Im Rahmen sozialer Auseinandersetzungen kommt es in Italien zu Fabrikbesetzungen. Damit verschärfen sich die innenpolitischen Probleme.
In Berlin beginnt eine dreitägige Reichskonferenz der USPD. Die Delegierten beschäftigen sich im Anschluß an einen Bericht über die Komintern-Tagung mit dem Verhältnis der Partei zur kommunistischen Dritten Internationale. Dabei sprechen sich u.a. Rudolf Hilferding und Georg Ledebour gegen die Annahme der sog. 21 Punkte und den Beitritt zur Komintern aus, während Adolf Hoffmann und Franz Dahlem dafür plädieren. Die Konferenzmehrheit beschließt eine Ablehnung der 21 Punkte.
Zwischen dem Deutschen Reich und Österreich wird ein Handels- und Finanzabkommen abgeschlossen, das am 10. September in Kraft tritt. Es paßt u.a. die bestehenden gegenseitigen Handelsverträge den Verträgen von Versailles und St. Germain an.
Unter Vorsitz von Christian Stock (MSPD), parlamentarischer Staatssekretär im Reichswehrministerium, erörtert ein Untersuchungsausschuß die Beteiligung von Reichswehroffizieren am Kapp-Putsch. Die Ausschußmitglieder schlagen Entlassungen, Beurlaubungen und Versetzungen hochrangiger Offiziere vor.
Frankreich proklamiert unter Einbeziehung von Tripoli, Sur, Saida und der Al Bika-Senke den Staat Libanon mit der Hauptstadt Beirut. In ihm stellen christliche Einwohner (katholische Maroniten) eine knappe Mehrheit. Der Libanon zählt - ebenso wie Syrien - zum französischen Völkerbundmandat.