12

Montag, 12.4.1920

Erstmals seit dem Kapp-Putsch tritt die Nationalversammlung wieder in Berlin zusammen. Bis zu ihrer letzten Sitzung vor den Reichstagswahlen am 6. Juni verabschiedet sie eine Reihe wichtiger Gesetze, u.a. das Reichswahlgesetz und das Gesetz über die Wahl des Reichspräsidenten.


Der deutsche Politiker Adolf Köster (MSPD) übernimmt in Berlin das Reichsaußenministerium, das seit der Regierungsneubildung vom 26. März von Reichskanzler Hermann Müller (MSPD) mitverwaltet wurde.


Frankreich, Paris: In der französischen Abgeordnetenkammer in Paris beginnt eine Debatte über neue Steuergesetze. u.a. sind eine Erhöhung der Einkommenssteuer, eine Vermögensübertragungsgebühr und verschiedene indirekte Steuern vorgesehen. Die Steuergesetze werden im Parlament am 29. April mit 535 gegen 69 Stimmen angenommen.


Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland, London: Mit einem viertägigen Generalstreik wird in Irland gegen die schlechten Haftbedingungen der in London inhaftierten irischen Unabhängigkeitskämpfer protestiert. Der Streik endet am 15. April nach Zugeständnissen der britischen Regierung.

Irischer Unabhängigkeitskrieg