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Dienstag, 7.8.1934

Der am 2. August verstorbene deutsche Reichspräsident Paul von Hindenburg wird im sog. Hindenburg-Turm des Tannenbergdenkmals im westlichen Masuren in Anwesenheit des Führers und Reichskanzlers Adolf Hitler (NSDAP) beigesetzt.


Zu Ehren des verstorbenen Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ruht im Deutschen Reich um 11.45 Uhr für eine Minute der gesamte Verkehr und in den Betrieben wird für eine Minute die Arbeit niedergelegt.


Die deutsche Reichsregierung beschließt eine Amnestie für geringfügige Straftaten, die hauptsächlich nationalsozialistischen Straftätern zugute kommt.


Das "Deutsche Kriminalpolizeiblatt" weist erneut darauf hin, dass sämtliche von dem russisch-sowjetischen Dichter Maxim Gorki verfaßten und in deutscher Sprache erschienenen Druckschriften seit 1933 in Preußen "beschlagnahmt und eingezogen" werden.


Der deutsche Führer und Reichskanzler Adolf Hitler (NSDAP) überreicht Vizekanzler Franz von Papen (parteilos) die noch von Reichspräsident Paul von Hindenburg unterzeichneten Urkunden der Enthebung vom Amt als Reichsminister und Vizekanzler und der Ernennung zum außerordentlichen Gesandten und Bevollmächtigten Minister in besonderer Mission in Wien. Das Amt des Vizekanzlers bleibt von nun an unbesetzt.


Der im Februar zum Präsidenten Kolumbiens gewählte Liberale Alfonso López Pumarejo tritt sein Amt an, als Nachfolger von Enrique Olaya Herrera. Dieser Wechsel markiert das Ende der 50jährigen Vorherrschaft der Konservativen in dem südamerikanischen Staat.