1

Dienstag, 1.1.1963

Auf West-Neuguinea wird die niederländische Flagge eingeholt und durch die indonesische ersetzt. Die ehemalige niederländische Kolonie steht bis zum 1. Mai 1963, dem Tag der Übertragung der Souveränitätsrechte an Indonesien, noch unter der Verwaltung der Vereinten Nationen.


Für die französische Währung tritt wieder die alte Bezeichnung Franc für den sogenannten Neuen Franc in Kraft, der durch die 1958 durchgeführte Währungsreform geschaffen worden war.


In Italien tritt das am 28. November 1962 vom Abgeordnetenhaus verabschiedete Gesetz über die Verstaatlichung der Energiequellen in Kraft.


Auf dem Frillensee bei Inzell in Österreich gewinnt die Mannschaft aus der Bundesrepublik den Sechsländerkampf im Eisschnellauf mit 155 Punkten.


2

Mittwoch, 2.1.1963

Rund 33 000 Wehrpflichtige der Geburtsjahrgänge 1942/43 treten in den Bundeswehrkasernen ihren 18monatigen Grundwehrdienst an. Damit erreicht die deutsche Bundeswehr einen Personalstand von 398 000 Mann.


Der US-amerikanische General Lyman Louis Lemnitzer tritt sein Amt als Oberbefehlshaber der Streitkräfte des Nordatlantikpaktes (NATO) in Europa an.


Für die Verwaltung von Usbekistan, Kirgisien, Tadschikistan, Turkmenien und Südkasachstan richtet die Kommunistische Partei in der Sowjetunion (KPdSU) ein neues Parteibüro ein, um Autonomiebestrebungen vorzubeugen.


Starker Frost, eisiger Wind und heftige Schneefälle haben ganz Mitteleuropa in eine sibirische Landschaft verwandelt.


3

Donnerstag, 3.1.1963

Der französische Präsident Charles de Gaulle antwortet in einem Schreiben auf das Angebot von US-Präsident John F. Kennedy, Frankreich im Rahmen des Nordatlantikpaktes Polaris-Raketen zur Verfügung zu stellen. De Gaulle nimmt weder an, noch lehnt er ab, betont aber die Notwendigkeit einer eigenen nationalen atomaren Streitmacht.


In dem südvietnamesischen Dorf Ap Bac etwa 50 km von Saigon entfernt, kommt es zu heftigen Kämpfen zwischen Vietcong-Soldaten, die gegen das antidemokratische Regime in Saigon antreten, und Regierungstruppen. Unter den toten Soldaten der Regierungstruppen befinden sich auch US-Amerikaner.


4

Freitag, 4.1.1963

BRD, Bonn: In Bonn empfängt Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) den Generalsekretär des Nordatlantikpaktes (NATO), Dirk Uipko Stikker, zu einer Aussprache über die Konzeption der westlichen Verteidigung. Beide stimmen in der Forderung nach einer multilateralen NATO-Atommacht überein.


Die Bundesregierung lehnt ein Kreditansuchen der DDR ab und macht die Ausweitung des Interzonenhandels vom freien Passierscheinverkehr zwischen Berlin (West) und dem Ostteil Berlins abhängig.


5

Samstag, 5.1.1963

Frankreich, Paris: In Paris stimmen die Abgeordneten der französischen Nationalversammlung dem Gesetz über die Bildung eines Gerichtshofes für Staatssicherheit zu. Er soll an die Stelle der bisherigen Sondergerichte zur Bekämpfung der rechtsradikalen Untergrundbewegung OAS, die sich gegen die Unabhängigkeit des algerischen Staates wendet, treten.


BRD, Bonn: Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) feiert im Palais Schaumburg in Bonn seinen 87. Geburtstag.


6

Sonntag, 6.1.1963

Der bisherige Delegationschef der sowjetischen Delegation bei den Vereinten Nationen (UN) in New York, Valerian A. Sorin, wird von dem 50jährigen Nikolai Fedorenko abgelöst.


Sirimavo Bandaranaike, die ceylonesische Ministerpräsidentin. beendet ihre Vermittlungsgepräche zum indisch-chinesischen Grenzkonflikt im Himalaja-Gebirge, die sie im Auftrag der Colombo-Konferenz geführt hatte.


Mit einem norwegischen Triumph endet in Bischofshofen die elfte deutsch-österreichische Vierschanzentournee. Thorbjörn Yggeseth und Thorgeir Brandtzäg belegen die beiden ersten Plätze.


