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Freitag, 1.9.1939

Überfall auf Polen

Um 4.45 Uhr beginnt der deutsche Angriff auf Polen. Nach mehrmonatigen diplomatischen Spannungen und dem zur Rechtfertigung des Angriffs vorgetäuschten Überfall auf den Sender Gleiwitz befiehlt Adolf Hitler der Wehrmacht den lange geplanten Polenfeldzug, der von Truppen des Slowakischen Staats unterstützt wird. Dieser Tag gilt als Beginn des Zweiten Weltkriegs.

Beginn des Zweiten Weltkrieges

1. September 1939: Schleswig-Holstein feuert auf die Westerplatte. Der Beschuss des polnischen Munitionslagers auf die Westerplatte am 1. September 1939 gilt als Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Westerplatte bei Danzig ist eine größtenteils bewaldete, sandige, langgestreckte Halbinsel ohne nennenswerte Bodenerhebungen zwischen Ostsee und Hafenkanal. (Foto vom 1. September 1939)

Beginn des Zweiten Weltkrieges©
1. September 1939: Schleswig-Holstein feuert auf die Westerplatte. Der Beschuss des polnischen Munitionslagers auf die Westerplatte am 1. September 1939 gilt als Beginn des Zweiten Weltkrieges. Die Westerplatte bei Danzig ist eine größtenteils bewaldete, sandige, langgestreckte Halbinsel ohne nennenswerte Bodenerhebungen zwischen Ostsee und Hafenkanal. (Foto vom 1. September 1939)

1939 - Beginn des Zweiten Weltkriegs

1939 - Mit dem Überfall auf Polen beginnt am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Um 4.45 Uhr eröffnet das Linienschiff "Schleswig-Holstein" das Feuer auf polnische Befestigungen auf der Westerplatte vor der Freien Stadt Danzig.

1939 - Beginn des Zweiten Weltkriegs©
1939 - Mit dem Überfall auf Polen beginnt am 1. September 1939 der Zweite Weltkrieg. Um 4.45 Uhr eröffnet das Linienschiff "Schleswig-Holstein" das Feuer auf polnische Befestigungen auf der Westerplatte vor der Freien Stadt Danzig.

Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich

Führer und Reichskanzler Adolf Hitler spricht vor dem Deutschen Reichstag. Einstimmig billigt das Parlament das Gesetz über die Wiedervereinigung Danzigs mit dem Deutschen Reich.


Carl Jacob Burckhardt, der Hohe Kommissar des Völkerbundes, muss gegen 9 Uhr Danzig verlassen.


Vereinigtes Königreich, London: In Großbritannien beginnt die Mobilmachung. In London und anderen Städten werden Kinder evakuiert.


Großbritannien und Frankreich fordern die Reichsregierung zum Rückzug der Wehrmacht aus Polen auf.


Marschall Edward Rydz-Smigly wird Oberbefehlshaber der polnischen Streitkräfte und Vertreter des Präsidenten.


Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini kündigt dem Ministerrat die Nichtkriegführung Italiens an.


Die UdSSR erlässt ein Gesetz über die allgemeine Wehrpflicht. Für Mannschaften dauert sie zwei Jahre (Bodentruppen), vier Jahre (Luftwaffe und Küstenverteidigung) und fünf Jahre (Marine).


In einer geheimen Weisung ordnet Führer und Reichskanzler Adolf Hitler ein Euthanasieprogamm an.


Durch Verordnung des Ministerrats für die Reichsverteidigung wird das Abhören feindlicher Sender und das Verbreiten ihrer Meldungen verboten.


Durch eine Polizeiverordnung wird für Juden im Deutschen Reich eine Ausgangssperre eingeführt.


Ein FührerErlass sieht Straffreiheit für aktive Wehrmachtsangehörige vor, die zu Geldstrafen, Haft, Arrest, Festungshaft oder zu Gefängnis bis zu sechs Monaten verurteilt worden sind.


Die 18 deutschen Wehrkreise erhalten Reichsverteidigungskommissare.


Die 10. Verordnung zum Luftschutzgesetz legt das Verhalten der deutschen Bevölkerung bei Luftalarm fest.


