1

Donnerstag, 1.2.1917

Das Deutsche Reich erklärt den uneingeschränkten U-Boot-Krieg

Das Deutsche Reich beginnt mit dem uneingeschränkten U-Boot-Krieg in den Sperrzonen um Großbritannien und im Mittelmeer.


In Petrograd (Leningrad) findet eine Konferenz der Entente-Mächte statt. Ziel der Beratungen ist eine möglichst wirksame gemeinsame Fortsetzung des Krieges gegen das Deutsche Reich und Österreich-Ungarn.


In der reichsdeutschen Presse werden die Ergebnisse der sogenannten Hindenburg-Spende, die sich an Groß-und Kleinhandel zum Zwecke der Fleisch- und Fettbeschaffung für die Frontsoldaten richtet, bekanntgegeben. Als Spender steht der preußische Handel mit 1 180 400 kg Fleisch und Fetten an der Spitze.


2

Freitag, 2.2.1917

Der Magistrat von Frankfurt am Main reglementiert den Verbrauch von Heizmaterial. In Privatwohnungen dürfen nur noch Küche und die Hälfte der übrigen beheizbaren Wohnung erwärmt werden. Bei Zuwiderhandlungen drohen hohe Geld- und Haftstrafen.


Die Gouverneure der US-Staaten Oregon und Tennessee unterzeichnen ein Gesetz gegen jede Art von Alkoholkonsum.


Die neutrale niederländische Regierung in Den Haag untersagt den männlichen Bürgern des Landes im Alter von 19 bis 48 Jahren das Verlassen des Landes.


Eine Militärrevolte stürzt in dem mittelamerikanischen Staat Costa Rica den amtierenden Präsidenten Alfredo Gonzales Flores.


3

Samstag, 3.2.1917

Der US-amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson gibt den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich bekannt. Gleichzeitig empfiehlt der Präsident allen lateinamerikanischen Staaten und China den gleichen Schritt.

Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich

Präsident Wilson verkündet vor dem Kongress den Abbruch der offiziellen Beziehungen zu Deutschland. 3. Februar 1917.

Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich©
Präsident Wilson verkündet vor dem Kongress den Abbruch der offiziellen Beziehungen zu Deutschland. 3. Februar 1917.

Japan, Tokio: Das japanische Parlament in Tokio das erst am 25. Dezember 1916 zusammengetreten war, wird aufgelöst. Grund sind Streitigkeiten über die Kriegspolitik.


Ein deutsches U-Boot versenkt im Atlantik den US-amerikanischen Dampfer "Housatonic".


4

Sonntag, 4.2.1917

Die Vereinigten Staaten von Amerika fordern die Schweiz, die Niederlande, Schweden, Dänemark und andere neutrale Staaten zum Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich auf.


In Belgien, das von deutschem Militär besetzt ist, bildet sich der Rat von Flandern. Der Rat erlässt einen Aufruf an die flämische Bevölkerung Belgiens für die Eigenständigkeit Flanderns.


Die Bevölkerung von Frankfurt am Main trauert um den Tod der 35jährigen Elefantenkuh Fanny, die besonders durch ihr "Orgelspiel" bekannt geworden ist.


5

Montag, 5.2.1917

Ende der Mexikanischen Revolution

Mit der von Präsident Venustiano Carranza verkündeten ersten Verfassung wird die Revolution in Mexiko beendet.


Das Einwanderungsgesetz der USA das die Kenntnis von mindestens 30 Worten der englischen Sprache von den Immigranten verlangt, wird trotz des Widerspruchs von Präsident Thomas Woodrow Wilson verabschiedet.


Im Deutschen Reich herrscht Kälte mit Werten unter minus 20 C.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: In Berlin erregen einige Elefanten aus dem Hamburger Tierpark Hagenbeck Aufsehen, weil sie zu Reklamezwecken Wagen mit Zeitungspapier des Verlagshauses Ullstein ziehen.


6

Dienstag, 6.2.1917

Nach Mitteilung der Obersten deutschen Heeresleitung erringen die deutsch-österreichischen Truppen Erfolge an der Beresina-Front.


Die mexikanische Regierung unter dem Präsidenten Venustiano Carranza gibt bekannt, dass Mexiko bei einem eventuellen Krieg zwischen den USA und dem Deutschen Reich neutral bleiben wird.


