Was geschah im Mai 1983

Die Maikundgebungen des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) stehen unter dem Motto "Arbeit für alle, Mitbestimmung - Prüfsteine der Demokratie". Im gesamten Bundesgebiet finden Hunderte von Versammlungen und Demonstrationen statt, an denen Tausende von Menschen teilnehmen.

In Ost-Berlin versammeln sich 15 000 bis 20 000 Menschen zur traditionellen "Kampfdemonstration".

In Bayern treten verschärfte Richtlinien über die "politische Betätigung von Beamten und Richtern" in Kraft. Danach ist u.a. "gehässige" Kritik an den "Verfassungsorganen" verboten.

In mehr als 20 polnischen Städten finden Demonstrationen für die verbotene Gewerkschaft "Solidarität" statt. In Warschau und Danzig geht die polnische Polizei mit Wasserwerfern und Schlagstöcken gegen Demonstranten vor.

In Witten/Herdecke wird die erste Privatuniversität in der Bundesrepublik Deutschland eröffnet, die sich nur durch private Förderbeiträge finanzieren will. 25 Medizinstudenten nehmen ihr Studium auf.

Trotz einer 13:14-Niederlage im Rückspiel gegen ZSKA Moskau (Hinspiel 19:15) gewinnt der VfL Gummersbach den Handball-Europapokal der Landesmeister.

Als erster Fechter der Bundesrepublik gewinnt Elmar Bormann aus Tauberbischofsheim den Weltpokal im Degenfechten. Mit einem 10:7-Erfolg im Finale über den Italiener Michel Salesse entscheidet er das Turnier in Legnano (Italien) für sich.

Die fünf führenden bundesdeutschen Wirtschaftsforschungsinstitute legen ihr gemeinsames Frühjahrsgutachten vor. Sie erwarten darin für 1983 ein durchschnittliches Wirtschaftswachstum von 0,5%, im Jahresdurchschnitt, 2,35 Mio. Arbeitslose, einen Preisanstieg von 3,5% und 2,0% Lohnzuwachs.

BRD, München: Die UdSSR wird in München durch einen 8:2-Sieg gegen Kanada zum 19. Mal Eishockey-Weltmeister. Hinter der ČSSR, Kanada und Schweden belegt die Bundesrepublik den 5. Rang.

Der 24jährige John McEnroe (USA) wird zum dritten Mal WCT-Tennisweltmeister. Er schlägt im Finale von Dallas Ivan Lendl (ČSSR) in vier Sätzen 6:2, 6:3, 6:7, 7:6.

Der sowjetische Parteichef Juri W. Andropow erklärt sich erstmals bereit, bei der Reduzierung der Mittelstreckenwaffen in Europa die Zahl der atomaren Sprengköpfe zu berücksichtigen und nicht die Zahl der Raketen.

In Chicago verabschiedet die Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten den dritten Entwurf ihres Hirtenbriefs. Die Mehrheit der 288 Bischöfe spricht sich für die vollständige Einstellung der Produktion von Atomwaffen und den Verzicht auf den Ersteinsatz von Atomwaffen aus.

Die schwedischen U-Boot-Abwehreinheiten teilen mit, dass mindestens ein fremdes Unterseeboot vor der nord-schwedischen Küste operiere. Außerdem lägen Hinweise vor, dass sich ein weiterer Eindringling in einem Fjord an der Westküste versteckt halte.

Der spanische Ministerpräsident Felipe Gonzales Marqués besucht für zwei Tage die Bundesrepublik und West-Berlin. Wichtigstes Thema seiner Unterredungen mit Bundeskanzler Helmut Kohl und anderen Politikern ist der geplante Beitritt Spaniens zur Europäischen Gemeinschaft.

Ein Militärgericht in der südosttürkischen Stadt Diyarbakir verhängt gegen sieben Kurden das Todesurteil. Mehr als 40 weitere Angeklagte werden zu Gefängnisstrafen verurteilt. Sie sind Mitglieder der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei. Das Gericht beschuldigt sie, politische Morde begangen zu haben und für die Errichtung eines kurdischen Staates in der Südosttürkei zu kämpfen.