Durch Führerverordnung werden das erstmals im Jahr 1813 gestiftete Eiserne Kreuz (in zwei Stufen) erneuert und das Ritter- und Großkreuz des Eisernen Kreuzes sowie ein Verwundetenabzeichen (in drei Stufen) geschaffen.


Eine Verordnung über den Arbeitsplatzwechsel macht im Deutschen Reich jede Kündigung von der Zustimmung des zuständigen Arbeitsamtes abhängig.


In Stutthof (Danzig) wird ein Zivilgefangenenlager eingerichtet, das später als SS-Sonderlager in ein Konzentrationslager umgewandelt wird.


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Samstag, 2.9.1939

NS-Deutschland, Berlin: Italiens Botschafter Bernardo Attolico übergibt in Berlin eine Note von Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini, der einen Waffenstillstand und eine Friedenskonferenz vorschlägt.


In Beantwortung einer Note von US-Präsident Franklin Delano Roosevelt erklären das Deutsche Reich und Polen, keine zivilen Ziele bombardieren zu wollen.


Frankreich, Paris: In Frankreich beginnt die Generalmobilmachung. Die Kammer in Paris billigt einstimmig die Kriegskredite.


Während die Schweizer Armee in ihre Bereitstellungsräume einrückt, beschließt der Bundesrat die Dienstpflicht für Schweizer von 16 bis 65 Jahren und für Schweizerinnen von 16 bis 60 Jahren.


Der deutsche Industrielle Fritz Thyssen flieht mit seiner Frau in die Schweiz.


3

Sonntag, 3.9.1939

Kriegserklärung Großbritanniens und Frankreichs an Deutschland

NS-Deutschland, Berlin: Die Botschafter Frankreichs und Großbritanniens übergeben in Berlin die Kriegserklärungen ihrer Regierungen an das Deutsche Reich.


Die Regierungen von Australien und Neuseeland erklären, es sei ihre Pflicht, dem britischen Mutterland zu folgen und in den Krieg gegen das Deutsche Reich einzutreten.


Führer und Reichskanzler Adolf Hitler erlässt die Weisung Nr. 2 für die Kriegführung. Ziel bleibt der schnelle Sieg über Polen. Gegenüber Großbritannien wird der Seekrieg nach Prisenordnung freigegeben, ansonsten soll die Initiative dem Gegner überlassen werden.


NS-Deutschland, Berlin: In Berlin trifft der neue sowjetische Botschafter Alexander Schkwarzew ein.


Großbritanniens Premierminister Arthur Neville Chamberlain bildet ein Kriegskabinett.


In Bromberg (Polen) werden mehrere tausend Volksdeutsche ermordet.


Das deutsche Unterseeboot U 30 torpediert den britischen Passagierdampfer "Athenia".


Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS, veröffentlicht einen RundErlass über "Grundsätze der inneren Staatssicherung während des Krieges". Es ist u.a. gegen jedermann einzuschreiten, der öffentlich am deutschen Sieg zweifelt.


Das Reichsgesetzblatt vom 3. September enthält u.a. die auf den 28. August datierte Prisenordnung für die deutsche Kriegführung auf See.


Tazio Nuvolari (Auto-Union) gewinnt vor Manfred von Brauchitsch (Mercedes-Benz) und Hermann P. Müller (Auto-Union) das Autorennen von Belgrad.


Abtransport jüdischer Männer in Polen

September 1939: Abtransport jüdischer Männer durch eine Einsatzgruppe in Polen. Seit Kriegsbeginn begingen die Einsatzgruppen gezielte Massenmorde an Polen. Der „Bromberger Blutsonntag“ am 3. und 4. September 1939, diente ihnen als willkommener Vorwand, ihre vor Kriegsbeginn geplanten Massenmorde als Vergeltung auszugeben.

Abtransport jüdischer Männer in Polen©
September 1939: Abtransport jüdischer Männer durch eine Einsatzgruppe in Polen. Seit Kriegsbeginn begingen die Einsatzgruppen gezielte Massenmorde an Polen. Der „Bromberger Blutsonntag“ am 3. und 4. September 1939, diente ihnen als willkommener Vorwand, ihre vor Kriegsbeginn geplanten Massenmorde als Vergeltung auszugeben.
4

Montag, 4.9.1939

Während eines britischen Luftangriffs auf Wilhelmshaven und Brunsbüttel werden von 24 Bombern der Royal Air Force sieben abgeschossen.


