Mit der Revolution auf Kuba setzen die Rebellen unter der Führung von Fidel Castro dem diktatorischen Batista-Regime ein Ende.
Der kubanische Rebellenführer Castro, dem nach der Flucht des bisherigen Präsidenten und Diktators Fulgencio Batista y Zaldívar das ganze Land zufällt, ernennt den Richter Manuel Urrutia Lleo zum provisorischen Präsidenten.
Der ständig wachsende militärische Druck der Guerillatruppen Castros hatte Batista am Neujahrstag veranlasst, seine Machtbefugnisse einer Militärjunta zu übergeben und mit seinem engsten militärischen und zivilen Stab in die Dominikanische Republik zu fliehen, wo im Frühjahr 1958 schon Argentiniens Ex-Diktator Juan Domingo Perón Aufnahme gefunden hatte. Vor seiner Abreise erklärte Batista, er habe sich zur Aufgabe seines Amtes entschlossen, »um dem Lande weiteres Blutvergießen zu ersparen«. Batistas überstürzte Flucht hatte zur Folge, dass Armee und Polizei schon wenige Stunden später zu den Rebellen überliefen.In Havanna ist 24 Stunden nach der Flucht des Staatspräsidenten wieder Ruhe eingekehrt. Die Bevölkerung von Santiago de Cuba, der Hauptstadt der Orienteprovinz, die in den frühen Morgenstunden in die Hand der Rebellen gefallen ist, bereitet Castro einen begeisterten Empfang. Männer und Frauen lassen den Guerillaführer auf offener Straße hochleben.
Der erste Aufstandsversuch Castros gegen das Batista-Regime war 1953 gescheitert. Mit einer Handvoll Rebellen wollte er die Militärkaserne von Santiago de Cuba stürmen, wofür er mit einer 15-jährige Zuchthausstrafe büßen sollte. Kurz darauf wurde er jedoch von Batista begnadigt. Castro ging daraufhin nach Mexiko, landete aber im Dezember 1956 mit 81 Anhänger auf der Yacht »Granma« an der Ostküste Kubas. Nur zwölf von ihnen überlebten und tauchten in den Bergen der Sierra Maestra unter. Hier gelang Castro der Aufbau einer schlagkräftigen Partisanenarmee, die US-amerikanische Berichterstatter 1958 auf etwa 10 000 Mann schätzten. Es sind vor allem die liberalbürgerlichen und kleinbürgerlichen Schichten, die sich gegen Batistas korruptes und durch polizeistaatliche Methoden gekennzeichnetes Regime wenden. Die Ziele der Revolution bestehen daher zunächst in einer Wiedereinsetzung der Verfassung sowie in einer besseren Nutzung der vorhandenen wirtschaftlichen Ressourcen des Landes.
Der wichtigste Industriezweig Kubas ist die Zuckerindustrie, deren Produkte 75 bis 90% des Exports ausmachen.
Rückblick: Batista-Regime
Im Gefolge der Weltwirtschaftskrise wurde Fulgencio Batista y Zaldívar im Jahr 1933 als Generalstabschef mächtigster Mann in Kuba. 1940 bis 1944 war er zum ersten Mal Staatspräsident, ehe er bis 1952 im Exil in den USA lebte. 1952 gelangte er durch einen Staatsstreich gegen den gewählten Präsidenten erneut an die Macht. Die USA unterstützten seine Militärdiktatur mit einem Beistandspakt. Nach dem ersten, erfolglosen Putschversuch der Castro-Rebellen im Jahr 1953 verschärfte die Batista-Regierung die Repressionen. Für die Dauer von 90 Tagen wurden die verfassungsmäßigen Rechte der Bevölkerung aufgehoben.
Die Militärpräsenz auf den Straßen und vor öffentlichen Gebäuden wurde stark erhöht Während das Volk zunehmend verarmte, bereicherte sich die Batista-Clique immer mehr: Das Vermögen des Diktators wird auf etwa 400 Mio. US-Dollar geschätzt. Zuletzt versagten die USA dem Regime ihre weitere Unterstützung, da Batista die Stabilität des Landes nicht mehr gewährleisten konnte.