Die Verkehrssituation im Deutschen Reich ist durch eine zunehmende Konkurrenz von Straße und Schiene bestimmt. Durch die Erfindung des Riesenluftreifens 1927 wird die Verlagerung auch von Schwertransporten auf die Straße ermöglicht.
Anders als bei der Eisenbahn gibt es noch keinen Tarif für die Güterbeförderung mit Lastkraftwagen, wie insgesamt die Situation im Straßenverkehr durch nur geringe Eingriffe von Seiten des Staates gekennzeichnet ist. So ist der Straßenbau, der aus Steuergeldern finanziert wird, nicht Reichs-, sondern Ländersache. In Preußen sind dafür niedrigere Instanzen wie Kreise und Kommunen zuständig. Dementsprechend fehlt es an einer effektiven Planung des Straßenbaus. Auch in den Luftverkehr greift der Staat administrativ wenig ein, obwohl die 1926 durch Zusammenschluss der Aero-Lloyd und der Junkers-Luftverkehr gegründete Deutsche Lufthansa AG zu 65% auf Subventionen angewiesen ist. Neben der Lufthansa gibt es 1927 noch 23 weitere kleinere Unternehmen für den Regionalverkehr. Die Lufthansa strebt dagegen nach einer Internationalisierung des Luftverkehrs. Sie ist 1927 z. B. an der Gründung der spanischen Fluglinie »Iberia« beteiligt.