Was geschah im April 1927

General Ernst von Wrisberg stirbt bei der Festnahme durch die Polizei an einem Schlaganfall.

200 000 US-amerikanische Bergleute befinden sich wegen eines Lohnkonflikts im Streik.

Der britische Schatzkanzler Winston Churchill teilt mit, dass Großbritannien vom Deutschen Reich 57 Millionen Pfund Sterling (1,169 Milliarden Reichsmark) an Besatzungskosten und 33 Millionen Pfund (676,5 Millionen Reichsmark) an Reparationsleistungen erhalten hat.

Das neue Passagierschiff "New York" startet von Cuxhaven zur Jungfernfahrt nach New York.

Im Stadttheater Essen wird das Stück "Der Mann im Dunkel" von Friedrich Wolf uraufgeführt.

Der Reichstag nimmt das vorläufige Finanzausgleichsgesetz an, das die Verteilung der Steuereinnahmen auf das Reich, die Länder und die Gemeinden neu festlegt.

Die französische Regierung lehnt die - zweite - Einladung von US-Präsident Calvin Coolidge zur Teilnahme an einer Seeabrüstungskonferenz ab.

In der chinesischen Stadt Hankau kommt es zu Zusammenstößen zwischen chinesischen Demonstranten und Japanern. Japan entsendet daraufhin 600 Marinesoldaten nach China, die US-Handelskammer in Schanghai fordert ein bewaffnetes Eingreifen der Großmächte in China.

Die Gesellschaft für Theatergeschichte feiert in Berlin ihr 25jähriges Bestehen.

Die konservative britische Regierung veröffentlicht den Entwurf zu einem neuen Gewerkschaftsgesetz, das Sympathie- und Generalstreiks verbietet.

Der Film "Der General" von und mit dem US-Komiker Buster Keaton wird in Berlin in deutscher Erstaufführung gezeigt.

Italienisch-Ungarischer Freundschaftsvertrag

Italien, Rom: In Rom wird der italienisch-ungarische Freundschaftsvertrag unterzeichnet. Die italienische Regierung erklärt ausdrücklich, dass der Vertrag nicht gegen das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) und gegen keinen anderen Staat gerichtet sei.

Adolphe Menjou ist der Hauptdarsteller in dem Film "Der Spielerkönig", der in Berlin in deutscher Erstaufführung gezeigt wird.

Der Reichstag billigt mit 238 gegen 166 Stimmen bei sechs Enthaltungen den Reichsetat für 1927. Erstmals seit 1918 lehnt die SPD den Etat - mit dem Hinweis auf die Höhe der Rüstungsausgaben (700 Millionen Reichsmark) - ab.

Der Verband deutscher Reeder spricht sich gegen den Transport von Waffen nach China durch deutsche Schiffe aus.

Aus Anlaß des zehnten Jahrestags des Kriegseintritts der USA schlägt der französische Außenminister Aristide Briand in einer Botschaft an das US-amerikanische Volk der US-Regierung den Abschluß eines Kriegsächtungspakts zwischen beiden Staaten vor.

In der deutschen Presse wird ein Artikel von Jules Sauerwein, dem außenpolitischen Redakteur der Pariser Zeitung "Matin", veröffentlicht. Sauerwein vertritt darin die These, dass durch den Verzicht des Deutschen Reiches auf exterritoriale Rechte in China, der den Deutschen mit dem Versailler Friedensvertrag aufgezwungen worden ist, das Ende der europäischen Sonderstellung in China eingeleitet worden sei.

Bei einem Überfall auf den Postzug St. Louis- Chicago erbeuten zwei Räuber 20 000 US-Dollar (84 000 Reichsmark).

Aus Kapstadt (Südafrika) werden neue sensationelle Diamantenfunde gemeldet. Der größte, kürzlich entdeckte Edelstein hat ein Gewicht von 81 Karat und einen Wert von 7000 Pfund Sterling (143 500 Reichsmark)

Mit knapper Mehrheit nimmt der Reichstag das neue Arbeitszeitnotgesetz an.