Die britische Regierung veröffentlicht eine Liste mit Konterbande. Für den Gegner bestimmte Kriegs- und Hilfsgüter können fortan als Bannware beschlagnahmt werden.


US-Außenminister Cordell Hull ruft die Bürger der USA auf, nur noch in dringenden Fällen nach Europa zu reisen.


Das Königreich Ägypten bricht diplomatische Beziehungen zum Deutschen Reich ab.


In der Schweiz wird eine weitgehende Preiskontrolle eingeführt.


Durch Verordnung des Ministerrats für die Reichsverteidigung wird die Stärke des Reichsarbeitsdienstes für die weibliche Jugend zwischen 17 und 25 Jahren auf 100 000 erhöht.


Der Ministerrat für die Reichsverteidigung erlässt eine Kriegswirtschaftsverordnung. Sie bringt u.a. Zuschläge auf die Einkommensteuer sowie auf Bier, Tabak, Brannt- und Schaumwein.


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Dienstag, 5.9.1939

Die deutsche Reichsregierung veröffentlicht ein Weißbuch über die letzte Phase der polnisch-deutschen Krise. Polen und Großbritannien werden darin als "Kriegshetzer" bezeichnet.


Polen und Frankreich unterzeichnen ein Protokoll, das dem britisch-polnischen Abkommen vom 25. August entspricht.


Die USA und Japan erklären ihre Neutralität im europäischen Krieg.


Der Schweizer Bundesrat beschließt die Visumpflicht für Ausländer. Etwa 8000 Flüchtlinge befinden sich in der Schweiz.


Eine Verordnung des Reichsarbeitsministers Franz Seldte macht die Zahlung des Arbeitslosengeldes von der Bedürftigkeit des Arbeitslosen abhängig.


Eine Verordnung des Ministerrats für die Reichsverteidigung gegen "Volksschädlinge" bedroht Plünderungen in geräumten Gebieten Brandstiftungen sowie in schweren Fällen auch Verbrechen bei Fliegeralarm mit dem Tode.


NS-Deutschland, Berlin: Von den Universitäten im Reichsgebiet sollen auf Anordnung von Reichsbildungsminister Bernhard Rust nur die Hochschulen in Berlin, Wien, München, Leipzig und Jena ihren normalen Betrieb am 11. September aufnehmen.


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Mittwoch, 6.9.1939

Deutsche Truppen besetzen Krakau. Die polnische Regierung und die obersten Behörden werden nach Lublin evakuiert.


Die Regierung der Südafrikanischen Union (Dominion im britischen Commonwealth) erklärt dem Deutschen Reich den Krieg. Auch der Irak stellt sich hinter Großbritannien.


Der erste britische Geleitzug sticht in See. Die Reise geht vom ostenglischen Orford Ness nach Methil (Schottland).


Der deutsche Passagierdampfer "Bremen" läuft aus New York kommend im sowjetischen Hafen Murmansk ein.


Reichsverkehrsminister Julius Dorpmöller verbietet ab 20. September im Deutschen Reich die Benutzung privater Kraftfahrzeuge. Liegt die Weiterbenutzung im öffentlichen Interesse, sind Ausnahmegenehmigungen möglich.


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Donnerstag, 7.9.1939

Die polnische Besatzung der Befestigung auf der Westerplatte vor Danzig kapituliert.


Die französische Armee eröffnet eine begrenzte Offensive an der Saar.


Im besetzten ostoberschlesischen Gebiet wird die Reichsmarkwährung eingeführt.


8

Freitag, 8.9.1939

Vorausabteilungen der deutschen 4. Panzerdivision (Generalleutnant Georg-Hans Reinhardt) erreichen den Stadtrand von Warschau. Teile der deutschen 10. Armee (General Walter von Reichenau) beginnen bei Radom mit der Einkesselung von Teilen der polnischen Armee "Pruzy" (General Stefan Dab-Biernacki).


Durch Erlass von Reichsbildungsminister Bernhard Rust erhalten zur Wehrmacht eingezogene Primaner den Reifevermerk. Auch Primanerinnen wird der Abschluß gewährt sofern sie bis April 1940 im Kriegshilfsdienst tätig sind.


