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Dienstag, 19.11.1901

Deutsche Kolonialtruppen unterdrücken in Nordkamerun gewaltsam einen Aufstand der einheimischen Fulbe. Damit dehnt die deutsche Kolonialmacht ihr Herrschaftsgebiet weit in das Hinterland von Kamerun aus.


Der US-amerikanische Außenminister John Hay äußert sich in New York zu Grundzügen der US-Außen- und Handelspolitik. Er fordert von den anderen Großmächten eine "Politik der offenen Tür" auf den östlichen Märkten, z. B. in China. Außerdem erklärt er die sog. Monroe-Doktrin nach wie vor zur Grundlage der Außenpolitik. Die Doktrin sieht u.a. die Zurückdrängung europäischen Einflusses auf dem amerikanischen Kontinent vor.


Lobbyisten von Industrie und Handel in den USA agitieren im Parlament für eine Schutzzollpolitik der Regierung. Eine Senkung der Zölle sollte nur dort praktiziert werden, wo die Interessen einheimischer Produzenten nicht betroffen sind.


Um US-amerikanische Wirtschaftsinteressen durchzusetzen, wird das Gebiet der Panama-Eisenbahn in Kolumbien von Marinetruppen besetzt.