Kasachstan, Astana: In Astana, der Hauptstadt Kasachstans, beginnt der erste Gipfel der 56 Mitglieder der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) seit 1999. Die zweitägigen Beratungen bleiben ohne konkretes Ergebnis.
Anlässlich des Welt-Aids-Tages weist das Kinderhilfswerk UNICEF darauf hin, dass jeden Tag 1000 Babys geboren würden, die mit dem HI-Virus infiziert sind. Derzeit erhalte nur etwa jedes Vierte der bedürftigen Kinder lebensverlängernde Medikamente.
Im Karmel-Gebirge im Norden von Israel brechen die schwersten Waldbrände in der Geschichte des Landes aus. 42 Menschen kommen ums Leben.
In einem kalifornischen Salzsee entdecken US-Wissenschaftler eine neue Lebensform.
Das Exekutivkomitee des Weltfußballverbandes FIFA vergibt auf einer Tagung in Zürich die Welttitelkämpfe in den Jahren 2018 und 2022 an Russland und Katar.
Der Bundestag beschließt mit den Stimmen von CDU/CSU und FDP das Gesetz zur Reform der Hartz-IV-Grundsicherung. Der Bundesrat weist die Regelung am 17. Dezember zurück.
Massenhafte Krankmeldungen von Fluglotsen legen den Luftverkehr in Spanien lahm.
Sechs Tage nach der Stichwahl um die Präsidentschaft in der Elfenbeinküste lassen sich sowohl Amtsinhaber Laurent Gbagbo als auch Oppositionskandidat Alassane Ouattara als neuer Staatschef vereidigen.
Der Polit-Thriller »Ghost Writer« des polnisch-französischen Regisseurs Roman Polanski wird in Tallinn mit dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnet.
Nach dem schweren Unfall eines Wettkandidaten wird die ZDF-Unterhaltungsshow »Wetten, dass..?« in Düsseldorf abgebrochen.
Die zweite Runde der Parlamentswahl in Ägypten wird vom Wahlboykott der Muslimbruderschaft und der liberalen Wafd-Partei überschattet. Die Nationaldemokratische Partei von Staatschef Husni Mubarak erringt eine deutliche Mehrheit.
Baden-Württemberg steigt wieder beim Energieversorger EnBW ein. Das Bundesland kauft dem französischen Konzern EdF für 4,67 Mrd. € dessen 45-Prozent-Anteil ab.
Einen Monat nach der Niederlage seiner Demokraten bei der Kongresswahl verständigt sich US-Präsident Barack Obama mit den oppositionellen Republikanern auf einen Kompromiss im Steuerstreit. Danach werden u.a. die unter seinem Vorgänger George W. Bush eingeführten Steuererleichterungen um zwei Jahre verlängert.
Über zehn Jahre nach dem Absturz einer Concorde bei Paris verurteilt ein Gericht im französischen Pontoise die US-Fluggesellschaft Continental zu einer Geldstrafe von 200 000 €. Bei dem Absturz des Überschallflugzeugs im Juli 2000 kamen 113 Menschen ums Leben. Ein Metallteil auf der Landebahn, das von einer Continental-Maschine stammte, hatte den Ermittlungen zufolge das Unglück ausgelöst.
Vereinigtes Königreich, London: Aufgrund eines schwedischen Haftbefehls wird der australische Wikileaks-Mitbegründer Julian Assange in London verhaftet. Ihm werden sexuelle Nötigung und Vergewaltigung vorgeworfen. Am 16. Dezember kommt er gegen Kaution frei.
In der vierten Auflage der PISA-Studie zeigen sich deutsche Schüler in allen Bereichen verbessert.
Die EU-Kommission erlaubt eine Fortführung der deutschen Steinkohlebeihilfen bis ins Jahr 2018, allerdings werden diese zügiger als geplant zurückgefahren. Ursprünglich wollte die EU-Kommission die Hilfen nur bis 2014 erlauben.
