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Sonntag, 21.5.1916

Osmanisches Reich: Es liegen Nachrichten über das Schicksal von 19.000 Deportierten Armeniern in einer Karawane vor. Berichten zufolge werden 16.500 von ihnen an den Ufern des Khabur-Flusses nordöstlich von Der-el-Zor (Deir el-Zor) getötet, während 2.500 Überlebende Berichten zufolge in Mossul ankommen.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Der Vorstand der Nationalliberalen Partei beschließt auf einer Tagung in Berlin eine Denkschrift zu den deutschen Kriegszielen. Darin wird u.a. eine tatsächliche Erweiterung des deutschen Einflusses in Ost und West gefordert, die nicht nur auf Verträgen beruhen können. Der U-Boot-Krieg wird als wirksames Mittel bezeichnet, um Großbritannien in die Knie zu zwingen.


Deutsches Kaiserreich, Leipzig: In Leipzig findet die Hauptversammlung des Börsenvereins der deutschen Buchhändler statt. Der Antrag, auf alle Verkaufspreise einen Kriegszuschlag von 10% zu erheben, wird als undurchführbar abgelehnt. Dagegen werden die Verleger aufgefordert, die Netto- und Ladenpreise zu erhöhen und den Buchhändlern erhöhte Rabatte zu gewähren.


Deutsches Kaiserreich, Hamburg: Nach zweijähriger Pause werden wieder Pferderennen auf der Anlage im Berliner Grunewald durchgeführt Am Eröffnungsrenntag wird über eine Million Mark am Totalisator umgesetzt. Eine höhere Wettsumme ist in Deutschland bisher nur beim Deutschen Galoppderby 1912 in Hamburg zu verzeichnen gewesen.


Hertha BSC gewinnt den Berliner Frühjahrs-Kriegspokal, da Viktoria 89 - nach Punkten gleichauf mit den Herthanern - auf die beiden erforderlichen Ausscheidungsspiele verzichtet hat.