Was geschah im September 2014

An der Westerplatte vor Danzig nehmen die Präsidenten Polens und Deutschlands, Bronislaw Komorowski und Joachim Gauck, an der Gedenkfeier anlässlich des Beginns des Zweiten Weltkriegs vor 75 Jahren teil.

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon übt scharfe Kritik an Israel wegen der geplanten Enteignung von 400 ha Land westlich von Bethlehem im Westjordanland. Ein solcher Schritt drohe den Weg für weitere Siedlungsbaumaßnahmen frei zu machen, die gegen internationales Recht verstießen.

Die Leiterin der Bayerischen Staatskanzlei, Christine Haderthauer (CSU), tritt wegen der sog. Modellbauaffäre zurück.

In der EU müssen Staubsauger künftig mit einem Energielabel gekennzeichnet sein.

Das Landgericht Frankfurt am Main stoppt per einstweiliger Verfügung den internetbasierten Fahrdienst Uber. Ohne offizielle Genehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz dürfe das Unternehmen bundesweit keine Fahrten mehr vermitteln. Der Beschluss wird am 16. September aufgehoben.

In Berlin wird eine Gedenkstätte für die Opfer der sog. Euthanasie-Morde der Nationalsozialisten eingeweiht.

Der 30-jährige Bastian Schweinsteiger wird als Nachfolger von Philipp Lahm zum Kapitän der deutschen Fußballnationalelf berufen.

Wegen Preisabsprachen bei Spezialchips belegt die EU-Kommission die Chip-Hersteller Infineon, Philips und Samsung mit einer Kartellstrafe von insgesamt 138 Mio. €. Den Großteil von rd. 83 Mio. € muss die deutsche Infineon zahlen.

In einer Neuauflage des WM-Finales vom Juli muss Fußballweltmeister Deutschland in Düsseldorf eine 2:4-Niederlage gegen die Elf aus Argentinien einstecken.

Die Europäische Zentralbank (EZB) senkt im Kampf gegen eine drohende Deflation ihren Leitzins im Euroraum auf das Rekordtief von 0,05%. Der Einlagesatz, zu dem Banken bei der EZB kurzfristig Geld parken können, rutscht auf –0,2%.

In Indien und Pakistan kommen durch schwere Unwetter vermutlich fast 400 Menschen ums Leben. Tagelange Regenfälle lösen in der zu beiden Ländern gehörenden Grenzregion Kaschmir Überschwemmungen und Erdrutsche aus.

Die ukrainische Regierung und die prorussischen Separatisten im Osten des Landes vereinbaren einen Waffenstillstand.

Auf ihrem Gipfeltreffen in Wales beschließt die NATO den Aufbau einer bis zu 5000 Mann starken schnellen Eingreiftruppe sowie einen Aufbauplan für Osteuropa. Sie reagiert damit auf den Konflikt mit Russland wegen der Ukrainekrise.

Die Internationale Funkausstellung in Berlin öffnet ihre Tore.

Der seit Mai flüchtige Ex-Präsident von El Salvador, Francisco Flores, stellt sich der Justiz. Ihm droht ein Verfahren wegen Untreue und Bestechung.

Ein Warnstreik der Lokführer bringt den Zugverkehr in vielen Teilen Deutschlands zum Erliegen. Durch den dreistündigen Arbeitskampf fallen bundesweit rd. 1000 Züge aus oder fahren mit großer Verspätung.

Der Goldene Löwe der 71. Filmfestspiele in Venedig geht an die schwedisch-deutsche Koproduktion »Eine Taube sitzt auf einem Zweig und denkt über das Leben nach« in der Regie von Roy Andersson.

Ägypten, Kairo: Die Arabische Liga kündigt nach einem Außenministertreffen in Kairo ein entschiedenes Vorgehen gegen die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) an. Man habe sich darauf geeinigt, »notwendige Maßnahmen gegen terroristische Gruppen wie den IS zu ergreifen«, erklärt der Ligavorsitzende Nabil al-Arabi.

Die USA und die Ukraine beginnen ein gemeinsames Manöver im Schwarzen Meer. Die russische Regierung kritisiert die Übung nahe dem Krisengebiet Ostukraine als »völlig unpassend«.

Das britische Königshaus teilt mit, dass Prinz William, der an zweiter Stelle der Thronfolge steht, und seine Frau Catherine ihr zweites Kind erwarten.

Der kroatische Tennisprofi Marin Cilic gewinnt die US Open.

Im Irak werden der schiitische Ministerpräsident Haider al-Abadi und sein Kabinett vereidigt. Stellvertreter des Premiers sind der kurdische Ex-Außenminister Hoschijar Sebari und der Sunnit Saleh Mutlak.

