Ganz schnell da und ganz schnell wieder weg – das scheint das Motto für die Solokarriere des Peter Fox zu sein, der mit seinem Ende 2008 erschienenen Album »Stadtaffe« den Spitzenplatz der Charts erobert und schon am 6. September 2009 in Hamburg sein Abschiedskonzert gibt. Der Rummel um seine Person sei einfach zu viel, hat er kurz zuvor seine Fans wissen lassen. Der Mann mit dem »Haus am See« ist in der Musikszene kein Unbekannter, als Gründer und Frontmann der Berliner Formation Seeed hat er sich längst einen Namen gemacht, und die Fans hoffen, dass er nun dorthin zurückkehrt. Peter Fox, der sich wie Seeed immer ein bisschen vom Reggae tragen lässt, besingt ein Lebensgefühl: das Befinden des Großstädters, der über Phänomene der Großstadt klagt, sie aber nicht missen möchte – ein Stadtaffe eben, der nicht wirklich aufbegehrt, Stadt und Land als seines begreift und selbst mit anpacken will, wenn es etwas zu verändern gilt.
In diese Richtung weist auch das neue Album von Samy DeLuxe. »Dis wo ich herkomm« sei auch Ergebnis seiner Arbeit mit Jugendlichen, denen er Selbstbewusstsein zu vermitteln versuche. Er wolle ihnen zeigen, dass es sich lohnen könne, für etwas zu arbeiten – und seien es Hip-Hop-Reime. Deutschland müsse dafür, darauf spielt der Titel an, einen selbstverständlichen Rahmen bieten – so ähnlich, wie man sich in den USA auf die Nation als Heimstatt einigen könne, erklärt der Hamburger Rapper. Fox, DeLuxe und ihr erwachsen gewordenes Lebensgefühl kommen beim Publikum gut an, während der deutsche Gangsta-Rap sich allmählich überlebt zu haben scheint. Die Berliner Hip-Hop-Label, einst mit notorischen Provokateuren wie Sido oder Bushido erfolgreich, sind ganz überwiegend vom Markt verschwunden.