Ein Schlägertrupp überfällt das Franziskanerinnenkloster St. Martin in Warschau und entführt vier dort tätige Männer. In den Klostergebäuden ist das Komitee der Hilfe für politische Häftlinge untergebracht, für das die Entführten arbeiten. Das Komitee war vom Primas der katholischen Kirche, Kardinal Józef Glemp, nach der Verhängung des Kriegsrechts im Dezember 1981 ins Leben gerufen worden.

Bundeskanzler Helmut Kohl gibt vor dem Bundestag seine zweite Regierungserklärung ab: Unter dem Titel "Programm der Erneuerung: Freiheit, Mitmenschlichkeit, Verantwortung" werden marktwirtschaftliche Prinzipien und eine konsequente Sparpolitik als Mittel zur Lösung des Arbeitslosenproblems angekündigt.

Der italienische Staatspräsident Alessandro Pertini löst die beiden Kammern des Parlaments auf.

Die Regierung des Iran verbietet die kommunistische Tudeh-Partei. Gleichzeitig werden 18 sowjetische Diplomaten ausgewiesen, denen "Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes" vorgeworfen wird.

Auf der Wartburg beginnen die kirchlichen Feiern zum Luther-Jahr.

In einer Sitzung des deutschen Bundestages plädiert Waltraud Schoppe, Abgeordnete der Grünen, in einer Rede für die ersatzlose Streichung des "Abtreibungsparagraphen" 218.

Vier Niederländer werden bei dem Versuch festgenommen, 650 kg Haschisch im Wert von 2,2 Mio. DM in die Bundesrepublik zu schmuggeln.

Dem bundesdeutschen Schriftsteller Wolfdietrich Schnurre wird in Anerkennung seines literarischen Gesamtwerkes der mit 20 000 DM dotierte Georg-Büchner-Preis zugesprochen.

Das Bundesinnenministerium erklärt, dass die von der Zeitschrift "stern" in Auszügen veröffentlichten Hitler-Tagebücher Fälschungen sind. Daraufhin treten am 7. Mai zwei der drei Chefredakteure des "stern" zurück, der Reporter Gerd Heidemann wird entlassen.

In Finnland wird eine neue Mitte-links-Regierung, in der die Kommunisten nicht mehr vertreten sind, knapp sieben Wochen nach den Parlamentswahlen gebildet. Der Sozialdemokrat Kalevi Sorsa bleibt Ministerpräsident. Er kann sich auf 123 von 200 Abgeordneten stützen.

In Cannes beginnen die 36. Internationalen Filmfestspiele. Am 19. Mai wird die Goldene Palme dem japanischen Film "Naramaya-Bushi-Ko" von Shohei Imamura zuerkannt.

Diether Stolze, Regierungssprecher und Leiter des Bundespresseamts, tritt zurück.

Die medizinische Fakultät der Semmelweis-Universität in Budapest (Ungarn) will mit Beginn des Herbstsemesters 120 Studenten aus der Bundesrepublik, der Schweiz und Österreich aufnehmen. Gegen monatliche Studiengebühren von etwa 720 DM soll Studenten die Möglichkeit zur Berufsausbildung gegeben werden, die in ihren Heimatländern aufgrund des Numerus clausus keinen Studienplatz erhalten haben.

Im Kernkraftwerk Tarapur bei Bombay sind die Mitarbeiter ständig einer Strahlung ausgesetzt, die weit über die international zugelassene Höchstdosis von jährlich 5000 Millirem hinausgeht. Deswegen soll das von den USA in den 60er Jahren erbaute Kraftwerk die Stromerzeugung verringern.

Japan, Tokio: Bei den 37. Tischtennis-Weltmeisterschaften in Tokio gewinnt China sechs von sieben möglichen Titeln. Durchbrochen wird die Erfolgsserie allein im Herrendoppel durch die Jugoslawen Dragutin Surbek/Zoran Kalini c .

Ein internationales Konsortium unter Führung der British Petroleum Co. Ltd. (BP) erhält die erste Erdöl-Förderkonzession in chinesischen Gewässern.

Nicaragua, Managua: Die sandinistische Regierung in Managua beschuldigt die USA, zusammen mit Honduras einen unerklärten Krieg gegen Nicaragua zu führen.

