Die Aufteilung Palästinas für eine neue Heimat der von Deutschland vertriebenen Juden sorgt für Aufsehen. Die Araber reagieren mit einer Kriegserklärung.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges muss Großbritannien sich von zahlreichen seiner Kolonien und Herrschaftsgebiete außerhalb von Europa trennen. Die Briten besitzen seit 1920 ein Mandat über ganz Palästina. Doch starke Spannungen zwischen den dort lebenden Völkern machen die Region zu einem Pulverfass. Vor allem zwischen Arabern und Juden herrscht große Zwietracht. Als Außenstehende vermögen die Landesherren es nicht, den Feindseligkeiten Einhalt zu gebieten. Auch die Suche nach einer Kompromisslösung für eine Staatsgründung für die Juden schlägt fehl. Daher entscheiden sie sich am 14.02.1947 für die Aufgabe ihres Mandats über Palästina und überlassen die Neuregelung des Verbleibs der noch jungen Organisation der Vereinten Nationen (UNO). Deren Generalversammlung tagt am 29.11.1947 und sucht nach einer Entscheidung bezüglich des Problems. Mit einer recht deutlichen Mehrheit von 33 zu 13 Stimmen entschließen die Vereinten Nationen eine Trennung des Landes in zwei Teile. Juden und Araber sollen so gleichermaßen eine Chance für den Aufbau eines eigenständigen Staates erhalten.
Israel und Palästina entstehen
Eine gerechter Teilungsplan der wirtschaftlich nutzbaren so wie bewohnbaren Regionen soll zukünftigen Konflikten vorbeugen. Israel erhält die Küstenebene mit Galiläa und zwei Drittel der unwirtlichen Negev-Wüste. Insgesamt dürfen die Zionisten über 56,47 Prozent der Gesamtfläche Palästinas ohne Miteinbeziehung von Jordanien in eigener Regie verwalten. Damit geht für die Juden ein lang gehegter Traum in Erfüllung: die Gründung eines eigenen, jüdischen Staats. Palästinensische Gebiete setzen sich unter anderem aus West-Galiläa, den Bergregionen Judäa und Samaria sowie einem angrenzenden Landstreifen an der Westküste hin zu Ägypten zusammen. Unter internationaler Verwaltung kommen die Stadt Jerusalem und Betlehem in Form eines separaten, staatsrechtlichen Status, da wegen deren religiöser Bedeutung für beide Glaubensgemeinschaften ein großes Konfliktpotenzial besteht.
Ablehnung der Araber mündet im Unabhängigkeitskrieg Israels
Doch obgleich die Resolution 181 mit klarer Mehrheit angenommen wird, treten vor allem die arabischen Vertreter mit einer ablehnenden Einstellung dem Vorhaben entgegen. Die Abstimmung gilt nicht zuletzt wegen politischen Drucks von Befürwortern und der internationalen Großmächte ohne weitere Verhandlungen als beschlossene Sache. Während in Tel Aviv Jubel angesichts des Ergebnisses ausfällt, zeigen sich die arabischen Teilnehmer sehr enttäuscht. Diese sehen die Aufteilung des nach ihrer Ansicht ihnen rechtmäßig zustehenden Landes als illegal an. Gleichzeitig gibt es Kritik aufgrund der quantitativen und qualitativen Verteilung der Gebiete an die klar sich in der Minderheit befindlichen Bevölkerungsanteilen mit jüdischer Glaubensausrichtung. Die grundsätzliche Ablehnung für den Aufbau und die Existenz eines israelischen Staats bildet somit die Grundlage für zukünftige Auseinandersetzungen. Sogar einige Juden zeigen sich unzufrieden mit dem Resultat und forderten deutlich mehr für ihre Seite ein, als es die Resolution vorsieht. Anschläge und offen ausgetragene Feindseligkeiten sind die Folge dieser fehlenden Kompromissbereitschaft. Nur wenige Stunden nach der Verkündung der israelischen Unabhängigkeitserklärung durch den ersten Ministerpräsidenten David Ben Gurion am 14.05.1948 erklären gleich mehrere arabische Staaten wie der Irak, der Libanon, Ägypten, Syrien und Transjordanien Israel den Krieg.