9

Samstag, 9.9.1939

In der Weisung Nr. 3 für die Kriegführung befiehlt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Fortführung der militärischen Operationen gegen Polen.


Mit dem Angriff der polnischen Armee "Poznan" (General Tadeusz Kutrzeba) auf die deutsche 8. Armee (General der Infanterie Johannes Blaskowitz) beginnt die Schlacht an der Bzura.


NS-Deutschland, Berlin: In einer von allen deutschen Sendern übertragenen Rede vor Arbeitern der Rheinmetall-Borsig-Werke in Berlin-Tegel erklärt Generalfeldmarschall Hermann Göring u.a., das Deutsche Reich sei der am besten gerüstete Staat der Erde.


Das Geheime Staatspolizeiamt (Gestapa) weist die Dienststellen der Geheimen Staatspolizei an, alle polnischen Staatsbürger im Reichsgebiet, die sich "in irgendeiner Form ungebührlich verhalten", in das KZ Dachau einzuliefern.


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Sonntag, 10.9.1939

Auf dem Marktplatz von Bromberg werden polnische Geiseln erschossen.


Kanada erklärt dem Deutschen Reich den Krieg.


11

Montag, 11.9.1939

Wegen der fortdauernden Offensive der polnischen Armee "Poznan" an der Bzura fordert Generaloberst Gerd von Rundstedt, Befehlshaber der Heeresgruppe Süd, Schlachtfliegerverbände an.


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Dienstag, 12.9.1939

Bei der Kapitulation der Armee "Pruzy" (General Stefan Dab-Biernacki) im Kessel von Radom geraten rund 60 000 Polen in deutsche Gefangenschaft.


In Abbéville tagt erstmals der Oberste Alliierte Kriegsrat.


Durch Inkrafttreten einer Verordnung des Reichsinnenministeriums vom 10. September ist für Ein- und Ausreise ein Paß mit Sichtvermerk nötig; deutsche Staatsangehörige und Einwohner des Protektorats Böhmen und Mähren über 15 Jahren müssen sich stets durch einen Personalausweis ausweisen können.


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Mittwoch, 13.9.1939

Warschau ist von deutschen Truppen völlig eingeschlossen.


Führer und Reichskanzler Adolf Hitler, der am 3. September abends aus Berlin nach Polen abgereist ist, besichtigt Lodz. das am 9. September besetzt worden ist.


Der französische Ministerpräsident Edouard Daladier bildet ein Kriegskabinett.


Während der Übernahme von Seeminen auf den französischen Minenkreuzer Pluton im Hafen von Casablanca fällt eine der Minen von der Hebevorrichtung und explodiert. Durch die Detonation werden weitere Minen zur Explosion gebracht, wodurch der Kreuzer völlig zerstört wird. Bei dem Unglück sterben 186 Besatzungsmitglieder und Personen am Ufer. Weitere 84 Menschen an Bord und an Land werden verletzt.


14

Donnerstag, 14.9.1939

An der Bzura tritt die polnische Armee "Pomorze" (General Wladyslaw Bortnowski) im Raum Lowicz zum Angriff an. Deutsche Truppen erobern Gdingen. Bei Annapol überquert das deutsche IV. Armeekorps (General der Infanterie Viktor von Schwedler) die Weichsel, im Südabschnitt hat die 14. Armee (Generaloberst Wilhelm List) den San überschritten.


Nach einem vergeblichen Torpedoangriff auf den britischen Flugzeugträger "Ark Royal" wird das deutsche U-Boot U 39 bei den Hebriden vor der Küste Schottlands durch Wasserbomben versenkt.


Im Reichsgesetzblatt werden u.a. ein FührerErlass über Straffreiheit für Zivilpersonen, die zu geringen Geld- oder Haftstrafen verurteilt sind ( 9. 9. 1939) und eine Verordnung über Gewährung von Schadenersatz bei Kriegsschäden ( 8. 9. 1939) veröffentlicht.


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Freitag, 15.9.1939

An der Südfront nehmen die deutschen Truppen Przemysl und Bialystok ein.


Sowjetunion, Moskau: In Moskau vereinbaren die UdSSR, Japan und die Mongolische Volksrepublik einen Waffenstillstand zum 16. September und eine friedliche Beilegung des Grenzkonfliktes zwischen der Mongolei und Mandschukuo.


