Was geschah im Juni 1985

Der sozialdemokratische Politiker Alan García Peréz wird neuer Präsident von Peru. Zwar hatte García Peréz bei der Wahl am 14. April nicht die absolute Mehrheit erreicht, aber sein Gegenkandidat, der Marxist Alfonso Barrantes, trat zur Stichwahl nicht mehr an.

Bei einem Bombenanschlag auf das Verwaltungsgebäude der Hannover-Messe kommt der mutmaßliche Attentäter ums Leben.

Als drittes von vier geplanten Kabelfernseh-Pilotprojekten nimmt der vom WDR getragene "Kabelfunk Dortmund" seinen Betrieb auf.

Bei vorgezogenen Parlamentswahlen in Griechenland erreicht die regierende PASOK-Partei des Ministerpräsidenten Andreas Papandreu mit 45,8% der Stimmen die absolute Mehrheit der Parlamentssitze.

Die Fußball-Nationalelf der Schweiz unterliegt in Dublin 0:3 gegen Irland.

Nach den Vorfällen beim Europapokalfinale von Brüssel sperrt der Europäische Fußballverband UEFA alle englischen Vereinsmannschaften für unbestimmte Zeit für alle Europapokal-Wettbewerbe.

Italien, Rom: Der italienische Ministerpräsident Bettino Craxi und der Kardinalstaatssekretär Agostino Casaroli tauschen in Rom die Ratifikationsurkunden des neuen Konkordats zwischen Italien und dem Vatikan aus. Der Katholizismus ist nicht mehr Staatsreligion in Italien.

Der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl kommt zu einem dreitägigen Besuch nach Jugoslawien. Dabei stehen die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen der Bundesrepublik und Jugoslawien sowie die Gastarbeiterfrage im Mittelpunkt der Gespräche.

DDR, Berlin (Ost): In Berlin (Ost) gibt auf der 90. Session des Internationalen Olympischen Komitees (3.- 6. 6. ) der Manager der Olympischen Sommerspiele von 1984, Peter Ueberroth, bekannt, dass die Spiele in Los Angeles einen Gewinn von 215 Mio. US-Dollar (rd. 657 Mio. DM) eingebracht haben.

BRD, Dortmund: Ein Dortmunder Schöffengericht verurteilt ein Mitglied der "Borussenfront", einer rechtsextremen Organisation von angeblichen Fußballfans, wegen Tätlichkeiten gegen türkische Bürger zu einem Jahr Haft.

BRD, Düsseldorf: In Düsseldorf wird der 21. Deutsche Evangelische Kirchentag eröffnet. Er dauert bis zum 9. Juni und steht unter dem Motto "Die Erde ist des Herrn". Rd. 140 000 Gläubige besuchen die Veranstaltungen, bei denen - trotz eines vielfältigen Angebots politischer Fragen - eine verstärkte Hinwendung zu religiösen Themen zu beobachten ist.

Der Niedersächsische Staatsgerichtshof in Bückeburg bejaht die verfassungsmäßige Zulässigkeit des freiwilligen Mandatsverzichts von Abgeordneten. Eine Rotation wie bei den Grünen ist nach Ansicht des Gerichts mit der Landesverfassung jedoch unvereinbar.

In der Nähe von São Paulo in Brasilien wird die Leiche des weltweit gesuchten früheren deutschen KZ-Arztes Josef Mengele exhumiert.

Bei einer Versteigerung des Hamburger Auktionshauses Hauswedell und Nolte erbringt eine Lindenholzfigur des deutschen Bildschnitzers Tilman Riemenschneider 1,3 Mio. DM.

In Estoril bei Lissabon endet die am Vortag begonnene Außenministertagung der Nordatlantischen Verteidigungsgemeinschaft NATO. Dabei treten Meinungsverschiedenheiten bezüglich des US- amerikanischen Weltraum-Verteidigungssystems SDI auf.

Der chinesische Ministerpräsident Chao Tzu-yang kommt zu einem Besuch nach Bonn. Er will die Wirtschaftsbeziehungen seines Landes zur Bundesrepublik verbessern.

Erstmals in der Geschichte des kommunistisch geführten Ungarn stehen bei Parlamentswahlen in jedem Wahlkreis mindestens zwei Kandidaten zur Auswahl. - Es gibt zwar viele ungültige Stimmen, aber nur 1,2% Gegenstimmen gegen die Parteiliste.

