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Mittwoch, 23.4.1969

BRD, Bonn: Das Bundeskabinett in Bonn verständigt sich auf eine Neuregelung der Verjährungsfristen für Mord. Im Hintergrund des Beschlusses steht die bevorstehende Verjährung von NS-Verbrechen.


Die Mitglieder des Bundeskabinetts sprechen sich gegen ein Verbot der rechtsextremen NPD aus. Angesichts der bevorstehenden Bundestagswahl solle dem Wähler die "Entscheidung über das Schicksal der NPD" überlassen bleiben. In letzter Zeit hatten u.a. Informationen über die NPD-Zugehörigkeit hochrangiger Bundeswehroffiziere für Aufsehen gesorgt.


Nach gewalttätigen Demonstrationen wird im Libanon der Ausnahmezustand verhängt. Am 24. April tritt der libanesische Ministerpräsident Rachid Karami zurück.


Sowjetunion, Moskau: In Moskau beginnt eine Gipfelkonferenz des Rates für gegenseitige Wirtschaftshilfe (RGW; bis 26.4. ). Die UdSSR als führender RGW-Staat zielt auf eine Integration der Mitgliedsländer mit übernationalen weisungsberechtigten Behörden und gemeinsamer Planung. Rumänien plädiert für eine weniger intensive Zusammenarbeit.


In Los Angeles wird der Attentäter von Robert F. Kennedy, Sirhan B. Sirhan, zum Tode verurteilt.