Eine Reihe von technischen Neuerungen, die schon jetzt oder in naher Zukunft im Alltag zu nutzen sind, werden 1994 vorgestellt. So arbeitet im Kölner Eduardus-Krankenhaus eine der ersten Computeranlagen, die - langsam und deutlich sowie mit ausgeprägten Wortzwischenräumen gesprochene - Sprache verstehen und in geschriebenen Text umsetzen kann. Ärzte benutzen die Anlage, um klinische Befunde unmittelbar einzusprechen.
Versuche, mit dem Computer per gesprochener Sprache zu kommunizieren und Texte per Mikrofon einzugeben, gibt es bereits seit 25 Jahren. Alle Ansätze scheiterten bisher aber an der zu geringen Leistungsfähigkeit wirtschaftlich vertretbarer Prozessoren. Um ein Wort zu verstehen, muss der Prozessor es nämlich bereits während des Sprechens in mehrere digitalisierte phonetische »Scheiben« zerlegen und mit Abertausenden auf einer Festplatte gespeicherten Referenzmustern vergleichen. In einer nächsten Stufe werden die »Scheiben« wieder zu ganzen Wörtern zusammengesetzt und diese wiederum mit gespeicherten Mustern verglichen, wobei stets auch die persönliche Sprechweise des Diktierenden berücksichtigt werden muss. Den komplexen Vorgang beherrscht die erste hochleistungsfähige Generation der RISC-Prozessoren, die im IBM RISC System/6000 eingesetzt werden, zumindest insoweit, dass die Ergebnisse zufriedenstellend sind. Bei schnellem Diktat steigt aber die Fehlerrate erheblich an.
Neben Laserschallplatten (CD) und Videokassetten setzt sich seit einigen Jahren zögernd, ab 1994 immer rascher ein neuer elektronischer Datenträger durch, die CD-ROM, und zwar insbesondere in Gestalt von Multimedia-Scheiben. Die CD-ROM gleicht äußerlich in etwa der normalen CD und wird ebenso wie diese mit einem Laserstrahl abgetastet. Sie enthält aber nicht nur akustische Informationen - also Musik oder Sprache -, sondern in erster Linie binär codierte Texte, die auf einem Bildschirm sichtbar gemacht werden können. Daneben kann die CD-ROM Sprache und Musik, aber auch Bilder und bewegte Videosequenzen enthalten. Alle Informationsarten werden durch dieselbe Abspieleinheit - einen Personal Computer mit eingebautem oder separatem CD-ROM-Wiedergabegerät - ausgegeben. Erstmals auf den Markt kommen 1994 u. a. Fremdsprachen-Wörterbücher auf CD-ROM, bei denen die fremdsprachlichen Vokabeln nicht nur im Schriftbild nachvollzogen, sondern zugleich in korrekter Aussprache gehört werden können.
Am 27. Januar stellt die deutsche Post ein neues, in Israel entwickeltes Energiesystem vor, das sie erstmals in einem Großtest erprobt. Dabei handelt es sich um neuartige Akkumulatoren für Elektrokraftfahrzeuge. Die Akkumulatoren arbeiten als Zink/Luft-Batterien und sollen in 3,5-t-Kleintransportern eingesetzt werden. Bei einer Tonne Zuladung haben diese Fahrzeuge eine Reichweite von rund 300 km bei Stadtverkehrsbedingungen. Seit mehreren Jahren sagen Elektronikexperten voraus, dass es nur eine Frage der Zeit sei, bis Gallium-Arsenid (GaAs) das klassische Halbleitermaterial Silizium ablösen würde. Inzwischen zeichnet sich ab, dass dies in großem Maßstab nicht so schnell der Fall sein wird, doch kommen 1994 mehr und mehr elektronische Higtech-Produkte auf den Markt, die mit GaAs-Bauelementen bestückt sind. Die neue Technologie ist zwar wesentlich teurer und auch empfindlicher, bietet aber manche Vorteile. GaAs-Prozessorchips sind rund zehnmal so schnell wie solche aus Silizium - Taktfrequenzen von 500 Megahertz bewältigen sie problemlos. Zudem benötigen sie weniger elektrische Energie.
Einen Rekord gibt es aus der Kernfusionsforschung zu vermelden: Im US-amerikanischen Princeton erzeugen Wissenschaftler in einem Plasmagemisch aus 50% Deuterium und 50% Tritium erstmals nach zwölfjähriger Experimentierzeit für wenige Augenblicke eine Fusionsleistung von 10 MW.