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Samstag, 11.6.1921

Um die bewaffneten Kämpfe zwischen deutschen und polnischen Militärverbänden in Oberschlesien zu beenden, verfügt die Interalliierte Kommission ein Auseinanderrücken der Truppen. Britische Soldaten sollen die Einhaltung der Waffenruhe überwachen.


Die Interalliierte Rheinlandkommission gibt in Koblenz eine Verordnung heraus, nach der in Zukunft Produktion und Verkauf von Alkohol im Rheinland der Kontrolle der Alliierten unterliegen. Die Reichsregierung in Berlin kritisiert daraufhin die "Errichtung des Branntweinmonopols" als Eingriff in die Hoheitsrechte des Reiches.


Vor dem Zentralvorstand der Deutschen Volkspartei (DVP) rechtfertigt der Parteivorsitzende Gustav Stresemann in Hamburg die Ablehnung des Londoner Ultimatums der Alliierten vom 5. Mai durch seine Fraktion. Durch die Erfüllung der Reparationsforderungen würden das deutsche Nationalbewußtsein und die Staatsautorität geschwächt.


In Pueblo im US-Bundesstaat Colorado wird die Prohibition (Alkoholverbot) für einen Monat außer Kraft gesetzt, um der dort um sich greifenden Typhusepidemie mit den erforderlichen alkoholhaltigen Medikamenten Herr zu werden.