Schweiz, Bern: Die Vereinigte Bundesversammlung wählt in Bern Außenministerin Micheline Calmy-Rey zum Staatsoberhaupt der Schweiz für 2011. Mit lediglich 106 von 189 gültigen Stimmen erzielt die Sozialdemokratin das schlechteste Ergebnis seit 1920.
Ein Großfeuer in einem völlig überbelegten Gefängnis im Süden der chilenischen Hauptstadt Santiago kostet 81 Gefangene das Leben.
Als erstes Bundesland erhält Berlin ein Integrationsgesetz.
Sieben Jahre nach dem Zusammenbruch des italienischen Nahrungsmittelkonzerns Parmalat verurteilt ein Gericht in Parma dessen damaligen Chef Calisto Tanzi wegen betrügerischen Bankrotts zu 18 Jahren Haft. Bei der Insolvenz war 2003 ein Schuldenberg in Höhe von 14 Mrd. € zurückgeblieben.
Vereinigtes Königreich, London: Bei Protesten gegen die massive Erhöhung der Studiengebühren in Großbritannien wird in London der Wagen von Prinz Charles und seiner Frau Camilla attackiert.
Norwegen, Oslo: In Abwesenheit des chinesischen Preisträgers Liu Xiaobo wird in Oslo der Friedensnobelpreis verliehen. Die übrigen Auszeichnungen überreicht Schwedens König Carl XVI. Gustav in Stockholm.
Der 23 Jahre alte Medienkunststudent Jens Stober stellt an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung Karlsruhe (HFG) sein Computerspiel »1378(km)« vor. Darin wird die Flucht aus der DDR nachgestellt. Die Spieler können wahlweise die Rolle von Flüchtlingen oder Grenzwachen übernehmen.
Der Weltklimagipfel im mexikanischen Badeort Cancún endet nach zähen Verhandlungen mit einem Kompromiss.
Die Stockholmer Innenstadt entgeht nur knapp einem verheerenden Selbstmordanschlag.
Nach Berechnungen des Rückversicherungskonzerns Munich Re war das zu Ende gehende Jahr 2010 global gesehen das wärmste seit 1880.
Erstmals seit Erlangen der Unabhängigkeit wird in Kosovo ein neues Parlament gewählt. Stärkste politische Kraft wird die Demokratische Partei (PDK) von Regierungschef Hashim Thaci.
Bei Zusammenstößen zwischen Arbeitern der Textilindustrie und der Polizei kommen in Bangladesch mindestens drei Menschen ums Leben. Der Protest richtet sich gegen Textilfirmen, welche die von der Regierung zum 1. Dezember erhöhten Mindestlöhne nicht zahlen wollen.
In Begleitung seiner Ehefrau trifft Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) zu einem Besuch bei Bundeswehrsoldaten in Afghanistan ein.
Der »Runde Tisch Heimerziehung« fordert in Berlin die Einrichtung eines Entschädigungsfonds für misshandelte ehemalige Heimkinder. Kinder und Jugendliche, die von 1949 bis 1975 in kirchlichen und staatlichen Heimen aufwuchsen und dort unter brutalen Erziehungsmethoden zu leiden hatten, sollen individuell entschädigt werden.
Italiens Ministerpräsident Silvio Berlusconi übersteht eine Vertrauensabstimmung im Senat und auch ein Misstrauensvotum im Abgeordnetenhaus. Berlusconis Regierung hat keine Mehrheit mehr, nachdem ihm im November der einstige Neofaschist Gianfranco Fini die Gefolgschaft aufkündigte.
Das Bundesarbeitsgericht in Erfurt spricht der Tarifgemeinschaft Christlicher Gewerkschaften für Zeitarbeit und Personal-Service-Agenturen (CGZP) die Tariffähigkeit ab.
Die Vereinten Nationen heben die 1990 verhängten Sanktionen gegen den Irak auf. Das Land darf nunmehr wieder Waffen jeglicher Art erwerben und Atomkraft zivil nutzen. Die Sanktionen sollten seinerzeit den damaligen Diktator Saddam Hussein von der Entwicklung von Massenvernichtungswaffen abhalten.