7

Montag, 7.1.1963

Die Abgeordneten im Landtag von Schleswig-Holstein wählen den bisherigen Kieler Innenminister, den 55jährigen Rechtsanwalt Helmut Lemke (CDU), zum neuen Ministerpräsidenten des nördlichen Bundeslandes.


Der farbige US-amerikanische Student James Meredith, dessen Zulassung zur Universität in Mississippi im vergangenen Herbst von der US-amerikanischen Regierung mit Gewalt durchgesetzt worden war, verzichtet auf eine Immatrikulation für das Frühjahrssemester.


BRD, Hamburg: In Hamburg trifft der sowjetische Dichter Jewgeni A. Jewtuschenko ein. Auf Einladung des Verlegers Gerd Bucerius wird er für mehrere Wochen durch die Bundesrepublik reisen.


Vereinigtes Königreich, London: In London lehnt das britische Außenministerium das Gesuch des Impresarios Peter Daubeny ab, Mitglieder des Theaters Berliner Ensemble aus Berlin (Ost) zu einem Gastspiel einreisen zu lassen.


In Wien wird eines der schönsten Hotels der Stadt, das Parkhotel "Schönbrunn" durch einen Großbrand in weiten Teilen zerstört.


8

Dienstag, 8.1.1963

Bundesaußenminister Gerhard Schröder (CDU) trifft in Chequers, dem Landsitz des britischen Premierministers, mit Lordsiegelbewahrer Edward Heath und Außenminister Alexander Frederick Douglas-Home zu Gesprächen über den Beitritt Großbritanniens zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) zusammen.


In einem gemeinsamen Schreiben an den Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Sithu U Thant, ziehen die Regierungen der USA und der UdSSR einen Schlußstrich unter die Kuba-Krise von 1962. Eine weitere Behandlung des Problems im Sicherheitsrat sei angesichts des erreichten Ausmaßes an Verständigung nicht mehr nötig.


Der Wissenschaftler Eugen Sänger unterzeichnet an der Technischen Universität Berlin einen Vertrag, der ihn vom Sommer 1963 ab als Inhaber des ersten deutschen Lehrstuhls für Elemente der Raumfahrttechnik nach Berlin (West) verpflichtet.


10

Donnerstag, 10.1.1963

BRD, Bonn: In Bonn beschließt das Kabinett eine Verlängerung der Heizölsteuer um fünf Jahre (bis April 1968). Die Steuereinkünfte sollen für Rationalisierungsmaßnahmen im Bergbau verwandt werden.


Vereinigtes Königreich, London: In London wird das 100jährige Bestehen der U-Bahn gefeiert. Am 10. Januar 1863 war die erste sechs Kilometer lange Strecke eröffnet worden.


11

Freitag, 11.1.1963

Weiße Revolution im Iran

Iran, Teheran: Schah Mohammad Reza Pahlavi stellt auf dem Nationalkongress der Bauern von Iran in Teheran ein 6 Punkte umfassendes Reformprogramm vor, das als Weiße Revolution in die Geschichte Irans eingehen wird.


BRD, Frankfurt am Main: In Frankfurt am Main feiern die Farbwerke Hoechst AG ihr 100jähriges Bestehen.


Zwischen der Tschechoslowakei, Großbritannien, der Schweiz und der Bundesrepublik wird der direkte Fernschreibverkehr eröffnet.


In Belgien wird die Führerscheinpflicht für Autofahrer eingeführt.


12

Samstag, 12.1.1963

Kuba, Havanna: Kuba und die DDR geben bekannt, dass sie ihre seit 1961 in Havanna und Berlin (Ost) bestehenden Missionen in Botschaften umwandeln.


Mit dem sowjetischen Passagierschiff "Baltika" haben in der vergangenen Woche etwa 700 sowjetische Soldaten die Insel Kuba verlassen. Seit der Kuba-Krise im vergangenen Oktober sind schon mehrere tausend Angehörige der sowjetischen Armee abgezogen.


13

Sonntag, 13.1.1963

Der Vorsitzende der Staatlichen Plankommission und stellvertretende Ministerpräsident der DDR, Karl Mewis, wird überraschend und ohne offizielle Angabe von Gründen von dem Wirtschaftsfunktionär Erich Apel abgelöst.


In Lomé, der Hauptstadt der westafrikanischen Republik Togo, wird der Präsident Sylvanus Olympio ermordet aufgefunden. Radio Lomé gibt zugleich die Bildung einer provisorischen Militärregierung bekannt.


14

Montag, 14.1.1963

Die Bundesrepublik Deutschland bricht die diplomatischen Beziehungen zu Kuba ab, da diese gegen den Grundsatz der Hallstein-Doktrin verstoßen, wonach Bonn mit keinem Land diplomatische Beziehungen unterhalten will, das solche auch zur DDR aufnimmt.