Das Mitte Juli über dem Osten der Ukraine abgestürzte Passagierflugzeug ist nach einem vorläufigen Zwischenbericht von zahlreichen Objekten durchsiebt worden und in der Luft in mehrere Teile auseinandergebrochen. Das teilt die niederländische Flugsicherheitsbehörde in Den Haag mit. Technisches oder menschliches Versagen schließen die Ermittler aus.

Der IT-Konzern Apple präsentiert im kalifornischen Cupertino die Computeruhr Apple Watch.

Der konservative britische Premier David Cameron, sein liberaldemokratischer Stellvertreter Nick Clegg und Oppositionsführer Ed Miliband von der Labour-Partei reisen gemeinsam nach Schottland, um die dortigen Wähler von den Vorteilen eines Verbleibs in Großbritannien zu überzeugen.

Die UNO veröffentlicht einen Bericht, demzufolge sich die Ozonschicht, die die Erde vor den krebserregenden UV-Strahlen der Sonne schützt, immer weiter erholt. Bis zur Mitte des Jahrhunderts könnten wieder Ozonwerte wie in den 1980er Jahren erreicht werden.

In Barcelona demonstrieren Hunderttausende für ein unabhängiges Katalonien.

Neue EU-Sanktionen gegen Russland treten in Kraft.

Die Bundesregierung verbietet alle Aktivitäten der Terrormiliz Islamischer Staat in Deutschland.

Ein Gericht in Pretoria verurteilt den südafrikanischen Behindertensportler Oscar Pistorius wegen fahrlässiger Tötung seiner Freundin Reeva Steenkamp.

Der ukrainische Premier Arseni Jazenjuk bittet EU und USA um Unterstützung bei der Umsetzung des Friedensplans in der Ostukraine. Sein Land sei nicht stark genug, um bilaterale Verhandlungen mit Russland zu führen.

Bei der Landtagswahl in Brandenburg behauptet sich die regierende SPD als stärkste Partei.

Die CDU von Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht liegt bei der Landtagswahl in Thüringen vorn.

In Berlin folgen Tausende dem Aufruf des Zentralrats der Juden in Deutschland zu einer Kundgebung gegen Antisemitismus.

Nach der Parlamentswahl in Schweden bahnt sich ein Regierungswechsel von den Konservativen zu Rot-Grün an.

Spanien, Madrid: Die Basketballer des Teams USA gewinnen das WM-Finale in Madrid gegen Serbien 129:92.

Frankreich, Paris: In Paris beginnt eine internationale Konferenz zur Sicherheit im Irak, an der Vertreter aus rd. 30 Ländern teilnehmen, darunter die Außenminister der USA, Großbritanniens und Deutschlands. Der irakische Präsident Fuad Masum bittet bei dem Treffen explizit um militärische Hilfe. Benötigt werde vor allem Unterstützung durch Luftangriffe.

Das ukrainische Parlament billigt das umstrittene Assoziierungsabkommen mit der EU.

Der US-amerikanische Videostreaming-Dienst Netflix dehnt sein Angebot auf Deutschland aus.

Bei seinem Deutschlandbesuch weist der Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, Vorwürfe zurück, sein Land unterstütze die Terrormiliz Islamischer Staat (IS). Bundeskanzlerin Angela Merkel hebt auf einer Pressekonferenz hervor, dass Katar sich der internationalen Allianz gegen die IS-Dschihadisten angeschlossen habe.

Die Schotten stimmen per Referendum mehrheitlich für den Verbleib in Großbritannien.

Der Bundesrat billigt mit den Stimmen des grün-rot regierten Baden-Württemberg eine Reform des Asylrechts.

Zur Bekämpfung der Ebola-Epidemie verhängt Sierra Leone eine dreitägige Ausgangssperre. In dieser Zeit sollen Gesundheitsarbeiter von Haus zu Haus gehen, die Bevölkerung über das Virus aufklären und mögliche Ebola-Kranke ausfindig machen.

Alibaba, größter Onlinehändler in der Volksrepublik China, absolviert an der New Yorker Wall Street einen erfolgreichen Börsenstart.

Die ARD schließt das Education-Projekt »Das Dvorak-Experiment: Ein ARD-Konzert macht Schule« ab, dass Kinder und Jugendliche spielerisch an klassische Musik heranführen soll.

In Neuseeland geht die Partei des konservativen Premiers John Key gestärkt aus den Parlamentswahlen hervor. Mit 47,0% der Stimmen bzw. 60 der 121 Mandate verfehlt sie aber knapp die absolute Mehrheit. Key bildet eine Minderheitsregierung, die von der Maori Party, der rechtsgerichteten ACT New Zealand und der gemäßigt konservativen United Future unterstützt wird.

In New York hält die 24-jährige britische Schauspielerin Emma Watson eine Ansprache zum Auftakt der UN-Gleichberechtigungskampagne »HeForShe«.

