1

Freitag, 1.4.1994

In Deutschland tritt ein Namensrecht in Kraft, nach dem Eheleute nicht mehr einen gemeinsamen Ehenamen führen müssen.


2

Samstag, 2.4.1994

Die rechtsradikale Liberal-Demokratische Partei Russlands bestätigt ihren Vorsitzenden Wladimir Schirinowski bis zum Jahr 2004 in seinem Amt.


3

Sonntag, 3.4.1994

Der EC Hedos München wird nach drei Finalsiegen über die Düsseldorfer EG erstmals Deutscher Eishockeymeister.


4

Montag, 4.4.1994

Lebensmittelkontrolleure entdecken in Babykost aus Spanien überhöhte Werte des Pflanzenschutzmittels Lindan.


5

Dienstag, 5.4.1994

Staatsanwaltschaft und Staatsschutz beschlagnahmen das in der Hansestadt Hamburg installierte sog. Nationale Info-Telefon, über das Rechtsextremisten ihre Parolen verbreiten.


6

Mittwoch, 6.4.1994

Auslöser des Bürgerkriegs und des Völkermords in Ruanda

Ruanda: Nachdem die Präsidenten von Ruanda und Burundi bei einem Raketenanschlag auf ihr Flugzeug getötet worden sind, bricht in Ruanda ein Bürgerkrieg aus. Die Dassault Falcon 50, mit der er am 6. April 1994, begleitet vom burundischen Präsidenten Cyprien Ntaryamira, von einer Konferenz aus Daressalam zurückkehrt, wird gegen 20:30 Uhr beim Landeanflug auf den Flughafen von Kigali mit schultergestützten Boden-Luft-Raketen vom Typ SA-16 abgeschossen. Als Völkermord in Ruanda werden umfangreiche Gewalttaten in Ruanda bezeichnet, die am 7. April 1994 begannen und bis Mitte Juli 1994 andauerten. Sie kosten circa 800.000 bis 1.000.000 Menschen das Leben, die niedrigsten Schätzungen gehen von mindestens 500.000 Toten aus.

Der Völkermord in Ruanda

Der Völkermord in Ruanda ereignete sich zwischen dem 7. April und dem 15. Juli 1994 während des ruandischen Bürgerkriegs. Während dieses Zeitraums von etwa 100 Tagen wurden Angehörige der ethnischen Minderheit der Tutsi sowie einige gemäßigte Hutu und Twa von bewaffneten Milizen niedergemetzelt. Die am weitesten verbreiteten wissenschaftlichen Schätzungen gehen von 500.000 bis 800.000 Tutsi-Toten aus, die Gesamtzahl der Todesopfer (einschließlich Hutu- und Twa-Opfer) wird auf bis zu 1.100.000 geschätzt. (Foto: Gedenkstätte Nyamata, Ruanda)

Der Völkermord in Ruanda©
Der Völkermord in Ruanda ereignete sich zwischen dem 7. April und dem 15. Juli 1994 während des ruandischen Bürgerkriegs. Während dieses Zeitraums von etwa 100 Tagen wurden Angehörige der ethnischen Minderheit der Tutsi sowie einige gemäßigte Hutu und Twa von bewaffneten Milizen niedergemetzelt. Die am weitesten verbreiteten wissenschaftlichen Schätzungen gehen von 500.000 bis 800.000 Tutsi-Toten aus, die Gesamtzahl der Todesopfer (einschließlich Hutu- und Twa-Opfer) wird auf bis zu 1.100.000 geschätzt. (Foto: Gedenkstätte Nyamata, Ruanda)

7

Donnerstag, 7.4.1994

Das Bundeskartellamt genehmigt die Übernahme der Horten AG durch die Kaufhof-Gruppe.


8

Freitag, 8.4.1994

Nach mehrjährigen Restaurierungsarbeiten ist Michelangelos "Jüngstes Gericht" wieder in der Sixtinischen Kapelle zu sehen.


Der 28jährige Kurt Cobain, Sänger der Gruppe "Nirvana" und ein Hauptvertreter des sog. Grunge-Rock, begeht Selbstmord.


9

Samstag, 9.4.1994

Der am 23. März stillgelegte Block A des Kernkraftwerks Biblis, dessen Wiederanfahren aufgrund technischer Pannen mehrfach verzögert worden war, geht wieder ans Netz.


10

Sonntag, 10.4.1994

Algerien wertet die Landeswährung, den Dinar, um 40,17% ab, um das Exportvolumen zu erhöhen.


Erstmals seit 1989 bleiben deutsche Ringer bei Europameisterschaften ohne Titel. Sie gewinnen zweimal Silber und einmal Bronze.


11

Montag, 11.4.1994

Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU) und sein ukrainischer Amtskollege Vitali Radezki unterzeichnen eine gemeinsame Erklärung über den Ausbau der militärischen Zusammenarbeit.


12

Dienstag, 12.4.1994

Als letzter deutscher Verein scheitert der Karlsruher SC im UEFA-Cup-Halbfinale mit 1:1 (Hinspiel 0:0) an Casino Salzburg.


13

Mittwoch, 13.4.1994

Der Brandenburgische Landtag lehnt ein gegen Ministerpräsident Manfred Stolpe (SPD) gerichtetes Rücktrittsverlangen und einen Antrag auf Selbstauflösung ab.


