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Donnerstag, 23.8.1956

Vereinigtes Königreich, London: In London endet eine internationale Konferenz von Regierungsvertretern aus 22 Staaten zur Beilegung der Suezkrise ohne konkrete Ergebnisse. Der Plan, den Suezkanal zu internationalisieren stößt bei der sowjetischen Delegation auf Ablehnung. Ägyptens Staatschef Nasser bezeichnet eine Internationalisierung des Suezkanals als unannehmbar.

Sueskrise

Sowjetunion, Moskau: Der erste Sekretär der KPdSU, Nikita S. Chruschtschow, erklärt in Moskau die Sowjetunion werde im Falle eines britischen Angriffs auf Ägypten "Freiwillige" entsenden, die gegen die "Aggressoren" kämpfen sollen.


DDR, Berlin (Ost): In Berlin (Ost) erlässt der Ministerrat der DDR eine Verordnung zur Entschädigung von ehemaligen Gesellschaftern enteigneter Unternehmen. Betroffene sollen ihre Entschädigung in Jahresraten von 300 Mark erhalten. Bürger der Bundesrepublik können ihre Ansprüche geltend machen, dürfen jedoch die Entschädigung aufgrund der geltenden Bestimmungen für den Zahlungsverkehr nicht ausführen.


In San Francisco (US-Bundesstaat Kalifornien) wählt der Nationalkonvent der Republikanischen Partei den amtierenden Präsidenten Dwight D. Eisenhower zum Kandidaten für die am 6. November ausgeschriebenen Wahlen. Zum Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten wählt der Parteitag Richard M. Nixon.


BRD, Bonn: Bundesernährungsminister Heinrich Lübke (CDU) genehmigt in Bonn den verstärkten Import von ausländischer Butter. Der Deutsche Bauernverband kritisiert die Entscheidung scharf. Er erklärt, die ausländische Butter entspreche nicht den deutschen Qualitätsansprüchen. So werde z. B. neuseeländische Butter mit chemischen Zusätzen gefärbt, die im Verdacht stehen, krebserregend zu sein.