Das Bild der Neuerscheinungen des Autojahres 1994 bietet einige interessante Entwicklungen. So bringt VW die überarbeitete Version des Polo heraus, die sich sogar zum Rivalen des aus dem eigenen Hause stammenden Golf entwickelt. BMW stellt die Version Compact vor und vollzieht damit einen interessanten Schritt weg vom ausgeprägten Stufenheck, ein Trend, der sich international immer stärker bemerkbar macht. Ford folgt mit dem Scorpio der schon beim neuen Mondeo verwirklichten Linie, und der Erfolg scheint dem Unternehmen recht zu geben. Mit der Cabriolet-Version des Punto kann Fiat erneut für Furore auf dem preiswerten Cabrio-Sektor sorgen, Opel gelingt dies mit dem Tigra - auf Corsa-Basis - bei den Coupés.
Die von den Amerikanern am stärksten auf den europäischen Markt drängende Chrysler-Gruppe präsentiert mit dem Modell Neon eine neue Karosserielinie, die sich durch die nach vorn gezogene Passagierzeile (»cab forward design«) und die knappen Karosserieüberhänge auszeichnet. Die bedeutendsten Neuerscheinungen auf dem Luxuswagensektor steuern Aston Martin mit dem Typ DB 7 und Ferrari mit dem F 50 bei. Jaguar bringt die Typen XJ 6 und XJ 12 - Letzteren mit einem neuentwickelten Zwölfzylindermotor- als Weiterentwicklung der bewährten Modellreihe. Die Weltproduktion an Fahrzeugen steigt 1994 um 5%, der Weltbestand überschreitet mit 506,2 Mio. Einheiten erstmals die Halbmilliardenmarke. In der Neuproduktion hält General Motors die Spitzenposition. In Deutschland erhöhen sich die Zulassungszahlen um 0,5%, der Bestand an Pkw erreicht die Marke von 40 Mio. Einheiten. Das meistverkaufte Fahrzeug in Deutschland bleibt der Golf, den größten Zuwachs verzeichnet die im Vorjahr lancierte Mercedes-C-Klasse (+ 113%). Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor gibt es ein Plus von 14,1%, bei den Importfahrzeugen ist ein Rückgang um 6,4% zu beobachten.
Bei der Produktion der Fahrzeuge ist weltweit eine immer stärkere Verlagerung ins Ausland festzustellen. Einer Zahl von 4,1 Mio. in Deutschland hergestellter Pkw stehen 1,8 Mio. im Ausland von deutschen Firmen produzierte Pkw gegenüber, von denen ein beträchtlicher Teil auf den deutschen Markt fließt. Etwa jedes fünfte in Deutschland zugelassene japanische Fahrzeug stammt aus europäischen Produktionsstätten. In der Entwicklung der internationalen Verflechtungen sorgt die Übernahme der britischen Rover-Gruppe durch BMW für Aufsehen.
Zusätzlich zu den stark auftretenden koreanischen Herstellern tritt jetzt auch Malaysia mit dem Proton zum Wettbewerb an.