Zur Erläuterung der Friedensbedingungen der Ententemächte veröffentlichen deutsche Propagandastellen Landkarten vom zukünftigen Aussehen Europas.


7

Mittwoch, 7.2.1917

Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, London: In London beginnen Verhandlungen zwischen der jüdischen zionistischen Bewegung unter Chaim Weizmann und der britischen Regierung über die Besiedlung Palästinas.


Die niederländische Regierung verbietet das Auslaufen der Handelsschiffe nach Großbritannien. Die britische Regierung hatte u.a. seit dem 29. Januar keine Kohlentransporte mehr auf niederländischen Schiffen durchgeführt.


Trotz des Drucks der US-amerikanischen Regierung gibt Schweden bekannt, dass die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich aufrechterhalten werden.


Der russische Innenminister Alexandr D. Protopopow reicht seinen Rücktritt ein. Der ehemals liberale Abgeordnete hatte wegen seiner extrem reaktionären Äußerungen im Parlament keine Unterstützung mehr gefunden.


Deutsches Kaiserreich, Würzburg: In Würzburg werden Küchenabfälle auf ihre Verwendbarkeit als Tiernahrung hin untersucht.


8

Donnerstag, 8.2.1917

Im Deutschen Reich wird die Vergabe eines Patents nicht mehr öffentlich bekanntgegeben, wenn die Erfindung im Interesse der Kriegführung liegt.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Das Kriegsernährungsamt in Berlin erlaubt die Beigabe von Futterrüben zur Streckung von Brotvorräten. Der Anteil darf 10% der Trockensubstanz betragen.


Deutsches Kaiserreich, Mainz: Wegen der Kohlenknappheit bleiben in Mainz das Stadttheater, Museen, Schulen und Bibliotheken geschlossen. In den Turnhallen der Schulen werden, wie in anderen Städten des Deutschen Reiches, öffentliche Wärmehallen eingerichtet.


9

Freitag, 9.2.1917

Die französische Regierung gibt bekannt, dass durch den Kohlenmangel über 100 000 Personen erwerbslos geworden sind.


Der britische Nationaldienst ordnet die sofortige Einberufung aller Beamter im Alter von 18 bis 20 Jahren an. Ausgenommen sind Beamte in kriegswichtigen Positionen und Arbeiter in der Landwirtschaft.


Der schwedische Außenminister Karl U. Wallenberg betont in einer Note an die USA nochmals die strikte Neutralität seines Landes.


Bei der Explosion eines Munitionslagers im japanischen Jokohama kommen über 200 Arbeiter ums Leben.


Deutsches Kaiserreich, Rathenow: Eine Pockenepidemie löst Unruhe in der Bevölkerung Berlins aus. In Rathenow sind mehrere Erkrankungen festgestellt worden.


10

Samstag, 10.2.1917

Schweiz, Bern: Die Schweizer Bundesregierung in Bern lehnt in einer Note an den US-amerikanischen Präsidenten Thomas Woodrow Wilson den Abbruch der diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab.


Die Schweiz protestiert beim Deutschen Reich gegen den uneingeschränkten U-Boot-Krieg.


Wegen des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen verschiedener Länder zum Deutschen Reich übernimmt die Schweiz die Vertretung deutscher Interessen in Frankreich, den USA, Großbritannien, Japan und Rumänien.


Die US-amerikanische Schauspielerin Mary Pickford beginnt ihre Karriere in Hollywood. Die Gage für den ersten Film der New Yorkerin beträgt 20 000 US-Dollar (umgerechnet rund 111 000 Mark).


11

Sonntag, 11.2.1917

Deutsches Kaiserreich, Berlin: Der US-amerikanische Botschafter in Berlin, James W. Gerard, verlässt wegen des Abbruchs der diplomatischen Beziehungen die Stadt und reist in die Schweiz.


Österreich-Ungarn, Wien: Die österreichische Regierung untersagt in Wien jede Form des Luxus bei Warenpräsentationen und Reklamebeleuchtung.


Russisches Kaiserreich, Moskau: Der russische Maler Wassily Kandinsky heiratet in Moskau Nina von Andrejewsky.


12

Montag, 12.2.1917

Österreich-Ungarn, Wien: Der deutsche Kaiser Wilhelm II. trifft zu einem Besuch bei Kaiser Karl I. in Wien ein. Der österreichische Herrscher wird zum preußischen Generalfeldmarschall ernannt.


