Mercedes-Benz oder Auto-Union stellten seit Ausbruch des Zweiten Weltkriegs im Jahre 1939 fast ausschließlich Fahrzeuge für die deutsche Wehrmacht her. Zum Jahresende 1944 war die Produktion jedoch fast vollständig zum Erliegen gekommen, da alliierte Bomberverbände die Anlagen der Automobilindustrie in Schutt und Asche legten. Das wohl bekannteste deutsche Militärfahrzeug ist der Kübelwagen. Er basiert auf dem 1936 von Ferdinand Porsche konstruierten KdF-Wagen, der nach dem Willen des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler die Massenmotorisierung einleiten sollte. Der KdF-Wagen verfügte über einen robusten 23,5 PS starken luftgekühlten Boxermotor, der dem Auto eine Spitzengeschwindigkeit von 102 km/h ermöglichte. Um den nur 999 Reichsmark teuren Wagen in ausreichend großer Stückzahl produzieren zu können, wurde ein »Volkswagen«-Werk auf dem Rittergut Wolfsburg erbaut.
Nach Kriegsausbruch 1939 produzierte man statt des KdF-Wagens den »Kübelwagen« für die Wehrmacht: Bis 1945 wurden 55 000 Exemplare dieses robusten und geländetauglichen Autos gebaut. Hinzu kamen noch etwa 15 000 schwimmfähige Amphibienfahrzeuge sowie eine kleinere Anzahl von Limousinen für Offiziere. Die Produktion musste jedoch 1944 nach einem Luftangriff der Alliierten, der das Werk zu zwei Dritteln zerstörte, stark eingeschränkt werden.
Nach Kriegsende ist die deutsche Automobilindustrie fast völlig zerstört. Zusätzlich machen der Facharbeitermangel und die Rohstoffknappheit eine Wiederaufnahme der Fertigung nahezu unmöglich. So beläuft sich die Gesamtzahl der 1945 in Deutschland produzierten Pkw am Jahresende auf 1293 Stück.
Auch im europäischen Ausland erreicht die Fertigung von Personenkraftwagen aus ähnlichen Gründen noch keine hohen Produktionsziffern. Anders in den USA: Mit 69 532 hergestellten Pkw behauptet die US-amerikanische Industrie ihre führende Rolle in der Automobilherstellung.
Die in den Vereinigten Staaten verkauften Wagen sind darüber hinaus wesentlich moderner, da die Ingenieure der großen Firmen noch bis 1942 Pkw konstruierten. Zunehmend setzt sich die zukunftsweisende »Pontonkarosserie« durch, bei der die Kotflügel in die Gesamtform integriert sind. Zusammen mit einem flacheren Kühler ermöglicht diese Neuerung die Konstruktion flacherer und windschlüpfrigerer Wagen. Diese Vorzüge bietet auch einer der US-amerikanischen »Traumwagen«, der Cadillac 61. Mit seinem 5,7-l-V8-Motor mit einer Leistung von 156 PS erreicht die Luxuslimousine eine Spitzengeschwindigkeit von 155 km/h. Für die meisten US-Bürger bleibt er jedoch ein unerfüllbarer Traum.