Durch Zusammenschluß des Deutschen Bauernbundes, des Bayerischen Bauernbundes und des Reichsverbands landwirtschaftlicher Klein- und Mittelbetriebe wird die Deutsche Bauernschaft als liberale Spitzenorganisation der Landwirte und als Gegengewicht zum deutschnational ausgerichteten Reichslandbund gegründet.

Gustav Zemgals, der Kandidat der linksbürgerlichen Fraktion, wird vom lettischen Parlament zum Staatspräsidenten gewählt. Zemgals hatte am 18. November 1918 die Unabhängigkeit Lettlands proklamiert.

Stefanie Kern aus Offenbach gewinnt in New York die internationalen amerikanischen Meisterschaften im Florettfechten der Damen.

Die italo-amerikanischen Anarchisten Nicola Sacco und Bartolomeo Vanzetti werden wegen schweren Raubmordes zum Tod durch den elektrischen Stuhl verurteilt. Die Vollstreckung des Urteils wird aufgeschoben.

Oberst Carlos Ibáñez del Campo kommt in Chile durch einen Putsch an die Macht und errichtet eine Militärdiktatur. Der bisherige Präsident Emilio Figueroa-Larrain wird zum Rücktritt gezwungen.

Emil Marek wird in Wien von der Anklage des Versicherungsbetrugs freigesprochen.

Die sowjetische Regierung protestiert gegen die Besetzung der Sowjetbotschaft in Peking am 6. April durch Truppen des chinesischen Kriegsherrn Chang Tso-lin.

Die erste Nummer der Sonntagszeitung "Die Grüne Post", die von Ullstein in Berlin verlegt wird, erscheint.

Der Rechtsanwalt Arthur Müller wird in Plauen wegen Beleidigung von Reichsaußenminister Gustav Stresemann zu einer Geldstrafe von 10 000 Reichsmark verurteilt. Müller hatte Stresemann der Korruption bezichtigt.

Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, London: Der britische Schatzkanzler Winston Churchill legt vor dem Unterhaus in London das neue Budget vor. Es hat eine Rekordhöhe von 834,8 Millionen Pfund Sterling (17,1134 Milliarden Reichsmark) und wird von der Labour-Opposition scharf angegriffen ("das Budget eines liederlichen Bankrotteurs").

Das Schatzamt in Washington zieht eine erste Bilanz der Prohibition. Seit der Einführung des Alkoholverbots am 29. Januar 1920 sind mehr als 300 000 Personen wegen Verstoßes gegen das Gesetz verhaftet worden, 49 Beamte sind bei Auseinandersetzungen mit Verdächtigen getötet worden.

Die fünf Mächte Großbritannien, Frankreich, Italien, Japan und die Vereinigten Staaten von Amerika legen in einer Note Protest gegen die fremdenfeindlichen Ausschreitungen in der chinesischen Stadt Nanking im März ein.

Die britische Regierung beschließt, den Frauen das gleiche Wahlrecht einzuräumen. Das Frauenwahlrecht ist 1917 in Großbritannien eingeführt worden.

Nach einem Mißtrauensvotum gegen seine Regierung löst der litauische Ministerpräsident Antanas Smetona das Parlament auf.

Chiang Kai-shek, der Oberbefehlshaber der Kuomintang-Truppen, lässt die kommunistische Gewerkschaftszentrale in Schanghai stürmen und richtet unter den Gewerkschaftsmitgliedern ein Blutbad an. Eine Trennung der Kommunistischen Partei Chinas von der Kuomintang kündigt sich an.

Die Schweizer Mustermesse, die größte Industrieschau der Eidgenossenschaft, die am 2. April eröffnet worden ist, geht in Basel zu Ende.

Der - noch nicht vollendete - Wolkenkratzer des "New Netherland-Hotels" in New York gerät in Brand. Es ist der größte Brand in der Geschichte der Stadt, Menschen kommen nicht zu Schaden.

Beim hinduistischen Badefest am Ganges kommen 35 Menschen im Gedränge am Ufer des heiligen Flusses ums Leben.