Die Schonfrist für neutrale Schiffe im Sperrgebiet des Atlantiks und im Ärmelkanal, denen die Meldung vom uneingeschränkten U-Boot-Krieg nicht rechtzeitig zugegangen ist, läuft aus. Kein Schiff im Sperrgebiet wird in Zukunft vor einem deutschen U-Boot-Angriff gewarnt.


Frankreich, Paris: Russland und Frankreich schließen in Paris einen Geheimvertrag über ihre Kriegsziele.


Infolge der U-Boot-Blockade im Mittelmeer treffen kaum noch Handelsschiffe in den italienischen Häfen ein. Die Preise für Lebensmittel steigen deshalb in den italienischen Städten um 40% gegenüber dem 2. Februar des Jahres 1917.


In der italienischen Stadt Turin arbeiten die Fabriken wegen des Kohlenmangels nur noch an zwei Tagen in der Woche.


Die Brotkartengemeinschaft des Verwaltungsbezirks Groß-Berlin legt neue Bestimmungen über die Brotversorgung fest.


13

Dienstag, 13.2.1917

Mata Hari wird wegen Spionage verhaftet

Frankreich, Paris: Mata Hari wird wegen Spionage in Paris verhaftet und nach ihrer Vorführung vor den Untersuchungsrichter des Kriegsgerichts in das Frauengefängnis Saint-Lazare verbracht. Am 24. Juli beginnt ihr Prozess, der unter Ausschluss der Öffentlichkeit nur eineinhalb Tage dauert. Am 15. Oktober wird Hari wegen Doppelspionage erschossen.

Mata Hari am Tag ihrer Verhaftung

13. Februar 1917: Mata Hari wird wegen Spionage in Paris verhaftet.

Mata Hari am Tag ihrer Verhaftung©
13. Februar 1917: Mata Hari wird wegen Spionage in Paris verhaftet.

Die nordischen Staaten, Schweden Norwegen und Dänemark, veröffentlichen eine gleichlautende Note gegen den uneingeschränkten deutschen U-Boot-Krieg.


Wegen des zunehmenden Getreidemangels werden in verschiedenen französischen Departements Vorräte der privaten Haushalte beschlagnahmt, um die Versorgung der Frontsoldaten zu gewährleisten.


Regierungsvertreter und Presse in Südafrika fordern wegen des deutschen U-Boot-Krieges die Internierung aller im Lande lebender Ausländer der Mittelmächte.


Eine Gasexplosion löst ein schweres Grubenunglück in Ehmen bei Fallersleben aus. 35 Bergleute kommen dabei ums Leben.


14

Mittwoch, 14.2.1917

Auf Kuba findet eine Revolte gegen den amtierenden Präsidenten Mario García Menocal statt. Die Regierung der Vereinigten Staaten sagt Menocal ihre Unterstützung zu.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Im preußischen Abgeordnetenhaus in Berlin wird die Reform des Wahlrechts während des Krieges abgelehnt. Die Konservativen betonen, sie würden nach dem Kriegsende an einer Reform mitarbeiten, jedoch den Grundsatz "Wahlrecht nach Leistung", also ein Klassenwahlrecht, weiter fordern.


Die Gesamtsumme der vom deutschen Reichstag bewilligten Kriegskredite seit 1914 beträgt 64 Milliarden Mark. Davon sind 47 Milliarden Mark durch die insgesamt fünf Kriegsanleihen verfügbar geworden. Die Höhe der neu bewilligten Kriegskredite soll bei rund 15 Millionen Mark liegen.


15

Donnerstag, 15.2.1917

Nach Meldung der finnischen Vereinigung der Lebensmittelexporteure reichen die Lebensmittelvorräte des Landes nur noch für ein bis zwei Monate. Die Regierung ordnet strenge Sparmaßnahmen an.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: In Berlin reicht die chinesische Botschaft eine Protestnote gegen den deutschen U-Boot-Krieg ein.


Der Bundesrat des Deutschen Reiches gibt bekannt, dass die Sommerzeit, wie erstmals schon im Vorjahr, auch 1917 im gesamten Deutschen Reich zwischen dem 16. April und 17. September gelten soll. Die Uhren werden während dieser Zeit um eine Stunde vorgestellt. Als Begründung gibt der Bundesrat an, man habe 1916 durch die Maßnahme bedeutende Stromkontingente sparen können.


