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Sonntag, 30.8.2020

Montenegro: Bei der Parlamentswahl in Montenegro verliert die Demokratische Partei der Sozialisten (DPS) von Präsident Milo Djukanovic ihre bisherige Mehrheit.


Nordmazedonien: Das nordmazedonische Parlament wählt den Sozialdemokraten Zoran Zaev erneut zum Ministerpräsidenten.


Spanien, San Sebastián: Die Fußballerinnen des VfL Wolfsburg verlieren in San Sebastián das Endspiel der Champions League 1:3 gegen Olympique Lyon.


Rheinland-Pfalz, Niederlahnstein: Beim Eisenbahnunfall von Niederlahnstein entgleist ein Güterzug auf dem Weg von Rotterdam nach Basel im Weichenbereich des Bahnhofs Niederlahnstein. Der Zug überfährt die Entgleisungsstelle mit 62 km/h statt der signalisierten 40 km/h. Dabei kippen die Lok und sechs Kesselwagen um. Der Triebfahrzeugführer wird leicht verletzt, und zwei Kesselwagen werden durch Puffereinwirkung durchlöchert, verlieren bis zu 180.000 Liter Diesel. Bei den anschließenden Instandsetzungsarbeiten werden 19.000 Tonnen Erdreich ausgetauscht, aber dennoch verbleiben 40 bis 50 Prozent des ausgelaufenen Diesels im Boden. Der Gesamtschaden des Ereignisses wird gemäß dem Untersuchungsbericht der Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung auf 19.200.000 € beziffert. Im Rahmen der Untersuchungen wird jedoch auch festgestellt, dass die PZB-Fahrzeugeinrichtung des Zuges auf eine falsche Zugart eingestellt ist, wodurch sie auch nach einer 1.000 Hz-Beeinflussung im entsprechenden Weichenbereich des Bahnhofs Niederlahnstein nicht mittels einer Zwangsbremsung korrigierend eingreift. Zusätzlich wurde im Zuge von Sanierungsmaßnahmen im Jahr 1996 entgegen dem gültigen Regelwerk der DB Netz AG ein Gleisbogen mit zu geringem Radius eingebaut, was in Verbindung mit der entsprechenden Geschwindigkeit die Entgleisung begünstigte. Am Oberbau der Entgleisungsstelle wurden außerdem Abweichungen von der Soll-Lage festgestellt, die aufgrund nicht den verringerten Radius des Gleisbogens angepasster Instandhaltungsvorgaben (nur visuelle Lagekontrolle vorgegeben) nicht erkannt wurden und ebenfalls zur Entgleisung beitrugen. Als Konsequenz des Unfalls wird dem beteiligten Triebfahrzeugführer ein Verbot für das weitere Führen von Triebfahrzeugen ausgesprochen. Zudem wird die Trassierung des ursprünglich regelwidrigen Gleisbogens im Zuge der Instandsetzungsmaßnahmen an der Schadenstelle regelwerkskonform durchgeführt.

Zugunglück - Eisenbahnunfall in Deutschland 1951-Heute