2008 ist das dritte Jahr in Folge mit steigender Erwerbstätigkeit und sinkender Arbeitslosigkeit, und entsprechend gut ist die Kasse der Bundesagentur für Arbeit (BA) gefüllt: Ihre Rücklagen belaufen sich Ende 2008 auf etwa 15 bis 16 Mrd. €. Mehr Erwerbstätige bedeuten für die BA mehr Einnahmen, weniger Arbeitslose weniger Ausgaben. Der Beitragssatz zur Arbeitslosenversicherung, der Anfang 2007 von 6,5 auf 4,2?% gesenkt worden war, vermindert sich Anfang 2008 weiter auf 3,3?%, und eine Absenkung auf 2,8?% ab 2009 beschließt das Bundeskabinett im Oktober. Ab Mitte 2010 soll der Beitrag dann wieder geringfügig auf 3,0?% ansteigen.
Die Freude über die positive Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt ist dadurch getrübt, dass alle Zeichen auf eine Trendumkehr hindeuten. Nach den Erfahrungen der Vergangenheit erfasst die Rezession, die führende Wirtschaftsforschungsinstitute 2009 in Deutschland und Europa erwarten, mit einer gewissen Verzögerung auch den Arbeitsmarkt.
Die Bundesregierung trifft Maßnahmen, um die Entwicklung abzufedern: Zu ihrem Konjunkturpaket, das im November verabschiedet wird, gehört eine Bezugsverlängerung des Kurzarbeitergeldes von bisher sechs auf 18 Monate. Damit sollen Unternehmen, z.?B. in der Automobilindustrie, davon abgehalten werden, bei einer vorübergehenden Absatzflaute Mitarbeiter zu entlassen.