Die dreimotorige Rohrbach Ro VIII Roland überfliegt als erstes deutsches Großraumverkehrsflugzeug den Alpenraum.

In einer Eingabe an den Magistrat fordern alle politischen Parteien in Kassel, Schloss Wilhelmshöhe zur Sommerresidenz für den Reichspräsidenten auszubauen.

Asta Nielsen spielt die Hauptrolle in dem Film "Dirnentragödie" (Regie: Bruno Rahn), der in Berlin uraufgeführt wird. Kritiker loben die realistische Darstellung.

Ein Turner-Städtekampf Berlin - Hamburg - Leipzig, der im Großen Schauspielhaus Berlin stattfinden sollte, wird wegen "Heilighaltung des Karfreitags" von den Berliner Behörden verboten.

Die Regierung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (heute Jugoslawien) unter Ministerpräsident Nikola Uzunovi c tritt zurück. Neuer Regierungschef wird Welja Vuki c evi c .

Regierungsvertreter der Sowjetunion und der Schweiz unterzeichnen in Berlin ein Protokoll, mit dem die Spannungen zwischen beiden Staaten, die seit der Ermordung eines sowjetischen Diplomaten in Lausanne 1923 bestehen, offiziell beigelegt werden.

Der stellvertretende sowjetische Volkskommissar des Äußeren, Maxim M. Litwinow, und Reichsaußenminister Gustav Stresemann bezeichnen anlässlich des fünften Jahrestags des Rapallo-Vertrags die deutsch-sowjetischen Beziehungen als gut.

In Berlin wird die Ausstellung "Das Wochenende" eröffnet, die einen Überblick über Angebote aus den Bereichen Freizeit, Sport und Urlaub gibt. Eine besondere Attraktion der Ausstellung sind Wochenendhäuser, die von den bekannten Architekten Bruno Taut und Hans Poelzig entworfen worden sind. Die Ausstellung dauert bis zum 2. Oktober .

Im Künstlertheater Berlin wird die Komödie "Skandal in Amerika" von Hans José Rehfisch uraufgeführt.

In den Osterausgaben der Zeitungen erscheinen Sonderbeilagen. In der "Kölnischen Zeitung" fordert Reichsaußenminister Gustav Stresemann in einem Artikel die Franzosen zur freiwilligen Räumung des Rheinlands auf.

Zum Osterfest wird ein Bericht des Völkerbundes diskutiert, in dem Möglichkeiten zur Reform des Ostertermins erörtert werden. Ein Vereinfachungsvorschlag geht dahin, Ostern jeweils am zweiten Sonntag im April zu feiern.

Spanien schlägt die Schweiz in einem Fußball-Länderspiel in Santander 1:0.

Chiang Kai-shek, der Oberbefehlshaber der Kuomintang-Truppen, verkündet die Bildung einer neuen nationalchinesischen Zentralregierung in Nanking.

Der ägyptische Ministerpräsident Adli Jegen Pascha tritt wegen der anhaltenden Kritik der oppositionellen Wafd-Partei an seiner Wirtschaftspolitik zurück. Der ägyptische König Fuad I. ernennt am 23. April Abd Al Chalik Tharwat Pascha, den bisherigen Außenminister, zum neuen Ministerpräsidenten.

Der Österreichische Arbeitersportverband veranstaltet auf der Hohen Warte eine Kundgebung für den Anschluß Österreichs ans Deutsche Reich (25 000 Teilnehmer). Beim anschließenden Fußballspiel schlagen die deutschen die österreichischen Arbeitersportler 3:1.

Dem Schriftsteller Hermann Bahr wird in Wien der Burgtheaterring verliehen.

Bei Guadalajara (Mexiko) wird ein Eisenbahnzug von einer Gruppe von Banditen überfallen. Zahlreiche Passagiere werden niedergestochen, anschließend wird der vollbesetzte Zug in Brand gesteckt. 150 Personen, darunter viele Kinder, kommen bei dem Überfall ums Leben.

In Prag findet ein Kongress über den Beitrag der Schulen zur Friedenserziehung statt, der vom Internationalen Erziehungsbüro in Genf einberufen worden ist. Konferenzsprache zwischen den 400 Delegierten aus 18 Ländern ist Esperanto.