14

Donnerstag, 14.4.1994

Der Deutsche Bundestag beschließt gegen die Stimmen der Opposition ein Beschäftigungsförderungsgesetz, das u.a. die Zulassung privater Arbeitsvermittler vorsieht.


Beim irrtümlichen Abschuß zweier US-Kampfhubschrauber durch zwei US-Kampfflugzeuge im Norden des Irak sterben 26 Menschen.


15

Freitag, 15.4.1994

Das Amtsgericht Königstein im Taunus eröffnet ein Konkursverfahren gegen das Immobilien-Imperium des flüchtigen Bauunternehmers Jürgen Schneider.


In Marokko werden die Schlußakte der sog. Uruguay-Runde des GATT und die Gründung der Welthandelsorganisation WTO unterzeichnet.


Eine Hochwasserkatastrophe in Sachsen-Anhalt, Thüringen, Bayern und Baden-Württemberg fordert drei Todesopfer.


Die Kreisverwaltung im hessischen Kreis Waldeck-Frankenberg zieht die Abschußgenehmigung für einen durchziehenden Wolf zurück.


16

Samstag, 16.4.1994

Das italienische Rechtsbündnis setzt seine Kandidaten für die parlamentarischen Ämter durch: Carlo Scognamiglio wird Präsident des Senats, Irene Pivetti Präsidentin des Abgeordnetenhauses.


17

Sonntag, 17.4.1994

Im Königreich Jordanien wird die radikale palästinensische Organisation Hamas, der zahlreiche Gewalttaten in Israel zugeschrieben werden, verboten.


18

Montag, 18.4.1994

Erstmals beginnt ein offizieller Staatsbesuch in der neuen Bundeshauptstadt. Der norwegische König Harald V. und Königin Sonja kommen für vier Tage in die Bundesrepublik.


19

Dienstag, 19.4.1994

Ein Gericht in Los Angeles verurteilt die Stadt, dem Schwarzen Rodney King, der 1991 von Polizisten zusammengeschlagen worden war, eine Entschädigung von 3,85 Mio. US-Dollar (rd. 6,8 Mio. DM) zu zahlen.


20

Mittwoch, 20.4.1994

Das Bundeswehrkonzept von Bundesverteidigungsminister Volker Rühe (CDU) sieht die Reduzierung der Truppenstärke von 370 000 auf 320 000 bis 340 000 Mann vor.


21

Donnerstag, 21.4.1994

Der Deutsche Bundestag verabschiedet ein schärferes Umweltstrafrecht und ein Gesetz zur Absicherung von Pauschalreisenden.


22

Freitag, 22.4.1994

In Berlin wird der seit zwei Jahren gesuchte Kaufhaus-Erpresser "Dagobert" wird festgenommen.


23

Samstag, 23.4.1994

Schiedsrichter Hans-Joachim Osmers (Bremen) gibt beim 2:1 über den 1. FC Nürnberg ein Tor für den FC Bayern, obwohl der Ball ins Seitenaus geht.


24

Sonntag, 24.4.1994

Bei der Stichwahl für das Amt des Staatspräsidenten von El Salvador siegt der Kandidat der rechtsgerichteten ARENA-Partei, Armando Calderón Sol.


25

Montag, 25.4.1994

In einer Pressekonferenz gesteht Hilmar Kopper, Vorstandssprecher der Deutschen Bank, Fehler in der Schneider-Pleite ein.


Als Nachfolger des am 8. April nach Bestechlichkeitsvorwürfen zurückgetretenen Morihiro Hosokawa wird der 58 Jahre alte Tsutomu Hata zum 51. Ministerpräsidenten Japans gewählt.


26

Dienstag, 26.4.1994

Das Bundesverfassungsgericht (BVG) stellt fest, dass die sog. Auschwitz-Lüge nicht durch die Meinungsfreiheit gedeckt ist.


Erste freie Wahlen in Südafrika

Südafrika: In Südafrika beginnen die ersten freien Parlamentswahlen für alle Bürger des Landes (Parlamentswahl: 26. bis 29. April 1994). Sie markieren das Ende der Rassentrennung durch die seit Anfang des 20. Jahrhunderts bestehende Apartheid-Politik in Südafrika. Die Wahl wird unter der Aufsicht der Unabhängigen Wahlkommission Südafrikas (IEC) durchgeführt.


Beim Landeanflug auf den Flughafen der nordjapanischen Stadt Nagoya stürzt ein Airbus der chinesischen Luftfahrtgesellschaft "China Airlines" ab. In den Trümmern der Maschine sterben 264 Menschen.


Ein internationales Physikerteam gibt die Entdeckung des sog. Top Quark bekannt.


27

Mittwoch, 27.4.1994

Ein Gefecht zwischen nord- und südjemenitischen Truppen leitet den Bürgerkrieg ein.


28

Donnerstag, 28.4.1994

Das Bundesverfassungsgericht erklärt, dass der Umgang mit Haschisch und Marihuana strafbar bleibe, Erwerb und Besitz kleiner Mengen aber nicht mehr verfolgt werden sollen.


29

Freitag, 29.4.1994

Papst Johannes Paul II. wird ein künstliches Hüftgelenk eingesetzt. Er hatte sich bei einem Sturz den rechten Oberschenkelknochen dicht an der Hüfte gebrochen.


30

Samstag, 30.4.1994

Beim Grand Prix von San Marino rast der österreichische Formel-1-Pilot Roland Ratzenberger in eine Mauer und erleidet einen tödlichen Genickbruch.