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Dienstag, 23.2.1965

NRW-Kultusminister Paul Mikat (CDU) bringt in den nordrhein-westfälischen Landtag ein neues Schulpflichtgesetz ein, das die Einführung des neunten Schuljahres vorsieht.


Aus Protest gegen die befürchtete Weiterbeschäftigung des unter dem Verdacht des Judenmordes verhafteten früheren SS-Obersturmbannführers Oswald Schäfer legen 600 von 800 Beschäftigten in der Mühlheimer Maschinenfabrik Clark die Arbeit nieder.


Die DDR experimentiert an der innerdeutschen Grenze wieder mit der Aufstellung von Puppen in der Uniform von Grenztruppen, um personalsparend eine dichtere Postenkette vortäuschen zu können. Erste Versuche mit "Pappkameraden" wurden im Sommer 1958 beobachtet.


In einem Weißbuch zur Verteidigungspolitik erwägt die britische Regierung die Verringerung der Rheinarmee, da bei einer nuklearen Auseinandersetzung in Mitteleuropa das Ausmaß der Zerstörungen eine konventionelle Kriegführung nahezu unmöglich mache.


Der US-Kongress hebt die 25%ige Golddeckung für Einlagen der Geschäftsbanken bei den Staatsbanken auf. Dadurch wird Gold im Wert von 4,75 Mrd. US-Dollar (19 Mrd. DM) für internationale Transaktionen frei.


Die Altbaubesitzer im Zentralverband der deutschen Haus- und Grundeigentümer dringen gegenüber der Bonner Regierung darauf, auch in den noch bestehenden 104 "Schwarzen Kreisen" mit Mietpreiszwangsbewirtschaftung die Mieten erhöhen zu können.


Die tschechoslowakische Regierung verkauft verstaatlichte Einfamilienhäuser an Privatleute. Sie will damit den Staatshaushalt entlasten.


Der Filmkomiker Stan Laurel (eigtl. Arthur Stanley Jefferson) stirbt 74jährig in der kalifornischen Stadt Santa Monica.


Wegen der anhaltenden Kältewelle in Südeuropa sperrt die spanische Regierung den gesamten Export von Zitrusfrüchten, damit das Ansehen des spanischen Obstes nicht durch den Export frostgeschädigter Früchte herabgesetzt wird.