Im Reichsgesetzblatt erscheint u.a. eine Verordnung ( 1. 9. 1939) über Hilfen für Familien, die ihre Wohnung aufgrund von Evakuierungen räumen mußten.


Massaker von Przemyśl

15. bis zum 19. September 1939: Als Massaker von Przemyśl wird die durch Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD begangene Ermordung von etwa 600 Juden in der polnischen Stadt Przemyśl bezeichnet. - Foto: Erschießung von Juden durch Einsatzgruppen nahe Iwanhorod (Oblast Tscherkassy) in der Ukraine (vermutlich 1942).

Massaker von Przemyśl©
15. bis zum 19. September 1939: Als Massaker von Przemyśl wird die durch Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD begangene Ermordung von etwa 600 Juden in der polnischen Stadt Przemyśl bezeichnet. - Foto: Erschießung von Juden durch Einsatzgruppen nahe Iwanhorod (Oblast Tscherkassy) in der Ukraine (vermutlich 1942).
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Samstag, 16.9.1939

Teile der Heeresgruppe Süd (Generaloberst Gerd von Rundstedt) beginnen an der Bzura die Umfassung der polnischen Armeen "Poznan" und "Pomorze".


Durch das Reichsgesetz über die Änderung des Strafverfahrens erhält ein besonderer Strafsenat des Reichsgerichts das Recht zur Wiederaufnahme von Fällen bei zu milden Urteilen.


Die Sowjetregierung teilt dem polnischen Botschafter Waclaw Grzybowski mit, dass sie die Republik Polen als nicht mehr existent ansehe und daher das Leben der Weißrussen und Ukrainer in Polen schützen müsse.


Frankreich, Paris: In Paris stirbt 66jährig Otto Wels, seit 1913 Mitglied des Vorstandes der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands.


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Sonntag, 17.9.1939

Einmarsch der Roten Armee in Ostpolen

Um 6 Uhr überschreitet die sowjetische Armee die polnische Grenze. Es beginnt nachdem die deutsche Wehrmacht Polen angegriffen hat. Gemäß dem geheimen Zusatzprotokoll des deutsch-sowjetischen Nichtangriffspaktes, dem sogenannten Molotow-Ribbentrop-Pakt, hat Nazi-Deutschland und die Sowjetunion Polen unter sich aufgeteilt.


Um 19.30 Uhr treten Polens Staats- und Armeeführung bei Kutny nach Rumänien über.


U 29 versenkt den britischen Flugzeugträger "Courageous".


Finnland, Helsinki: In Helsinki läuft der Finne Taisto Mäki die 10 000 m in der Weltrekordzeit von 29:52,6 min.


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Montag, 18.9.1939

Deutsche und sowjetische Truppen treffen in Brest aufeinander

Bei Brest (bis 1921: Brest-Litowsk) treffen erstmals deutsche und sowjetische Truppen aufeinander. In einem deutsch-sowjetischen Kommuniqué wird festgehalten, dass ihre Truppen in Polen keine gegensätzlichen Interessen verfolgen.


Das britische Handelsministerium legt die erste "Schwarze Liste" an. Sie enthält 278 Firmen neutraler Länder die mit dem Deutschen Reich Handel treiben.


Bei den Internationalen US-amerikanischen Tennismeisterschaften in New York siegen in den Einzeln Robert Riggs 6:4, 6:2, 6:4 über Welby van Horn (Herren) und Alice Marble 6:0, 8:10, 6:4 über Helen Jacobs (Damen; alle USA).


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Dienstag, 19.9.1939

Im Kessel an der Bzura kapitulieren die polnischen Armeen "Poznan" und "Pomorze" mit rund 170 000 Mann.


Im Artushof in Danzig spricht Führer und Reichskanzler Adolf Hitler über das Ende des "Feldzugs der 18 Tage".


Die Schweizer Nationalräte Albert Maag-Socin (Zürich) und Ludwig Rittmeyer (St. Gallen) kritisieren in einer Anfrage an das Parlament das rigorose Vorgehen der Fremdenpolizei gegen illegal Eingereiste.


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Mittwoch, 20.9.1939

Bei Szamow und Tomaszow kapituliert die rund 60 000 Mann starke polnische: Armee "Lublin" (General Tadeusz Piskor) vor den deutschen Truppen.