Durch ein 1:0 über Eintracht Braunschweig sichert sich der FC Bayern München die Deutsche Fußball-Meisterschaft, da Werder Bremen bei Borussia Dortmund 0:2 verliert. In der Abschlußtabelle liegen die Bayern mit 50:18 Punkten um vier Punkte vor den Bremern. Absteigen müssen Eintracht Braunschweig und der Karlsruher SC sowie der Drittletzte, Arminia Bielefeld, der in den Relegationsspielen am 1. FC Saarbrücken scheitert. Weitere Aufsteiger sind der 1. FC Nürnberg und Hannover 96.

Frankreich, Paris: Sieger der Internationalen Tennismeisterschaften von Frankreich in Paris werden in den Einzeln Chris Evert-Lloyd (USA) und Mats Wilander (Schweden).

Bei einem Referendum in der Schweiz wird eine Initiative "Recht auf Leben" gegen die Liberalisierung von Abtreibung und Sterbehilfe von rd. zwei Dritteln der Stimmberechtigten zurückgewiesen.

In der sog. Türkischen Republik Nordzypern wird der bisherige Präsident Rauf Denkta ß mit 70,5% der Stimmen in seinem Amt bestätigt.

In einem Volksentscheid in Italien sprechen sich 54,38% der Wähler für den von der Regierung beschlossenen Abbau der gleitenden Lohnskala ("scala mobile") aus. Die regelmäßige Anpassung der Löhne an die Preissteigerungsrate wirkt sich nach Ansicht der Regierung inflationsfördernd aus.

An den Münchener Kammerspielen wird das Stück "Bauern sterben" von Franz Xaver Kroetz uraufgeführt.

Der französische Ministerpräsident Laurent Fabius kommt zu einem offiziellen zweitägigen Besuch in die DDR. Es ist das erste Mal, dass ein Regierungschef der drei westlichen Schutzmächte von Berlin (West) in der DDR zu Besuch ist.

Israel zieht seine letzten Kampftruppen aus dem südlichen Libanon ab.

Griechenland tritt zum 1. Juli dem Europäischen Währungssystem (EWS) bei, bleibt dem Wechselkursverbund des EWS jedoch fern.

In einem Sensationsprozeß wird der dänische Finanzmakler Claus von Bülow in Providence (USA) von dem Vorwurf des zweifachen Mordversuchs an seiner Ehefrau freigesprochen.

Auf der Glienicker Brücke in Berlin findet der bis dahin größte Agentenaustausch statt. 25 West- werden gegen vier Ostagenten ausgetauscht.

BRD, Berlin (West): Die Hauptversammlung des Deutschen Städtetages wählt in Berlin (West) den Frankfurter Oberbürgermeister Walter Wallmann zum Vorsitzenden. Er wird Nachfolger des Dortmunders Günter Samtlebe.

In einem Pflegeheim in Morris Township (New Jersey) stirbt die 31jährige US-Amerikanerin Karen Ann Quinlan. Sie war am 15. April 1975 ins Koma gefallen und seither - gegen den Widerstand der Eltern - künstlich am Leben gehalten worden.

Spanien, Madrid: In Madrid werden die Beitrittsverträge Portugals und Spaniens zu den Europäischen Gemeinschaften unterzeichnet.

Belgien, Brüssel: Im EG-Ministerrat in Brüssel legt Bundeslandwirtschaftsminister Ignaz Kiechle ein Veto gegen die Senkung der Interventionspreise für Raps und Getreide um 1,8% ein. Der EG-Ministerrat setzt sich jedoch am 19. Juni über dieses Votum hinweg. Die Bundesrepublik verzichtet auf eine Klage, weil die Erfolgschancen als gering beurteilt werden.

Das US-Repräsentantenhaus gewährt den nicaraguanischen Contras 27 Mio. US-Dollar (rd. 82 Mio. DM) für nicht-militärische Zwecke und lehnt es ab, das am 1. Oktober 1985 auslaufende Verbot der Unterstützung von militärischen Operationen in Nicaragua zu verlängern.