Sowjetische und afghanische Truppen töten bei einer Offensive gegen Muslim-Rebellen Tausende von Kämpfern und Zivilisten.

Im Bundeskabinett finden mehrere Personalwechsel statt. Neuer Staatssekretär im Innenministerium wird Franz Kroppenstedt. Herbert Hellenbroich wird Nachfolger von Richard Meier als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz, Reinhold Baumann wird Bundesbeauftragter für Datenschutz und löst damit Hans-Peter Bull ab.

Am ersten "Tag des nationalen Protestes" in Chile demonstriert die Bevölkerung mit gewaltfreien Aktionen gegen die Militärregierung und für die Gewährung bürgerlicher Freiheiten.

Den Fußball-Europapokal der Pokalsieger gewinnt in Göteborg (Dänemark) der FC Aberdeen durch ein 2:1 nach Verlängerung gegen Real Madrid.

Auf dem Alexanderplatz in Ost-Berlin demonstrieren fünf Bundestagsabgeordnete der Grünen für Abrüstung in Ost und West. Sie werden von der DDR-Polizei zunächst festgenommen, nach wenigen Stunden jedoch wieder auf freien Fuß gesetzt.

Der Kroate Mika Spiljak wird für ein Jahr zum jugoslawischen Staatspräsidenten gewählt. Er tritt die Nachfolge des Serben Petar Stamboli c an.

Die Redaktion des "stern" protestiert heftig gegen die neu eingesetzten Chefredakteure Johannes Gross und Peter Scholl-Latour.

Der Militaria-Händler Konrad Kujau, der dem "stern"-Reporter Gerd Heidemann die gefälschten Hitler-Tagebücher verkauft haben soll, wird festgenommen.

Der Lavastrom des seit sechs Wochen aktiven sizilianischen Vulkans Ätna wird durch Zündung von Sprengladungen teilweise in ein künstliches Bett umgeleitet, um Gefahr von mehreren Dörfern abzuwenden.

Zwischen den Regierungen in Bukarest und Moskau kommt es im Vorfeld des geplanten COMECON-Gipfels zu schweren Verstimmungen. Grund hierfür ist eine heftige Polemik der Sowjetunion gegen die rumänische Staatsführung, weil ein hoher rumänischer Funktionär Kritik am Marxismus und an der UdSSR geübt hatte. Das Gipfeltreffen wird auf unbestimmte Zeit verschoben.

Weltrekord Im Speerwurf

Mit 99,72 m stellt der US-Amerikaner Tom Petranoff beim Leichtathletik-Sportfest in Los Angeles einen Weltrekord Im Speerwurf auf. Damit überbietet er den alten Rekord um 3 m.

Der Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 1983 wird dem französischen Schriftsteller Manès Sperber für seine Romantrilogie "Wie eine Träne im Ozean" zuerkannt.

Der Libanon und Israel unterzeichnen ein Abkommen, das den Abzug aller im Libanon stationierten israelischen Streitkräfte vorsieht.

Nach wochenlangen Verhandlungen einigen sich die EG-Landwirtschaftsminister auf eine Anhebung der Agrarpreise um 4,2%.

Die USA und die Sowjetunion nehmen in Genf die Gespräche über die Reduzierung der Mittelstreckenraketen in Europa wieder auf.

In der konstituierenden Sitzung des zehnten rheinland-pfälzischen Landtags wird Bernhard Vogel (CDU) erneut zum Ministerpräsidenten gewählt. Neuer Justizminister und Nachfolger von Wolfgang Schreckenberger wird Heribert Bickel.

Teilnehmer der "Jugend"- Fragestunde Im Deutschen Bundestag werfen mit Farbbeuteln auf den Bundesadler im Plenarsaal.

Peter Scholl-Latour wird neuer Chefredakteur des "stern". Johannes Gross verzichtet aufgrund von Protesten der Redaktion auf den ihm ebenfalls angetragenen Chefredakteursposten.

Portugal, Lissabon: Den UEFA-Pokal gewinnt der RSC Anderlecht in Lissabon durch ein 1:1 gegen Benfica Lissabon.

Der Bundestag setzt auf Antrag der SPD einen Untersuchungsausschuß ein, der die Flick-Parteispendenaffäre aufklären soll. Den Vorsitz des Gremiums übernimmt die CDU/CSU.