Kardinal Rainer Maria Woelki wird im Kölner Dom feierlich in sein neues Amt als Kölner Erzbischof eingeführt.

Afghanistan: In Afghanistan erklärt die Wahlkommission den früheren Finanzminister Ashraf Ghani Ahmadsai zum künftigen Staatspräsidenten.

Der jemenitische Ministerpräsident Mohammed Basindwa tritt zurück und reagiert damit auf den Vormarsch schiitischer Huthi-Rebellen bis in die Hauptstadt Sanaa. Laut Medienberichten haben Huthis die Kontrolle über das Hauptquartier der Armee übernommen.

Ewa Kopacz wird als Nachfolgerin von Donald Tusk polnische Ministerpräsidentin.

Die deutsche Marine hat 22 Bordhubschrauber des Typs »Sea Lynx« aus dem Verkehr gezogen, weil bei einem Helikopter Risse im Heck entdeckt wurden, bestätigt das Verteidigungsministerium in Berlin. Anfang 2015 sollen die Hubschrauber wieder flugfähig sein.

In New York tagt auf Einladung von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon ein zweitägiger Klimagipfel, an dem rd. 120 Staats- und Regierungschefs teilnehmen.

In der Eurozone werden neu gestaltete Zehneuroscheine in Umlauf gebracht.

»Weil er mit Mut und Kompetenz das beispiellose Ausmaß staatlicher Überwachung enthüllt hat, die grundlegende demokratische Prozesse und verfassungsmäßige Rechte verletzt«, verleiht die Stockholmer Right Livelihood Award Stiftung dem ehemaligen US-Geheimdienstmitarbeiter Edward Snowden den Alternativen Nobelpreis.

Der Bundestag ratifiziert einstimmig die UN-Konvention gegen Korruption.

US-Justizminister Eric Holder kündigt nach über fünf Jahren im Amt seinen Rücktritt an. Der 63-Jährige war der erste schwarze Justizminister in den Vereinigten Staaten und gilt als enger Vertrauter von Präsident Barack Obama. Er bleibt im Amt, bis ein Nachfolger gefunden ist.

Der Präsident des Fußballweltverbands FIFA, der Schweizer Joseph Blatter, verkündet offiziell seine Kandidatur für eine fünfte Amtszeit. Der 78-Jährige ist sehr umstritten und wird immer wieder mit Schmiergeldvorwürfen in Verbindung gebracht.

Nordrhein-Westfalens Innenminister Ralf Jäger bewertet das Pilotprojekt einer verminderten Polizeipräsenz bei Spielen der Fußball-Bundesliga als Erfolg.

In Japan kommen beim Ausbruch des Vulkans Ondake mindestens 56 Menschen ums Leben.

Die Europäische Aufsichtsbehörde für Flugsicherheit (EASA) hebt das generelle Verbot einer Nutzung von Handys und Internetverbindungen auf Flugreisen in Europa auf. Die einzelnen Airlines müssten ihre Maschinen aber noch selbst auf bestimmte Sicherheitsstandards hin prüfen, heißt es in einer Mitteilung.

Bei den Senatswahlen in Frankreich erleiden die Sozialisten von Präsident François Hollande erneut eine Niederlage und verlieren ihre Mehrheit im Oberhaus. Die Kammer spielt in der Gesetzgebung eine untergeordnete Rolle.

Auf einer Pressekonferenz geben Vertreter von Staatsanwaltschaft, Polizei und Bezirksregierung Arnsberg Details zu Misshandlungen in der Flüchtlingsunterkunft Burbach bekannt.

Der Kenianer Dennis Kimetto gewinnt den Berlin Marathon in Weltrekordzeit.

Europas Golfprofis sichern sich zum dritten Mal in Folge den Ryder Cup im Vergleich mit den besten Golfern der USA.

In Hongkong legen Tausende Demonstranten den Finanzdistrikt und weitere Teile der chinesischen Sonderverwaltungsregion lahm. In der Nacht geht die Polizei teilweise mit Tränengas, Schlagstöcken und Pfefferspray gegen die Protestierenden vor, ohne die Massen auflösen zu können. Die Demonstranten, unter ihnen viele Studenten, verlangen mehr demokratische Rechte.

Nach monatelanger Verzögerung macht die afghanische Regierung mit der Unterzeichnung eines Sicherheitsabkommens mit den USA den Weg für einen internationalen Militäreinsatz über den Jahreswechsel hinaus frei.

Der 87-jährige FDP-Politiker Hans-Dietrich Genscher trifft im Garten der deutschen Botschaft in Prag mit ehemaligen DDR-Flüchtlingen zusammen. Am 30. September 1989 hatte der damalige Bundesaußenminister Tausenden DDR-Bürgern, die die Botschaft besetzt hielten, die Nachricht überbracht, dass sie ausreisen dürfen.