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Donnerstag, 6.4.1911

Frankreich fordert im Namen der Großmächte vom Königreich Montenegro die Bewahrung strikter Neutralität im Konflikt zwischen dem Osmanischen Reich und Albanien. Das Königreich der Schwarzen Berge solle flüchtigen Albanern den Grenzübertritt verwehren und Flüchtlingen keine Hilfe gewähren.


Italien, Rom: Der neue italienische Ministerpräsident Giovanni Giolitti (liberal) bezeichnet in seiner Antrittsrede vor der Abgeordnetenkammer in Rom als wichtigste Reformvorhaben die Erweiterung des Wahlrechts für alle Männer ab 30, die Einführung von Abgeordnetendiäten und die Verstaatlichung der Lebensversicherung.


Die portugiesische Revolutionsregierung unter Joaquim Teófilo Fernandes Braga erteilt Soldaten und Unteroffizieren, die des Lesens kundig sind, das aktive Wahlrecht.


Die französischen Soldaten erhalten neue Uniformen. Die rote Hose und der zweispitzige Stürmer-Hut werden abgeschafft. An ihre Stelle treten graugrüne Uniformen und Helme altrömischer Form.


In weiten Teilen Europas, auch im Süden, fällt Schnee. Sogar Madrid präsentiert sich ganz in Weiß.