BRD, Bonn: Peter Boenisch, früherer Chefredakteur der Tageszeitung "Bild", wird Regierungssprecher in Bonn.

Die seit Monaten in verschiedenen Ländern gesuchten 41 Giftfässer mit Dioxin-Rückständen aus Seveso werden in einer Lagerhalle bei Saint-Quentin im Norden Frankreichs gefunden.

Die B.A.T.-Cigaretten-Fabriken GmbH leitet als erster der großen Zigarettenhersteller eine Preissenkung bei Markenzigaretten ein, verteuert gleichzeitig aber die Billigmarken des Konzerns.

Die DDR-Behörden schieben acht in der DDR-Friedensbewegung engagierte Bürger aus Jena in den Westen ab. Bis zum 30. Mai erhöht sich die Zahl der ausgewiesenen DDR-Pazifisten auf 20.

Durch einen Bombenanschlag auf ein Hochhaus in Pretoria, in dem u.a. das Hauptquartier der südafrikanischen Luftwaffe und der militärische Abwehrdienst untergebracht sind, kommen 18 Menschen ums Leben, 217 werden verletzt. Die in Südafrika verbotene Unabhängigkeitsbewegung Afrikanischer Nationalkongress (ANC) bekennt sich zu dem Anschlag.

Schweden, Stockholm: Das Exekutivkomitee des Internationalen Fußballverbandes FIFA vergibt in Stockholm die Fußball-Weltmeisterschaft für das Jahr 1986 nach Mexiko. Kolumbien hatte das WM-Turnier aus finanziellen Gründen zurückgegeben.

Mit einem 17:16-Sieg über den SKA Minsk gewinnt der VfL Gummersbach zum zweiten Mal den Supercup im Handball, der zwischen den Europapokalsiegern im Landesmeister- und Pokalsieger-Wettbewerb ausgespielt wird.

Gegen ein Ehemaligentreffen von Soldaten der Waffen-SS in Bad Hersfeld demonstrieren rund 5000 Menschen. Zu den Initiatoren der Demonstration gehört auch das Ensemble der Bad Hersfelder Festspiele.

DDR, Potsdam: Etwa 250 000 Menschen demonstrieren auf einer von der FDJ organisierten Kundgebung in Potsdam "gegen NATO-Hochrüstung".

Ein kanadischer Starfighter, der an einer Luftfahrtschau auf dem Frankfurter Militärflughafen beteiligt ist, stürzt in der Nähe des Frankfurter Waldstadions auf einen Autobahnzubringer und tötet mehrere Menschen.

Der bayerische Ministerpräsident Franz Josef Strauß besucht Rumänien (bis zum 24. Mai ). Mit Staatschef Nicolae Ceaușescu erörtert Strauß Aussiedler- und Wirtschaftsprobleme.

Bundeswirtschaftsminister Otto Graf Lambsdorff besucht die Türkei (bis zum 24. Mai ). In den Gesprächen geht es vor allem um die deutsch-türkischen Wirtschaftsbeziehungen und die türkischen Arbeiter in der Bundesrepublik.

BRD, Kiel: Die Jahresversammlung von amnesty international (ai) in Kiel verlangt die Freilassung des sowjetischen Dissidenten Andrei D. Sacharow, der 1980 von der Regierung in Moskau nach Gorki verbannt wurde. Zahlreiche Länder des Ostens, des Westens und der sog. dritten Welt werden schwerer Verletzungen der Menschenrechte angeklagt.

Bernhard Worms löst Kurt Biedenkopf an der Spitze der CDU-Fraktion im nordrhein-westfälischen Landtag ab.

Das Bundesverfassungsgericht entscheidet, dass die Mitgliedschaft in einer als verfassungsfeindlich geltenden Partei kein Hindernis für die Zulassung zum Beruf des Rechtsanwaltes ist. Die Grundsätze für die politische Treuepflicht von Beamten seien aus Gründen der Berufsfreiheit nicht anwendbar.

In Österreich wird einen Monat nach den Parlamentswahlen die neue sozial-liberale Regierung aus SPÖ und FPÖ vereidigt. Neuer Bundeskanzler ist Fred Sinowatz.

