In der polnischen Presse Oberschlesiens wird verstärkt über die Haltung gegenüber der katholischen Zentrums-Partei diskutiert. Vorausgegangen war die Aufforderung eines Posener Blattes an die katholischen Polen, sich vom Zentrum zu lösen und "nationalpolnische" Standpunkte zu vertreten. Demgegenüber sprechen sich andere Blätter gegen eine Trennung aus. Bereits im Oktober kam es im Ruhrgebiet zu einem Konflikt mit dem Zentrum, als dortige Polen die Aufstellung eigener Kandidaten bei Wahlen vorschlugen.
An der Universität von Innsbruck stören deutschnationale Studenten Vorlesungen der juristischen Fakultät, die in italienischer Sprache abgehalten werden. Die Vorlesungen müssen für längere Zeit unterbrochen werden. Am 7. November äußert sich der österreichische Unterrichtsminister Wilhelm August Ritter von Hartel zu den Vorfällen. Ihm zufolge entsprechen die Vorlesungen auf italienisch einem Bedürfnis der örtlichen Studentenschaft und sollen zugleich die Errichtung einer eigenen italienischen Fakultät vorbereiten.
Schweiz, Bern: In Bern beschließt die Aktionärsversammlung der Schweizer Nordostbahn den Verkauf ihres Bahnnetzes an den Staat. Der Zugbetrieb wird ab 1. Januar 1902 in staatlicher Regie durchgeführt. Die Nordostbahn bedient u.a. Zürich, Luzern und Winterthur. In einer Volksabstimmung stimmten die Schweizer am 20. Februar 1898 der Übernahme verschiedener privater Bahnlinien durch den Staat grundsätzlich zu.
Nach Angaben des russischen Finanzministers Sergei J. Witte ist die Transsibirische Eisenbahn in wichtigen Teilstücken fertiggestellt. Im Jahr 1902 wird der Betrieb von Moskau über Irkutsk bis zur Mandschurei aufgenommen. Der Ausbau der Linie bis Wladiwostok wird 1916 beendet. Begonnen haben die Arbeiten an der "Transsib" im Jahr 1891, sie haben u.a. der russischen Eisen- und Stahlindustrie zu einem vorübergehenden Aufschwung verholfen.
Prinzregent Luitpold von Bayern bildet eine aus Künstlern und Beamten bestehende Kommission. Das Gremium soll bei Entwurf und Ausführung staatlicher Monumentalbauten beratend tätig werden.
Der russische Finanzminister Sergei Witte teilt Nikolaus II. den Abschluss des Baus der Ostsibirischen Eisenbahn bis Wladiwostok und Port Arthur telegraphisch mit. Obwohl für die abschließenden Arbeiten noch zwei Jahre benötigt werden, wird der provisorische Bahnverkehr sofort aufgenommen.