Die Inszenierung des "Othello" unter der Regie von Max Reinhardt im Deutschen Theater von Berlin erregt großes Aufsehen. In der Neuinszenierung spielt der bekannte Schauspieler Paul Wegener die Titelrolle.


16

Freitag, 16.2.1917

In einem Geheimvertrag sichert Großbritannien Japan die Kontrolle über die derzeitigen deutschen Kolonien Tsingtau und Schantung für die Zeit nach dem Krieg zu.


Die britischen Besatzungsbehörden in der ehemaligen deutschen Kolonie Deutsch-Südwest geben eine Verordnung über Briefe von Zivilpersonen heraus. Die Bezeichnung "Deutsch-Südwest" darf bei der Post nicht mehr benutzt werden.


Der frühere britische Marineminister und Erste Admiral zur See, Sir Winston Churchill, klagt in einem Zeitungsartikel die militärischen Mißerfolge der Entente-Streitkräfte an.


Deutsches Kaiserreich, Barmen: In Barmen (Wuppertal) wird ein spanischer Obsthändler mit 5000 Mark Geldstrafe und einem Monat Gefängnis wegen mehrfachen Verstoßes gegen die Höchstpreisverordnung bestraft.


17

Samstag, 17.2.1917

Kuba: Die Regierungstruppen in Kuba laufen während der Revolte in immer größerer Zahl zu den Aufständischen über.


Die Schiffahrtslinie Schweden-USA wird mit zwei regelmäßig verkehrenden Dampfern von Göteborg aus wieder aufgenommen. Die Schiffahrt war wegen des U-Boot-Kriegs vorübergehend eingestellt worden.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Unter dem Vorsitz des Staatssekretärs Georg Michaelis wird in Berlin ein Ministerium für Lebensmittelversorgung gebildet. Das neue Amt soll die anhaltende Hungersnot bekämpfen und die Verteilung organisieren.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: In Berlin findet die 15. Tagung des Deutschen Vereins für Schulgesundheitspflege statt. Debattiert wird über die Gesundheit der Schuljugend während des Krieges.


18

Sonntag, 18.2.1917

Der Militärbezirk Petrograd (Leningrad) wird aus der russischen Nordfront ausgegliedert und von der Regierung unter den Befehl einer eigenen Militärverwaltung gestellt. Zur Bekämpfung der häufigen Streiks wird das Militär mit Sondervollmachten ausgestattet.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Das preußische Abgeordnetenhaus in Berlin lehnt während einer Debatte über die Familiensituation den Aufruf der Sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft ab, in den Gebärstreik zu treten, damit keine zukünftigen Soldaten mehr geboren werden.


19

Montag, 19.2.1917

Die US-amerikanischen Truppen unter General John J. Pershing ziehen sich von der mexikanischen Grenze zurück. Das Militär hat vergeblich versucht, den mexikanischen Revolutionär Francisco Pancho Villa gefangenzunehmen.


Wegen der anhaltenden U-Boot-Gefahr können zahlreiche Waren in den US-amerikanischen Häfen nicht verschifft werden. 20 000 beladene Güterwaggons von New York, Philadelphia und Baltimore können nicht abgefertigt werden. Die Waren verderben in den Wagen.


Der Verband der Wiener Theaterdirektoren stellt eine Fronttruppe zusammen, die bei den einzelnen Armeeabteilungen Vorstellungen geben soll. Man will vor allem heitere Stücke aufführen.


20

Dienstag, 20.2.1917

Iran, Teheran: Der persischen Regierung in Teheran wird von britischen und russischen Gesandten ein Ultimatum übergeben. Persien wird aufgefordert, die Verwaltung der Finanzen in Zukunft durch Großbritannien und Russland regeln zu lassen.


Im Deutschen Reich werden die Kupfermünzen zu fünf Pfennig für Kriegszwecke eingezogen. Die neuen Münzen bestehen aus Aluminium.


Der französische Philosoph Henri Bergson trifft zu einer Reihe politischer und philosophischer Vorträge in den USA ein.


21

Mittwoch, 21.2.1917

In den ersten drei Wochen des uneingeschränkten U-Boot-Krieges versenkten deutsche U-Boote 134 alliierte und neutrale Schiffe. Allein aus britischen Häfen sind jedoch 6075 Schiffe ausgelaufen.


Im Deutschen Reich tritt die Verordnung über den Kuchenverkauf in Kraft. In Zukunft dürfen nur noch einfache Tee-, Obst- und Königskuchen sowie gefüllte Torten nach genau festgelegten Rezepten hergestellt werden.


