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Donnerstag, 6.2.1913

Im thüringischen Herzogtum Sachsen-Altenburg finden Landtagswahlen statt. Sie ergeben folgende Mandatsverteilung: Bund der Landwirte 14 Sitze, Sozialdemokraten 7 Sitze, Volkspartei 3 Sitze Reichspartei 3 Sitze, Nationalliberale 2 Sitze, Rechtsliberale 1 Sitz, Freikonservative 1 Sitz, Parteilose 1 Sitz.


Die Abgeordnetenkammer des deutschen Reichslandes Elsaß-Lothringen diskutiert bekanntgewordene Übergriffe des Militärs auf die Zivilbevölkerung. Mehrere Abgeordnete fordern die Landesregierung auf, sich nicht von der Militärkommandantur bevormunden zu lassen.


Die russische Regierung lehnt in Petersburg einen Antrag der Duma (russische Volksvertretung) ab, der die Zulassung von Frauen für das Juristenamt fordert.


Ein griechisches Wasserflugzeug führt über den Dardanellen einen Aufklärungsflug durch. Es handelt sich dabei um den ersten Kriegseinsatz eines Seeflugzeuges.


Der französische Marineminister Pierre Baudin ordnet an, dass die seit Herbst 1912 verbotenen Feuerübungen bei den Marinegeschwadern wieder aufgenommen werden dürfen. Voraussetzung dafür ist, dass nach jedem Schuß das Schwerer'sche Geschützrohr-Reinigungsverfahren angewendet wird.


Die deutschen Filmfabrikanten, Filmverleiher und Kinobesitzer gründen einen eigenen deutschen Verband, um Boykottdrohungen entsprechender ausländischer Verbände zu begegnen.


Deutsches Kaiserreich, Berlin: Die Petitionskommission des deutschen Reichstages lehnt in Berlin eine Petition von konservativen Abgeordneten ab, die der Stadt Bayreuth ein Privileg für Aufführungen von Richard Wagners 1879 vollendetem Bühnenweihfestspiel "Parsifal" einräumen möchten.