31. Bundesparteitag der CDU

BRD, Köln: Auf dem 31. Bundesparteitag der CDU in Köln wird Bundeskanzler Helmut Kohl in seinem Amt als Parteivorsitzender bestätigt.

Frankreich, Paris: In Paris protestieren rund 10 000 Studenten und Professoren gegen die geplante Hochschulreform von Erziehungsminister Alain Savary. Es kommt zu schweren Ausschreitungen zwischen Polizei und Demonstranten.

Griechenland, Athen: Durch ein 1:0 im Finale gegen Juventus Turin in Athen gewinnt der Hamburger SV den Fußball-Europapokal der Landesmeister.

Im Grenzgebiet zum Irak führen türkische Sondereinheiten militärische Strafaktionen gegen kurdische Freischärler durch.

Das dänische Parlament beschließt, auch dann die Nachrüstungsempfehlung der NATO nicht zu befolgen, wenn die Genfer Abrüstungsverhandlungen bis zum Herbst keinen Erfolg bringen.

Der zwölf Tage zuvor festgenommene Militaria-Händler Konrad Kujau gesteht, dass er die von ihm an den "stern" verkauften Hitler-Tagebücher selbst gefälscht hat. Der für den Ankauf verantwortliche ehemalige "stern"-Reporter Gerd Heidemann wird verhaftet.

Die australische Regierung protestiert scharf gegen den jüngsten Atomversuch im Mururoa-Atoll. Der Versuch war von der neuseeländischen Regierung gemeldet worden.

Der erste Satellit der europäischen Weltraumorganisation ESA zur Erforschung von Röntgenstrahlen im Weltraum (EXOSAT), startet vom US-Luftwaffenstützpunkt Vandenberg (USA).

Mehr als 14 Mio. Arbeitnehmer beteiligen sich in Italien an einem Generalstreik und legen damit das öffentliche Leben im ganzen Land für mehrere Stunden lahm. Die drei großen Gewerkschaften Italiens hatten zu dem Ausstand aufgerufen, um den Abschluß neuer Tarifverträge zu erzwingen.

Nordrhein-Westfalen, Königsdorf: Ausschwemmungen von einem Privatgrundstück, die auf die Strecke geraten, lassen im Einschnitt des früheren Königsdorfer Tunnels den Wien-Ostende-Express entgleisen. Die führende E-Lok prallt gegen eine Straßenbrücke. Einer der nachfolgenden Wagen wird durch die Wucht des Aufpralls mittig umgeknickt. Sieben Menschen sterben, 23 weitere werden zum Teil schwer verletzt.

Der Fraktionsvorsitzende der SPD, Hans-Jochen Vogel, trifft sich in der Nähe von Ost-Berlin mit dem DDR-Staats- und Parteichef Erich Honecker. Zu den Gesprächsthemen gehören die Genfer Raketenverhandlungen der Großmächte.

Während die Staats- und Regierungschefs der sieben führenden westlichen Industrieländer noch in Williamsburg beraten, kommt in Tremsbüttel bei Hamburg auf Einladung des früheren Bundeskanzlers Helmut Schmidt (SPD) ebenfalls eine international besetzte wirtschaftspolitische Runde zusammen.

Der dreitägige neunte Weltwirtschaftsgipfel in Williamsburg (USA) endet mit einer allgemein gehaltenen Erklärung zur gemeinsamen Wirtschaftspolitik.

Die konservative peruanische Regierung unter Ministerpräsident Fernando Schwalb López Aldana verhängt für zwei Monate den Ausnahmezustand über das ganze Land. Sie reagiert damit auf eine neue Terrorwelle der linksextremen Untergrundorganisation "Leuchtender Pfad" in Lima.

Hochwasser an Rhein, Neckar, Saar und Mosel führt zu Überschwemmungen, denen im Bundesgebiet sieben Menschen zum Opfer fallen.

Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher erhält während seines Besuches in Rumänien (bis zum 1. Juni ) die Zusicherung, dass finanzielle Auflagen für ausreisewillige Deutsche gemildert werden. Die Handelsbeziehungen und der Kulturaustausch sollen verstärkt werden.