Der Deutsche Bundestag billigt in namentlicher Abstimmung die Pläne der Bundesregierung zur vorzeitigen Pensionierung von Offizieren der Bundeswehr. Es sollen insgesamt 1200 Offiziere im Alter von 46 bis 52 Jahren vorzeitig in Ruhestand gehen.

Regierungssprecher Peter Boenisch tritt zurück, weil gegen ihn Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben worden ist. Sein Nachfolger wird der Fernsehjournalist Friedhelm Ost (bisher ZDF).

BRD, Hannover: In Hannover beginnt das Deutschland-Treffen der Schlesischen Landsmannschaft. Der prominenteste Sprecher ist Bundeskanzler Helmut Kohl. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte es Streit um das ursprüngliche Motto "Schlesien bleibt unser" gegeben.

Eine Boeing 727 der US-amerikanischen Fluggesellschaft TWA wird mit 15 Insassen an Bord auf dem Flug Athen-Rom von schiitischen Extremisten nach Beirut entführt.

Der Bremer Senatspräsident Hans Koschnick (SPD) kündigt an, dass er zum 17. September zurücktreten wird. Er will andere Aufgaben in seiner Partei übernehmen. Neuer Regierungschef wird Klaus Wedemeier (gleichfalls SPD).

Frankreich, Paris: Mit einer Großkundgebung in Paris beginnt die Aktion "S.O.S.-Racisme" gegen die Ausländerfeindlichkeit in Frankreich.

BRD, Berlin (West): In Berlin (West) vergibt Bundesinnenminister Friedrich Zimmermann den Deutschen Filmpreis. Ein Filmband in Gold erhält der Film "Oberst Redl" von Istvan Szabó, mit der gleichen Auszeichnung werden die Regisseure Bernhard Wicki und Maria Knilli sowie die Darsteller Ursela Monn, Klaus Maria Brandauer und Götz George geehrt.

Nach einem 0:3 gegen England verliert die deutsche Fußballnationalelf mit 0:2 gegen Mexiko auch das zweite Länderspiel in Mexiko. Die Spiele dienten der Vorbereitung auf die Fußball-Weltmeisterschaft 1986.

Mit 17,97 m stellt der US-Amerikaner Willie Banks in Indianapolis einen Weltrekord im Dreisprung auf.

Der Automobil-Rennfahrer Klaus Ludwig aus der Bundesrepublik siegt zum dritten Mal beim Langstrecken-Rennen "24 Stunden von Le Mans" auf einem privaten Porsche.

Der 17jährige Leimener Boris Becker gewinnt durch einen Zweisatzsieg über Johan Kriek (USA) im Londoner Queens Club sein erstes Tennis-Grand-Prix-Turnier.

US-Präsident Ronald Reagan beruft den Leiter der Europa-Abteilung im US-Außenministerium, Richard Burt, zum neuen Botschafter der USA in der Bundesrepublik.

In Namibia wird von Südafrika eine Übergangsregierung eingesetzt, der jedoch die UNO und andere internationale Organisationen die Anerkennung verweigern.

In Chile wird der im November 1984 verhängte Belagerungszustand aufgehoben, der seit dem Staatsstreich 1973 geltende Ausnahmezustand bleibt jedoch bestehen.

Der mexikanische Staatspräsident Miguel de la Madrid kommt zu einem zweitägigen Staatsbesuch in die Bundesrepublik Deutschland.

Im Taunus treffen für zwei Tage 40 Theologinnen aus der Bundesrepublik Deutschland, der Schweiz, den Niederlanden und den Vereinigten Staaten zur Gründung des Netzwerkes Feministische Theologie zusammen.

BRD, Bonn: Vertreter von SPD und SED stellen im Rahmen einer gemeinsamen Konferenz in Bonn den "Rahmen für ein Abkommen zur Bildung einer von chemischen Waffen freien Zone in Europa" vor. Das Papier war von einer Arbeitsgruppe der beiden Parteien erarbeitet worden.

Ein Sprengstoffanschlag auf dem Frankfurter Rhein-Main-Flughafen fordert drei Menschenleben und 42 Verletzte. Der Urheber des Attentats bleibt unbekannt, obwohl mehrere Gruppierungen dafür die Verantwortung übernehmen.

