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Freitag, 4.2.1972

Finnland, Helsinki: In Wien wird die sechste Verhandlungsrunde der US-amerikanisch-sowjetischen Gespräche zur Begrenzung der strategischen Rüstung (SALT), die am 15. November 1971 aufgenommen worden war, beendet. In einer Anzahl von Fragen konnten Fortschritte erzielt werden. Die Gespräche sollen am 28. März in Helsinki fortgesetzt werden.


Der neue Staat Bangladesch wird von zahlreichen westlichen und neutralen Staaten, darunter die Bundesrepublik Deutschland und Großbritannien, völkerrechtlich anerkannt.


Bundeskanzler Willy Brandt (SPD) appelliert in einer Fernsehansprache an die Bevölkerung und die Sicherheitsorgane, der terroristischen Gewalttätigkeit Einhalt zu gebieten, erklärt aber zugleich: "Blindes Draufschlagen ist keine Politik, die dem Grundgesetz entspricht".


Belgien, Brüssel: Nach schwierigen Verhandlungen erzielen die Delegationen der USA und der EWG in Brüssel eine Einigung über die Grundlagen für eine Verbesserung ihrer angespannten Handelsbeziehungen. Damit ist die Gefahr eines Handelskriegs ausgeräumt. Die Übereinkunft umfaßt Konzessionen der EWG bei Agrarprodukten und Abmachungen, die auf längere Sicht zu einer stärkeren Liberalisierung des Welthandels führen sollen.


Sowjetunion, Moskau: Der planmäßige Flugverkehr zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Sowjetunion wird gemäß dem Luftverkehrsabkommen vom November 1971 durch die Aeroflot mit einem Flug Moskau- Frankfurt am Main aufgenommen. Am folgenden Tag landet erstmalig seit dem Zweiten Weltkrieg eine Lufthansa-Maschine in Moskau. Beide Gesellschaften werden zunächst zwei Dienste pro Woche fliegen.


Die US-Raumsonde Mariner 9 sendet erste Fotos von der Marsoberfläche. Die aufsehenerregenden Bilder zeigen Vulkane und ausgetrocknete Flußbetten auf dem Mars.