Juden deutscher Staatsangehörigkeit und staatenlosen Juden im Deutschen Reich wird der Besitz von Rundfunkempfängern verboten.


Im Deutschen Reich und im Protektorat Böhmen und Mähren gilt eine neue Wehrbezirkseinteilung.


Durch k. o. in der 11. Runde über Bob Pastor in Detroit bleibt Joe Louis Boxweltmeister in Schwergewicht.


21

Donnerstag, 21.9.1939

Reinhard Heydrich, Chef der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes der SS, legt die Polenpolitik fest: Liquidierung der Intelligenz, Ghettoisierung der Juden, Umsiedlung der Polen in einen eigenen Gau mit der Hauptstadt Krakau.


Der rumänische Ministerpräsident Armand Călinescu wird Opfer eines Attentats.

Rumänien, Bukarest: Der rumänische Ministerpräsident Armand Călinescu wird auf der Rückfahrt vom Cotroceni-Palast in der Nähe der heutigen Metrostation Eroilor im Bukarester Stadtteil Cotroceni durch Mitglieder der Eisernen Garde gestoppt und mit über zwanzig Schüssen ermordet. Neben Călinescu kommen bei dem Attentat auch sein Bodyguard und sein Fahrer ums Leben. Das Attentat wird von Horia Sima, dem Anführer der Eisernen Garde, organisiert und mutmaßlich auch von ihm vor Ort überwacht. Călinescu wird von der Eisernen Garde als einer der Hauptverantwortlichen für die Repression dieser Gruppierung und insbesondere für die Festnahme und außergesetzliche Hinrichtung von Simas Vorgänger Corneliu Codreanu und mehrerer seiner Anhänger im November 1938 betrachtet.


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Freitag, 22.9.1939

Die deutschen Truppen beginnen in Polen mit dem Rückzug auf die mit den Sowjets vereinbarte Linie entlang von Narew, Weichsel und San.

Sowjetische und deutsche Soldaten in Polen

22. September 1939, Polen: Sowjetische und deutsche Soldaten treffen in Lublin aufeinander. (Foto der Propagandakompanie). Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt: Ein geheimes Zusatzprotokoll „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ rechnete den größten Teil Polens sowie Litauen der deutschen Interessensphäre zu, Ostpolen, Finnland, Estland, Lettland und Bessarabien der sowjetischen.

Sowjetische und deutsche Soldaten in Polen©
22. September 1939, Polen: Sowjetische und deutsche Soldaten treffen in Lublin aufeinander. (Foto der Propagandakompanie). Deutsch-sowjetischer Nichtangriffspakt: Ein geheimes Zusatzprotokoll „für den Fall einer territorial-politischen Umgestaltung“ rechnete den größten Teil Polens sowie Litauen der deutschen Interessensphäre zu, Ostpolen, Finnland, Estland, Lettland und Bessarabien der sowjetischen.

Vor Warschau fällt 59jährig Generaloberst Werner Freiherr von Fritsch, bis 1938 Heeres-Oberbefehlshaber. Er erhält am 26. September ein Staatsbegräbnis.


Vereinigtes Königreich, London: In London tagt erneut der am 12. September in Abbéville erstmals zusammengetretene Oberste Alliierte Kriegsrat.


Durch Verordnung des Ministerrats für Reichsverteidigung leisten im Deutschen Reich Schüler ab 16 Jahren in den Ferien Erntedienste.


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Samstag, 23.9.1939

Das Oberkommando der Wehrmacht gibt eine Zusammenfassung der Lage in Polen. Der Bericht beginnt mit den Worten: "Der Feldzug in Polen ist beendet."


Vereinigtes Königreich, London: In London stirbt der österreichische Arzt und Psychologe Sigmund Freud.


24

Sonntag, 24.9.1939

Zwischen französischen und schweizerischen Militärs beginnen Kontaktgespräche über eine Unterstützung der Schweiz im Fall eines deutschen Angriffs.


Vor 25 000 Zuschauern unterliegt in Budapest die deutsche Fußball-Nationalmannschaft Ungarn 1:5 (1:2).


25

Montag, 25.9.1939

Die deutsche Luftwaffe fliegt einen Großangriff auf Warschau.