Infolge einer Finanzkrise in Japan übernimmt General Gi-ichi Tanaka das Amt des Regierungschefs. Reijiro Wakatsuki ist mit seinem Kabinett zurückgetreten.

In der rechtsgerichteten "Deutschen Zeitung" in Berlin erscheint ein Artikel von Alfred Mühr, in dem der Intendant Leopold Jessner heftig angegriffen wird, weil er die Rolle des Florian Geyer in dem Stück von Gerhart Hauptmann mit dem (angeblich) jüdischen Schauspieler Walter Franck besetzt hat.

Sowjetunion, Moskau: In Moskau wird der Abschluß eines sowjetisch-afghanischen Freundschaftsvertrags bekanntgegeben.

Der Große Rat der Faschistischen Partei Italiens nimmt die von Ministerpräsident und Duce Benito Mussolini vorgeschlagene Carta del lavoro an, die eine berufsständische Arbeitsorganisation einführt und die Rechte der Tarifparteien rigoros beschneidet.

Die "Vossische Zeitung" in Berlin veröffentlicht den monatlichen. Haushaltsplan eines preußischen Regierungsrats. Aus der minuziösen Aufstellung geht hervor, dass der Sold eines mittleren preußischen Beamten bei einer mehrköpfigen Familie gerade zur Deckung des Lebensunterhalts ausreicht.

In Leipzig wird die Komödie "Revue zu Vieren" uraufgeführt. Es spielen Pamela Wedekind, Gustaf Gründgens, der Autor Klaus Mann und seine Schwester Erika Mann.

Im Mozartsaal in Berlin wird der Expeditionsfilm "Auf den Spuren der Azteken" uraufgeführt, der unter wissenschaftlicher Beratung von Alfons Goldschmidt von Adolf Trotz an Originalschauplätzen in Mexiko gedreht worden ist.

Jahrhundertflut am Mississippi

Vereinigte Staaten: Eine Jahrhundertflut am Mississippi River führt dazu, dass eine Fläche von 70.000 km² in den Bundesstaaten Mississippi, Louisiana, Tennessee, Arkansas, Kentucky und Illinois überflutet wird. Etwa 700.000 Menschen sind von dieser Katastrophe betroffen und rund 250 Menschen verlieren ihr Leben.

Das Land Baden hebt das Redeverbot für Adolf Hitler, den Führer der NSDAP, auf.

In Genf wird bekannt, dass die Sowjetunion an der ersten Weltwirtschaftskonferenz des Völkerbunds (4.- 23.5. ) teilnehmen wird, obwohl die Sowjetunion nicht Mitglied des Völkerbunds ist. Die Sachverständigendelegation der Sowjetunion soll vom stellvertretenden Volkskommissar des Äußeren, Maxim M Litwinow, geleitet werden.

Japan, Tokio: Nach Kurseinbrüchen auf dem japanischen Aktienmarkt werden die Banken von der neuen Regierung in Tokio bis zum 25. April geschlossen.

Nach der Kündigung des österreichisch-tschechischen Handelsvertrags durch die österreichische Regierung wird der Handel zwischen beiden Staaten ohne besondere Zollvereinbarungen allein nach dem Prinzip der Meistbegünstigung vollzogen.

Im Beisein politischer Prominenz wird in Berlin der erste Teil des Ufa-Films "Der Weltkrieg" (Regie: Leo Lasko) mit Originaldokumenten vom Kriegsgeschehen uraufgeführt.

In Hamburg geht der Parteitag der Deutschen Demokratischen Partei (DDP) zu Ende (seit 21.3. ). Der Parteivorsitzende Erich Koch spricht sich in einer programmatischen Rede für die Schaffung eines "großdeutschen Einheitsstaats" aus.

Reichsinnenminister Walter von Keudell (DNVP) tritt bei seinem Antrittsbesuch in Bayern für eine Stärkung der föderativen Struktur im Deutschen Reich durch Förderung der Autonomie der Länder ein.

