2007 war kein besonders gutes Jahr für Bahnkunden – erst sorgten Gleisbaustellen für Störungen und Zugausfälle, später streikten die Bahnmitarbeiter und brachten wiederum die Fahrpläne aus dem Takt. Viel besser sieht es 2008 auch nicht aus: Nachdem im Juli ein ICE im Kölner Hauptbahnhof wegen einer gebrochenen Achse – glücklicherweise bei geringer Geschwindigkeit – entgleist ist, ordnet das Eisenbahn-Bundesamt eine deutliche Verkürzung der Inspektions-Intervalle für Züge dieser Bauart und insbesondere deren Radsatzwellen an. In der Folge setzt die Bahn auf vielen Strecken statt Doppel- nur Einfachzüge ein, so dass die Hälfte der Plätze wegfällt, eine Reihe von Verbindungen fallen ganz aus.
Für böses Blut sorgt die Ankündigung einer Preiserhöhung, und nach massiven Protesten wird die anvisierte Bediengebühr beim Fahrkartenkauf am Schalter wieder zurückgenommen. Mit Blick auf den geplanten Börsengang will die Bahn wirtschaftlich glänzen – doch nachdem im Mai nach jahrelanger Debatte die Teilprivatisierung der Bahn endlich auf den Weg gebracht ist S. 104), wird es auf absehbare Zeit doch nichts mit dem Börsengang: Die Finanzkrise macht Bahnchef Hartmut Mehdorn einen Strich durch seine Pläne.