Für die experimentelle Variante des Laientheaters steht »Die Erscheinungen der Martha Rubin« des dänisch-österreichischen Duos Signa Sørensen und Arthur Köstler. Das im Oktober 2007 am Schauspiel Köln uraufgeführte Werk wird zum Berliner Theatertreffen geladen und dort im Mai im Stadtteil Schöneberg in einem alten Lokschuppen realisiert. 192 Stunden dauert die Nonstop-Performance mit 40 Akteuren in altmodischen Kostümen, für die in der Halle ein Bretterdorf aus 25 Hütten aufgebaut worden ist. In dieser Ruby Town leben Bürger und Soldaten, hier arbeitet ein Friseur, es gibt eine Peepshow, eine Bar und einen Schrein, in dem die Stadtpatronin Martha Rubin – dargestellt von Sørensen selbst – mystisch verehrt wird. Wer diese Stadt als Zuschauer betritt, hat irgendwann das Gefühl, nicht mehr Theater zu sehen, sondern in eine fremde Wirklichkeit einzutauchen. Die Wachsoldaten und die Dorfbewohner erzählen den Besuchern ganz unterschiedliche Geschichten darüber, warum seit 16 Jahren in Ruby Town kein Kind zur Welt gekommen ist