Ein Frankfurter Amtsgericht spricht in einem Prozeß um die Blockade des US-amerikanischen Nachschubdepots Frankfurt-Hausen die sechs Angeklagten vom Vorwurf der Nötigung frei. Das Gericht bezeichnet die Stationierung von Pershing-2-Raketen in der Bundesrepublik Deutschland als verfassungswidrig.

Durch die Explosion einer Autobombe in Tripoli (Libanon) kommen 75 Menschen ums Leben.

Der ehemalige norwegische Diplomat Arne Treholt wird wegen Spionage für die UdSSR und den Irak zu 20 Jahren Haft verurteilt.

In Spanien folgen rd. 3 Mio. Beschäftigte einem Aufruf der kommunistischen Arbeiterkommissionen und einiger kleinerer Gewerkschaften zu einem eintägigen Streik. Der Ausstand soll den Protest gegen ein neues Rentengesetz, welches einige Leistungseinschränkungen vorsieht, dokumentieren.

Der UN-Sicherheitsrat verurteilt in der Resolution 567 die bewaffneten Übergriffe von Einheiten der südafrikanischen Armee gegen Angola. Am 21. Mai waren südafrikanische Soldaten in der Cabinda-Provinz aufgegriffen worden, die dort nach angolanischer Darstellung die Aufgabe hatten, Ölanlagen in die Luft zu sprengen.

Nach heftiger Debatte billigt der Deutsche Bundestag in namentlicher Abstimmung eine neue Hinterbliebenenrente für Mann und Frau, wobei das eigene Einkommen jeweils angerechnet werden soll.

BRD, Berlin (West): Das Oberverwaltungsgericht in Berlin (West) hebt die am 14. Juni vom Verwaltungsgericht verfügte Produktionseinstellung beim Berliner Werk der Akkumulatorenfabrik "Sonnenschein" auf. Das im Stadtteil Tempelhof gelegene Werk, das der Familie des Bundespostministers Christian Schwarz-Schilling (CDU) gehört, hatte durch den Ausstoß von Bleistaub eine erhebliche Boden- und Luftverseuchung verursacht.

Nach schweren Zuschauerkrawallen beim Endspiel um den bulgarischen Fußball-Pokal verfügt die Führung der Kommunistischen Partei des Landes die ersatzlose Auflösung der beiden Fußball-Mannschaften ZSKA Sofia und Lewski Sofia.

BRD, Bonn: Der in Lahnstein tagende Bundeskongress der Jungsozialisten in der SPD fordert in einer Resolution eine Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft und die Umwandlung der Ständigen Vertretungen in Bonn und Berlin (Ost) in Botschaften.

Anschlag auf Air-India-Flug 182

Atlantischer Ozean: Ein Jumbo-Jet der Air-India-Flug 182 (Flugnummer: AI182) stürzt auf dem Flug Toronto-Montreal-London südwestlich von Irland ins Meer. Alle 329 Insassen des Fluges sterben bei dem Anschlag. Radikale Sikhs und eine sog. Befreiungsfront von Kaschmir reklamieren die Verantwortung für sich. Es ist bis zu den Terroranschlägen vom 11. September 2001 der schwerste durch Terroristen verursachte Flugunfall.

Auf dem Tokioter Flughafen Narita sterben zwei Menschen bei der Explosion einer Bombe.

In der Gemäldegalerie Eremitage in Leningrad (heute St. Petersburg) fällt das Rembrandt-Gemälde "Danae" einem Säureattentat zum Opfer.

Italien, Rom: Der Christdemokrat Francesco Cossiga wird mit 752 von 977 Stimmen der Senatoren, Abgeordneten und Vertreter der Regionen in Rom zum neuen Staatspräsidenten Italiens gewählt. Er tritt die Nachfolge des Sozialisten Sandro Pertini an, des mit 88 Jahren ältesten Staatsoberhaupts in Westeuropa. Pertini geht nach siebenjähriger Amtszeit in den Ruhestand.

BRD, Hamburg: Das in Hamburg erscheinende Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" veröffentlicht einen Bericht, demzufolge die Pharmaindustrie jahrelang Gelder an Politiker und an Beamte gezahlt haben soll, um eine industriefreundliche Arzneimittelgesetzgebung zu fördern.