Beim Untergang eines Flüchtlingsboots vor der Küste der zu Australien gehörenden Christmas Island im Indischen Ozean ertrinken mindestens 27 Menschen. Sie waren mit ihrem Boot vermutlich in Indonesien aufgebrochen.
Belgien, Brüssel: Die EU-Staaten vereinbaren in Brüssel die Schaffung eines ständigen Stabilisierungsfonds für angeschlagene Euro-Länder. Der zur Rettung überschuldeter EU-Staaten aufgespannte sog. Rettungsschirm wird dadurch zu einer Dauereinrichtung. Ab 2013 soll ein permanenter Krisenmechanismus die im Zusammenhang mit der Griechenland-Krise beschlossenen Milliardenhilfen ablösen.
Ein Castor-Transport trifft im Zwischenlager Lubmin in Mecklenburg-Vorpommern ein. Der Zug mit 2500 Brennstäben aus bundeseigenen Forschungseinrichtungen erreicht mit sechsstündiger Verspätung das Gelände der Energiewerke Nord. Der Atommüll war im südfranzösischen Cadarache zwischengelagert worden.
Das Sturmtief »Petra« sorgt in weiten Teilen Deutschlands für heftigen Schneefall.
Beginn des Arabischen Frühlings
Tunesien: In Tunesien beginnen Proteste gegen die Regierung von Präsident Zine El Abidine Ben Ali, nachdem sich der Gemüsehändler Mohamed Bouazizi in Sidi Bouzid selbst angezündet hatte. Bouazizi hat zuvor versucht, sein Gemüsegeschäft auf der Straße zu betreiben, wurde jedoch von der Polizei daran gehindert und sein Wagen beschlagnahmt. Die anschließenden Proteste weiten sich schnell auf andere Städte aus und führen schließlich zum Sturz von Ben Ali und der Etablierung einer neuen Regierung in Tunesien. Die Ereignisse in Tunesien werden später als Auslöser für den Arabischen Frühling angesehen, eine Serie von Protesten und Revolutionen in mehreren Ländern des Nahen Ostens und Nordafrikas, die in den Jahren 2010-2012 stattfinden.
»Wutbürger« ist nach dem Votum der Gesellschaft für deutsche Sprache in Wiesbaden das »Wort des Jahres« 2010.
Die EU-Staats- und Regierungschefs erkennen Montenegro den Kandidatenstatus für einen Beitritt zur Europäischen Union zu. Wann entsprechende Verhandlungen aufgenommen werden, steht noch nicht fest.
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) trifft zu einem unangekündigten Besuch der deutschen Soldaten in Afghanistan ein. Bei einer Rede im Feldlager in Masar-i-Scharif spricht sie erstmals deutlich von einem »Krieg« am Hindukusch.
Borussia Dortmund beendet die Hinrunde der Fußball-Bundesliga als souveräner Tabellenführer.
In Abu Dhabi gewinnen die Fußballer von Champions League-Sieger Inter Mailand die Club-Weltmeisterschaft. Im Endspiel wird der kongolesische Außenseiter T.P. Mazembe Lubumbashi 3:0 bezwungen.
In Weißrussland wird der autoritär regierende Präsident Alexander Lukaschenko mit offiziell 79,67% der Stimmen im Amt bestätigt. Bei anschließenden Protesten gegen das Wahlergebnis werden in der Hauptstadt Minsk zahlreiche Regierungsgegner, darunter mehrere Präsidentschaftskandidaten, verhaftet.
Deutschlands Sportjournalisten zeichnen in Baden-Baden die »Sportler des Jahres« aus.
Das ungarische Parlament billigt ein vom Ausland kritisiertes Gesetz zur Kontrolle privater Medien.
