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Dienstag, 25.7.1911

Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, London: Die Direktion der britischen Versicherungsvereinigung Corporation of Lloyd's gibt in London während der Zuspitzung der Marokkokrise bekannt, dass in 15 Tagen das Kriegsrisiko nicht mehr wie bisher in der Seeversicherung eingeschlossen sein wird. Lloyd's zählt international zu den größten Schiffsversicherern.


Das britische Schlachtschiffgeschwader der Atlantikflotte, das zu einem Besuch nach Norwegen auslaufen sollte, erhält Order, statt dessen in den Kriegshafen Portsmouth zu fahren und sich dort mit einem zweiten Geschwader zu vereinigen. Gleichzeitig kursieren Gerüchte, die Mannschaften mehrerer Schiffe der Home Fleet seien angewiesen, sich für besonderen Dienst in Bereitschaft zu halten. Die Zeitung "The Times" bringt die Vorgänge mit der Marokkokrise in Zusammenhang.


Belgien, Brüssel: Der belgische Kriegsminister Edouard Hellebaut erklärt in Brüssel, dass "alles Erforderliche" geschehen sei, um einem Einmarsch fremder Truppen ernstliche Hindernisse in den Weg zu legen. Die Kriegsstärke des Heeres von 178 000 Mann sichere die Landesverteidigung, die Einführung der allgemeinen Dienstpflicht sei aber unmöglich.