Die Beitrittsverhandlungen zwischen der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Großbritannien werden in Belgiens Hauptstadt Brüssel wieder aufgenommen. Der französische Staatspräsident Charles de Gaulle teilt auf einer Pressekonferenz mit, dass er den am 9. August 1961 von der Regierung Großbritanniens gestellten Beitrittsantrag zur EWG ablehnt. Sein Veto überrascht die EWG-Kommission und die fünf anderen Mitgliedsstaaten.


Vor beiden Häusern des Kongresses in Washington unterbreitet US-Präsident John F. Kennedy seine jährliche Botschaft über die Lage der Nation.


DDR, Berlin (Ost): Der Vorsitzende der kommunistischen Partei der Sowjetunion, Nikita S. Chruschtschow, trifft anlässlich des am nächsten Tag beginnenden Parteitages der SED in Berlin (Ost) ein.


15

Dienstag, 15.1.1963

Nach dreitägigen Verhandlungen in Damaskus einigen sich die Vertreter der Bundesrepublik und Syriens über das gemeinsame Projekt des Euphrat-Staudammes.


Schweden, Stockholm: Der schwedische Filmregisseur Ingmar Bergman wird zum Leiter des Königlichen Schauspielhauses in Stockholm gewählt und tritt dieses Amt offiziell am 1. Juli 1963 an.


16

Mittwoch, 16.1.1963

BRD, Bonn: In Bonn verabschiedet der Bundestag das dritte Besoldungserhöhungsgesetz für die Beamten. Sie erhalten ab 1. Januar 1963 eine sechsprozentige Erhöhung ihrer Grundgehälter.


In weiten Teilen der Bundesrepublik wird die Versorgung von Haushalten und Industrie mit Brennstoffen durch den anhaltenden Frost immer: schwieriger.


Der Revolutionsausschuß in dem westafrikanischen Staat Togo ernennt den Schwager und politischen Gegner des ermordeten Präsidenten Sylvanus Olympio, Nicoias Grunitzky, zum neuen Präsidenten.


17

Donnerstag, 17.1.1963

DDR, Berlin (Ost): Der Regierende Bürgermeister von Berlin (West), Willy Brandt (SPD), sagt ein in Erwägung gezogenes Treffen mit dem sowjetischen Regierungschef Nikita S. Chruschtschow in Berlin (Ost) überraschend ab.


BRD, Hannover: An drei niedersächsischen Gymnasien in Hannover, Braunschweig und Oldenburg wird von Ostern dieses Jahres an für die Schüler der siebenten Klasse Russisch als Pflichtfach eingeführt.


Die berühmte Brüsseler Brunnenfigur Manneken Pis ist in der Nacht vom Sockel gestohlen worden.


Nach häufigen Verschiebungen wegen Unstimmigkeiten in der sowjetischen Führung wird im Moskauer Puschkin-Museum eine Ausstellung mit Bildern des französischen Malers Fernand Léger eröffnet (bis 10. 2. ).


18

Freitag, 18.1.1963

Belgien, Brüssel: Die in Brüssel seit Montag stattfindenden Beitrittsverhandlungen Großbritanniens mit der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) werden für zehn Tage unterbrochen.


Der tunesische Präsident Habib Burgiba bricht die diplomatischen Beziehungen zu Algerien ab. Burgiba beschuldigt den algerischen Regierungschef Mohammed Ahmed Ben Bella, einen Attentatsversuch auf ihn unterstützt zu haben.


19

Samstag, 19.1.1963

Großbritannien und Saudi-Arabien beschließen, ihre während der Suezkrise im Jahr 1956 abgebrochenen diplomatischen Beziehungen noch in diesem Jahr wieder aufzunehmen.


BRD, Frankfurt am Main: Nach 15jähriger Forschungs- und Entwicklungsarbeit legt die US-amerikanische Firma Polaroid Corporation in Frankfurt am Main ihr sensationelles neuestes Produkt, den "Polarcolor-Film" vor.


20

Sonntag, 20.1.1963

Spiegel-Affäre

Nach elfwöchiger Haft wird Hans Schmelz, Redakteur des Hamburger Nachrichtenmagazins "Der Spiegel", ohne Angaben von Gründen entlassen. Er war im Zusammenhang mit der "Spiegel"-Affäre im Oktober 1962 mit anderen Redakteuren festgesetzt worden. Von ihnen ist nur noch Herausgeber Rudolf Augstein im Untersuchungsgefängnis.