Isle of Wight: Elf Seemeilen südlich der Isle of Wight sinkt der britische Truppentransporter Mendi (4.230 BRT), ein ehemaliger Passagier- und Frachtdampfer der Elder Dempster Lines, nach der Kollision mit dem Frachtschiff Darro. Beide Schiffe haben trotz dichten Nebels keine Positionslichter gesetzt. Die Mendi sinkt in 20 bis 25 Minuten, wobei 29 britische Besatzungsmitglieder und 607 südafrikanische Kriegsfreiwillige umkommen.


22

Donnerstag, 22.2.1917

Um die Unruhe der Bevölkerung italienischer Städte über die Versorgungslage zu bekämpfen, weist die Presse darauf hin, dass schon die Griechen und Römer der Antike ein gutes Beispiel für Hungerbereitschaft erbracht hätten.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Im deutschen Reichstag in Berlin fordern Sozialdemokraten, Liberale und Nationalliberale den Übergang zu einem parlamentarischen Regierungssystem.


23

Freitag, 23.2.1917

In den USA wird der Aufbau eines einheitlichen Berufsbildungssystems in allen Einzelstaaten beschlossen.


Schweiz, Bern: Der Schweizer Bundesrat in Bern beschließt die Einführung von fleischlosen Tagen am Dienstag und Freitag.


Die Mehrheitsfraktion der Sozialdemokraten stimmt im deutschen Reichstag der 8. Vorlage für Kriegskredite zu. In seiner Rede betont Friedrich Ebert, Fraktionsführer der Mehrheits-SPD, die Entschlossenheit seiner Partei zur Sicherung der deutschen Interessen.


24

Samstag, 24.2.1917

Der US-amerikanische Geheimdienst in Washington erhält ein Telegramm des deutschen Staatssekretärs des Äußeren, Arthur Zimmermann, an den deutschen Botschafter in Mexiko. Das Telegramm, das vom britischen Geheimdienst entschlüsselt wurde, fordert Mexiko zum Krieg gegen die USA auf.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Wegen des Kohlen- und Holzmangels werden in Berlin sämtliche Schulen geschlossen.


An der Ostfront toben Schneestürme. Die Temperatur fällt auf bis zu minus 38


25

Sonntag, 25.2.1917

Deutsche Großindustrielle und konservative Politiker treffen sich im Berliner Hotel "Adlon" und fordern den Sturz des amtierenden Reichskanzlers Theobald von Bethmann Hollweg.


Im Deutschen Reich tritt die neue Verkehrssteuer in Kraft. Geregelt wird durch die neue Besteuerung der Personen- und Gütertransport.


26

Montag, 26.2.1917

Der US-amerikanische Präsident Thomas Woodrow Wilson verlangt von den Kongreßabgeordneten in Washington die Erlaubnis zur ausnahmslosen Bewaffnung der Handelsschiffe.


Auf der Fahrt von New York nach Großbritannien wird der britische Passagierdampfer "Laconia" von einem deutschen U-Boot versenkt. 270 Menschen überleben den Angriff. Die "Laconia" war der schnellste Dampfer der britischen Marine.


27

Dienstag, 27.2.1917

Die ungarischen Zeitungen in Budapest protestieren gegen eine weitere Einschränkung des Zeitungsumfangs wegen Papiermangels. Die wichtigsten Zeitungen sollen nur noch zwölf Seiten umfassen.


Der russische Innenminister Alexandr D. Protopopow tritt entgegen seiner Ankündigung vom 7. Februar nicht zurück.


Im Deutschen Reich hat die Einfuhr von Diamanten und Brillanten seit 1914 stetig zugenommen.


28

Mittwoch, 28.2.1917

Der US-amerikanische Präsident Woodrow Wilson spricht angesichts des U-Boot-Kriegs von einem fast bestehenden Kriegszustand mit dem Deutschen Reich. Anlaß ist die Versenkung der "Laconia" am 26. Februar , der mehrere hundert Personen zum Opfer fielen.


In Erwartung eines alliierten Großangriffs ziehen sich die deutschen Truppenverbände an der Westfront auf die sogenannte Siegfriedlinie zurück.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Die deutsche Reichsbekleidungsstelle in Berlin erlässt den Befehl zur Erfassung aller Schuhbestände, die nicht unmittelbar gebraucht werden.