Dass Theaterbesucher im deutschsprachigen Raum zuletzt emotional selten auf ihre Kosten kamen, erklärt vielleicht den großen Erfolg der Regisseure Jürgen Gosch und Christoph Schlingensief, deren Theaterarbeiten das Publikum auch deshalb erschüttern, weil es weiß, dass sie dem Tod abgerungen sind. Auch der Zuschaueransturm, den die Inszenierung der Selbstmordtragödie »Wunschkonzert« von Franz Xaver Kroetz durch Katie Mitchell am Schauspiel Köln erfährt, mag damit zu tun haben.