Bei den Nicoldi-Wettkämpfen auf der Dolomiten-Piste Madonna di Campiglio in Südtirol erreicht der Deutsche Meister im Eisschnellauf Günter Traub (Schweinfurt) 184,490 Punkte. Das bedeutet einen neuen Vierkampf-Weltrekord, den ersten deutschen Weltrekord im Eisschnellauf.


21

Montag, 21.1.1963

DDR, Berlin (Ost): Auf dem letzten Tag des am 15. Januar begonnenen VI. Parteitages der SED in Berlin (Ost) wird erwartungsgemäß Walter Ulbricht zum Ersten Sekretär der Partei wiedergewählt.


Die Bergwerksstadt Kolwezi, letzter Stützpunkt von Katanga-Präsident Moise Tschombé, wird kampflos an die UN-Truppen übergeben. Damit ist die Sezession Katangas im zentralafrikanischen Kongo (Zaire) beendet.


22

Dienstag, 22.1.1963

Der Élysée-Vertrag 1963 zwischen Deutschland und Frankreich

Frankreich, Paris: Élysée-Vertrag: Während eines Festaktes im Pariser Elysée-Palast unterschreiben der französische Staatspräsident Charles de Gaulle und Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) den Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit. Der von De Gaulle initiierte Élysée-Vertrag, wie der deutsch-französische Freundschaftsvertrag genannt wird, soll in Frankreich und Deutschland Konsultationen in allen wichtigen Fragen der Außen-, Sicherheits-, Jugend- und Kulturpolitik sicherstellen. Dieses Abkommen über die deutsch-französische Zusammenarbeit bringt die beiden Nachbarn in Europa nach langer „Erbfeindschaft“ und verlustreichen Kriegen einander näher.

Konrad Adenauer und Charles de Gaulle

Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichneten am 22.1.1963 im Pariser Elysée-Palast einen Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der politische Konsultationen beider Regierungen und eine verstärkte Zusammenarbeit in der Außen- und Verteidigungspolitik sowie in Erziehungs- und Jugendfragen festgelegt.

Konrad Adenauer und Charles de Gaulle©
Bundeskanzler Konrad Adenauer und der französische Staatspräsident Charles de Gaulle unterzeichneten am 22.1.1963 im Pariser Elysée-Palast einen Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit, der politische Konsultationen beider Regierungen und eine verstärkte Zusammenarbeit in der Außen- und Verteidigungspolitik sowie in Erziehungs- und Jugendfragen festgelegt.

Der Bremer Senat beschließt, ein Gelände von einer Million m² zum Bau für die zu gründende Bremer Universität aufzukaufen.


Die Lübecker Kaufmannschaft übergibt der Öffentlichkeit ein Thomas-Mann-Zimmer im Schabbelhaus, das in der Nähe des im Krieg zerstörten Patrizierhauses der Familie Mann gelegen ist.


23

Mittwoch, 23.1.1963

BRD, Bonn: Der Bundestag in Bonn behandelt in erster Lesung eine Reihe sozialpolitischer Gesetze, das sog. Sozialpaket.


BRD, Hamburg: Bereits nach fünf Minuten wird in Hamburg der erste deutsche Prozeß im Zusammenhang mit dem Medikament Contergan wegen fehlenden Beweismaterials vertagt.


Nach der Wiedereinführung des Präsidialregimes in Brasilien am 7. Januar bildet Präsident João Belchior Marques Goulart eine neue Regierung.


Kuwait: In Kuwait finden erstmals allgemeine Wahlen zur Nationalversammlung statt. Bei der ersten Tagung des Parlaments tritt eine neue Verfassung in Kraft. Sie mildert in wesentlichen Punkten das bisherige absolute Regime.


Mit der Geburt des 100 000. Einwohners ist die alte Römerstadt Neuss am Rhein nun die jüngste und die 55. Großstadt der Bundesrepublik.


Dänemark, Kopenhagen: Der griechische und der dänische Königshof geben die Verlobung von Kronprinz Konstantin von Griechenland mit der dänischen Prinzessin Anne Marie in Kopenhagen bekannt.


24

Donnerstag, 24.1.1963

BRD, Bonn: Der Bundestag in Bonn befaßt sich in erster Lesung mit den Entwürfen der Bundesregierung für die Notstandsgesetzgebung. Anschließend beraten die Ausschüsse darüber.


Der belgische Senat fordert in einer Resolution den britischen Beitritt zur Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und wendet sich gegen den deutsch-französischen Block.