In der Weisung Nr. 4 für die Kriegführung gibt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler den Seekrieg nach Prisenordnung gegen Frankreich frei. Angriffe auf Passagierdampfer sind nach dem "Athenia"-Fall verboten.


Im Deutschen Reich werden für die Zeit vom 25. September bis 22. Oktober neue Lebensmittelkarten verteilt.


26

Dienstag, 26.9.1939

13 deutsche Bomber attackieren in der Nordsee einen britischen Flottenverband. Dabei wird angeblich der Flugzeugträger "Ark Royal" versenkt.


Vereinigtes Königreich, London: Im Unterhaus in London kündigt Marineminister Winston Churchill die Bewaffnung britischer Handelsschiffe an.


Durch Kabinettsbeschluß wird die Kommunistische Partei Frankreichs wegen ihres Eintretens für den deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt verboten.


Im Berliner Heereswaffenamt wird durch Militärs und führende deutsche Kernforscher ein Uran-Verein gegründet, der Möglichkeiten der Energiegewinnung durch Kernspaltung prüfen soll.


27

Mittwoch, 27.9.1939

Kapitulation Warschaus

Warschau kapituliert bedingungslos vor den deutschen Truppen.


Generaloberst Gerd von Rundstedt wird zum Führer der Militärverwaltung im besetzten Polen ernannt.


Der britische Schatzkanzler John Allsebrock Simon legt im Unterhaus ein Kriegsbudget vor. Die Einkommensteuer soll um 12% auf 37,5% erhöht werden.


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Donnerstag, 28.9.1939

Hitler-Stalin-Pakt: Deutsch-Sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag

Ein in Moskau vereinbarter Grenzvertrag zwischen dem Deutschen Reich und der UdSSR legt die deutsch-sowjetische Demarkationslinie in Polen entlang von Pissa, Narew, Bug und San fest. Der Deutsch-Sowjetische Grenz- und Freundschaftsvertrag stellt zusammen mit dem deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt vom 23. August 1939 die politischen Eckpfeiler des sogenannten Hitler-Stalin-Paktes dar und wird in Moskau zwischen dem deutschen Außenminister Joachim von Ribbentrop und dessen sowjetischem Amtskollegen Wjatscheslaw Molotow geschlossen.

Deutsch-Sowjetische Grenzvertrag

28. September 1939, Moskau: Abschluss des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages. Von links nach rechts: Hintergrund: Richard Schulze (Ribbentrops Adjutant), Boris Schaposchnikow (Generalstabschef der Roten Armee), Joachim von Ribbentrop, Josef Stalin, Vladimir Pavlov (sowjetischer Übersetzer); Vordergrund: A. A. Schkwarzew (sowjetischer Botschafter in Berlin) und Wjatscheslaw Molotow.

Deutsch-Sowjetische Grenzvertrag©
28. September 1939, Moskau: Abschluss des Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrages. Von links nach rechts: Hintergrund: Richard Schulze (Ribbentrops Adjutant), Boris Schaposchnikow (Generalstabschef der Roten Armee), Joachim von Ribbentrop, Josef Stalin, Vladimir Pavlov (sowjetischer Übersetzer); Vordergrund: A. A. Schkwarzew (sowjetischer Botschafter in Berlin) und Wjatscheslaw Molotow.

Die Festung Modlin kapituliert nach wiederholten deutschen Luftangriffen.


Die UdSSR und Estland schließen einen Beistands- und Handelsvertrag.


29

Freitag, 29.9.1939

Reichsminister Hans Frank richtet in Posen eine deutsche Zivilverwaltung ein.


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Samstag, 30.9.1939

In seiner Weisung Nr. 5 zur Kriegsführung befiehlt Führer und Reichskanzler Adolf Hitler die Befriedung des zum Militärverwaltungsgebiet erklärten Polen.


Der vom zurückgetretenen Staatspräsidenten Polens, Ignacy Mościcki, zum Staatschef ernannte Senatsmarschall Władysław Raczkiewicz betraut General Władysław Eugeniusz Sikorski mit der Bildung einer Exilregierung.


Das am 4. September im Deutschen Reich verfügte Verbot öffentlicher Tanzveranstaltungen wird aufgehoben.