Als erstes Bundesland hebt das Saarland die Richtlinien zur Überprüfung der Verfassungstreue von Bewerbern im öffentlichen Dienst (sog. Radikalenerlaß) auf.

Nach dem Auseinanderbrechen der portugiesischen Regierungskoalition durch den Austritt der Sozialdemokraten am 13. Juni reicht der portugiesische Ministerpräsident Mario Soares (Sozialisten) seine Demission ein. Für den 6. Oktober sind Neuwahlen angesetzt.

In Warschau hält für zwei Tage der Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW bzw. Comecon) seine 40. Tagung ab. Der RGW schlägt die Aufnahme von Beziehungen mit der EG vor.

Die Schweizer Vereinigung für Sonnenenergie (SSES) veranstaltet bis zum 29. Juni die erste Rallye für Solarmobile, um die Anwendung der Sonnenenergie populär zu machen.

Bei einem deutsch-französischen Ministertreffen einigen sich die Politiker auf die Verwirklichung des EUREKA-Programms, einer Technologie und Forschungskooperation als Alternative zum US- Weltraumwaffenprogramm SDI.

Der ehemalige Regierungssprecher Peter Boenisch wird vom Berliner Amtsgericht Tiergarten wegen Steuerhinterziehung zu einer Geldstrafe von 1,08 Mio. DM verurteilt. Boenisch war am 14.06.1985 unter Hinweis auf das laufende Verfahren zurückgetreten.

Irak, Bagdad: Der Irak bricht die diplomatischen Beziehungen zu Libyen ab. Die Regierung in Bagdad vermutet ein libysches Bündnis mit dem Kriegsgegner Iran.

Der Deutsche Bundestag billigt gegen die Stimmen der Grünen das Vierte Gesetz zur Änderung des Abgeordnetengesetzes und des Europaabgeordnetengesetzes, wodurch die Entschädigung für die Parlamentarier um 2,8% erhöht wird.

An der Bundesautobahn Frankfurt am Main-Darmstadt wird auf dem Gelände der Rhein-Main-Airbase eine Kopie des Berliner Luftbrücken-Denkmals enthüllt.

Der Deutsche Bundestag beschließt gegen die Stimmen von SPD und Grünen eine Novelle zum Demonstrationsstrafrecht, mit der das sog. Vermummungsverbot eingeführt wird.

Luxemburg: Die EG-Umweltminister einigen sich nach 21stündigen Verhandlungen in Luxemburg auf einen Kompromiß in der Frage der Höchstgrenzen für Autoabgase. Die deutsche Delegation hat sich mit ihrer Forderung, die US-Abgasnormen zu übernehmen, nicht durchsetzen können. Die neu festgelegten Grenzwerte reduzieren den Schadstoffausstoß um etwa 70% gegenüber dem bisherigen Zustand.

Auf der EG-Gipfelkonferenz in Mailand legen Frankreich und die Bundesrepublik Deutschland überraschend einen Vertragsentwurf für eine "Europäische Union" vor.

BRD, Dortmund: Im Beisein von mehr als 1000 geladenen Gästen wird die Spielbank in Dortmund-Hohensyburg eröffnet. Der jährliche Bruttospielertrag wird auf 60 Mio. DM geschätzt.

Frankreich, Paris: In Paris wird eine deutsch-französische Übereinkunft über die Einführung einer neuen, gemeinsamen Farbfernsehnorm (D2Mac) unterzeichnet.

Auf der kanarischen Insel La Palma wird ein internationales Sternen-Observatorium eingeweiht.

BRD, Remscheid: Bei den deutschen Schwimm-Meisterschaften in Remscheid stellt der Offenbacher Michael Groß zwei Weltrekorde auf: Über 400-m-Freistil schwimmt er 3:47:80 min und über 200-m-Schmetterling 1:57:01 min.

Der Sonderparteitag der hessischen SPD beschließt die Wiederaufnahme der parlamentarischen Zusammenarbeit mit den Grünen.

Die 39 US-amerikanischen Geiseln, die sich in der Gewalt schiitischer Entführer aus dem Libanon befunden hatten, werden freigelassen.

BRD, Duisburg: Durch ein 1:0 über Bayern München wird der KBC Duisburg in Duisburg Deutscher Damen-Fußballmeister.