Beim ersten offiziellen Besuch eines bayerischen Ministerpräsidenten in Prag betonen Horst Seehofer (CSU) und der tschechische Regierungschef Petr Necas den Willen zu guter Nachbarschaft.
Irak, Bagdad: Neun Monate nach der Parlamentswahl erhält der Irak eine neue Regierung. Die Abgeordneten in Bagdad sprechen Ministerpräsident Nuri al-Maliki das Vertrauen für eine zweite Amtszeit aus.
Der Ministerpräsident von Montenegro, Milo Djukanovic, erklärt seinen Rücktritt. Als Nachfolger an der Regierungsspitze schlägt er Finanzminister Igor Luksic vor. Dieser wird am 29. Dezember vom Parlament zum Regierungschef gewählt.
Der US-Senat ratifiziert mit 71 zu 26 Stimmen den mit Russland geschlossenen START-Abrüstungsvertrag. Er sieht u.a. vor, dass beide Länder die Zahl ihrer Atomsprengköpfe auf jeweils maximal 1550 verringern.
Das griechische Parlament billigt nach fünftägigen Debatten mit den Stimmen der regierenden Sozialisten den Etat für 2011, der harte Sparmaßnahmen sowie Mehrbelastungen für die Bürger vorsieht. Damit soll das Defizit von derzeit 9,4% des Bruttoinlandsproduktes auf 7,4% gesenkt werden.
Wegen einer Spendenaffäre in Rheinland-Pfalz muss die CDU 1,2 Mio. € an den Bundestag zahlen. Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) ahndet mit dieser Sanktion eine verbotene Überweisung der Parlamentsfraktion an den rheinland-pfälzischen Landesverband im Jahr 2006.
Italien, Rom: In Rom wird bei Paketbombenanschlägen in den Botschaften der Schweiz und Chiles jeweils ein Mitarbeiter verletzt. Zu den Anschlägen bekennt sich eine italienische Anarchistengruppe.
In Khaschkargan im Norden Afghanistans wird bei einem Überfall ein deutscher Entwicklungshelfer tödlich verletzt.
Bei Angriffen radikaler Islamisten auf Gottesdienste in Nigeria kommen in Jos und anderen Städten mehr als 30 Menschen ums Leben.
In seiner Weihnachtsbotschaft ruft Papst Benedikt XVI. zu Frieden und Gerechtigkeit und zur Achtung der Religionsfreiheit auf.
Zwei Palästinenser sterben bei einem israelischen Luftangriff östlich von Chan Junis in der Nähe des Grenzzauns zum Gasastreifen.
Russland, Moskau: Ein Gericht in Moskau spricht den inhaftierten Kremlkritiker Michail Chodorkowski der Unterschlagung und Geldwäsche schuldig. Der frühere Öl-Unternehmer bleibt vermutlich noch bis 2017 in Haft. Die erneute Verurteilung wird vom westlichen Ausland scharf kritisiert.
Zwei Selbstmordattentate kosten in der irakischen Stadt Ramadi neun Menschen das Leben.
Im Teheraner Evin-Gefängnis wird das Todesurteil gegen einen angeblichen Spion des israelischen Geheimdienstes Mossad vollstreckt.
Dänemark, Kopenhagen: Den dänischen Behörden ist es nach eigenen Angaben gelungen, in Kopenhagen einen Terroranschlag auf die Zeitung »Jyllands Posten« zu verhindern, die 2005 die umstrittenen Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte.
Der ehemalige israelische Staatspräsident Mosche Katzav wird von einem Gericht in Tel Aviv wegen Vergewaltigung einer früheren Mitarbeiterin von einem Bezirksgericht schuldig gesprochen. Am 22. März 2011 wird das Strafmaß festgelegt: Sieben Jahre Haft sowie zusätzlich zwei Jahre auf Bewährung.
Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs beendet der Deutsche Aktienindex (DAX) das Jahr 2010 mit 6914 Punkten, dies bedeutet ein Plus von 16,06% im Jahresverlauf.
1.3.2011