25

Freitag, 25.1.1963

Der seit 34 Tagen andauernde Streik der US-amerikanischen Hafenarbeiter an der Atlantik- und Golf-Küste ist beendet. Arbeitgeber und -nehmer einigten sich auf eine Lohnerhöhung von 37 Cents (1,48 DM) pro Stunde. Gefordert waren ursprünglich 50 Cents (2,00 DM).


Im 17. Kampf seiner Profi-Laufbahn bleibt der US-amerikanische Schwergewichtsboxer Cassius Clay wiederum unbesiegt. Er schlägt in Pittsburgh seinen sieben Pfund schwereren Gegner Charlie Powell in der dritten Runde K. o.


Zum zweiten Mal gewinnt der Schwede Erik Carlsson, mit Gunnar Palm auf Saab, die am 20. Januar gestartete Rallye Monte Carlo.


26

Samstag, 26.1.1963

Reformprogramm der Weißen Revolution

Iran: Das 6 Punkte umfassende Reformprogramm der Weißen Revolution von Schah Mohammad Reza Pahlavi wird im Rahmen einer Volksabstimmung mit überwältigender Mehrheit angenommen.


Die sowjetische Zeitung "Iswestija" berichtet von der Übungsfahrt eines sowjetischen Atom-U-Bootes zum Nordpol und gibt gleichzeitig Pläne für den umfangreichen Aufbau einer sowjetischen Atom-U-Boot-Flotte bekannt.


27

Sonntag, 27.1.1963

Bei einer Volksabstimmung im Iran, an der auch erstmals Frauen teilnehmen, entscheidet sich die große Mehrheit der Abstimmungsberechtigten für das Sechs-Punkte-Reformprogramm der Regierung, das u.a. die Aufteilung des Großgrundbesitzes vorsieht.


Auf der Insel Borneo sind alle britischen Truppen in Alarmbereitschaft versetzt worden, außerdem werden 2000 Mann von Großbritannien eingeflogen. Anlaß ist der Aufmarsch von 60 000 indonesischen Freiwilligen an den Grenzen der britischen Besitzungen.


28

Montag, 28.1.1963

Frankreich, Paris: Der dänische Ministerpräsident Jens Otto Krag kehrt von einem zweitägigen Aufenthalt in Paris nach Kopenhagen zurück. Seine in der französischen Hauptstadt geführten Gespräche über einen Beitritt Dänemarks in die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) sind Anlaß einer "kühlen Atmosphäre" der übrigen Staaten der Kleinen Freihandelszone (EFTA) gegenüber Dänemark.


Die bisher höchste Seilbahn des Vorarlgebirges eröffnet der österreichische Bundeskanzler Alfons Gorbach. Die Bahn führt vom 1722 m hoch gelegenen Wintersportort Zürs am Arlberg auf den 2433 m hohen Trittkopf.


29

Dienstag, 29.1.1963

In Bayern, Nordrhein-Westfalen und Hamburg sind die Wohnungen von insgesamt acht Kameraleuten und Reportern des DDR-Fernsehens und der DEFA-Wochenschau untersucht worden. Die Bundesanwaltschaft lehnt jedwede Erklärung ab.


Belgien, Brüssel: Die im Oktober 1961 in Brüssel aufgenommenen Verhandlungen zwischen dem Ministerrat der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und Großbritannien über dessen Beitritt scheitern endgültig an der ablehnenden Haltung Frankreichs, weil Präsident Charles de Gaulle ein Veto einlegt.


30

Mittwoch, 30.1.1963

Die Regierung der DDR teilt der regionalen Kirchenleitung der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg mit, dass die Ausweisung des Ratsvorsitzenden der EKD, Präses Kurt Scharf, aus Berlin (Ost) endgültig sei.


Vereinigtes Königreich, London: Im Anschluß an eine Debatte stimmen die Mitglieder des britischen Unterhauses in London dem Abkommen von Nassau zwischen den USA und Großbritannien zu, worin die Nuklearbewaffnung der britischen Armee modifiziert wird.


31

Donnerstag, 31.1.1963

Spiegel-Affäre

Die Bundesregierung gibt den Abschlußbericht über die "Spiegel"-Affäre vom Oktober 1962 frei.


Vereinigtes Königreich, London: Bei dem Besuch des dänischen Ministerpräsidenten Jens Otto Krag in London bekräftigen die Vertreter beider Regierungen, dass die Länder der kleinen Freihandelszone (EFTA) nach dem Scheitern der Brüsseler Verhandlungen noch intensiver zusammenarbeiten werden.


BRD, Bonn: Aus einem Bericht des Bundesforschungsministeriums in Bonn geht hervor, dass die Radioaktivität der Niederschläge deutlich angestiegen ist.