Bei den Nationalratswahlen in Österreich verliert die Regierungskoalition aus Christlichsozialen und Großdeutschen unter Leitung von Bundeskanzler Ignaz Seipel an Stimmen, die Sozialdemokraten verzeichnen einen Zuwachs. Dennoch kann die Regierung ihre Mehrheit im Parlament knapp behaupten.

Auf einer "republikanischen Morgenfeier" in Hamburg hält der Schriftsteller Heinrich Mann die Rede: "Über den tieferen Sinn der Republik".

Die französische Regierung spricht ein Verbot politischer Propaganda in der Kolonie Algerien aus.

Im Städel in Frankfurt am Main wird eine Gemäldesammlung eröffnet, die der im Jahr 1922 ermordete deutsche Außenminister Walther Rathenau aus seinem Privatbesitz der Stadt gestiftet hatte.

Sowjetunion, Moskau: Der in Moskau tagende IV. Sowjetkongress (eröffnet am 18.4. ) beschließt die Ausarbeitung eines Fünfjahresplans, mit dem die Industrialisierung in der Sowjetunion gefördert werden soll.

Bei Ahlen (Westfalen) rast ein. D-Zug in eine auf den Schienen tätige Arbeiterkolonne. Vier Personen werden getötet, zwei schwer verletzt. Die Arbeiter hatten wegen des Lärms ihrer Schlagbohrer den herannahenden Zug nicht kommen hören, der Zugführer konnte nicht rechtzeitig den Zug zum Halten bringen.

Die Volksoper "Schwanda, der Dudelsackpfeifer", komponiert von dem Tschechen Jaromir Weinberger, wird in Prag uraufgeführt.

In der Presse werden Angaben über die Entwicklung des Heiratsmarkts im Deutschen Reich veröffentlicht. Danach hat die Mitgift im allgemeinen noch nicht wieder die Höhe, die vor dem Weltkrieg üblich war, erreicht. Die Zahl der Eheschließungen in "vorgerücktem Alter" hat erheblich zugenommen.

Li Ta-tschao, einer der Führer der Kommunistischen Partei Chinas, wird mit 17 weiteren Kommunisten von den Truppen des chinesischen Kriegsherrn Chang Tso-lin ermordet. Die Anhänger Chang Tso-lins hatten am 6. April die sowjetische Botschaft in Peking gestürmt, in der sich die Kommunisten verschanzt hatten.

In Kowno (Litauen) werden drei sozialistische Politiker wegen angeblichen Aufstandsversuchs zum Tode verurteilt.

Aus dem Moskauer Museum für die Schönen Künste werden fünf äußerst wertvolle Gemälde von Rembrandt, Tizian, Correggio, Carlo Dolci und Giovanni Pisano gestohlen.

Vereinigtes Königreich, London: In London findet am 28. und 29. April die Internationale Konferenz für Zivilluftfahrt statt. Neben Großbritannien, Frankreich, Belgien, den Niederlanden und der Schweiz nimmt erstmals auch das Deutsche Reich teil.

Der Staatsgerichtshof in Leipzig bestätigt das 1926 ausgesprochene Verbot des rechtsgerichteten Kampfbundes "Wiking", hebt das Verbot der rechten Kampforganisation "Olympia" jedoch auf.

In Thüringen wird eine Koalitionsregierung aus Deutscher Volkspartei (DVP), Deutscher Demokratischer Partei (DDP) und Landbund gegründet. Ministerpräsident wird Richard Leutheusser (DVP).

Mit Vollendung des 18. Lebensjahrs wird Prinzessin Juliana Kronprinzessin der Niederlande.

In Bremerhaven finden die Gründungsfeierlichkeiten zum 100jährigen Bestehen des Ortes statt. Die Festansprache hält Reichsaußenminister Gustav Stresemann.

Der Reichsverband der deutschen Volkshochschulen wird als Dachorganisation der Institute für Erwachsenenbildung im Deutschen Reich gegründet.

In Leipzig wird die Oper "Das Zauberwort" von Maurice Ravel in deutscher Erstaufführung gezeigt.