In Berlin beschließt die Reichsregierung den Einmarsch von Reichswehreinheiten in das aufständische Ruhrgebiet. Zugleich erörtern die Kabinettsmitglieder mögliche Folgen eines solchen Vorgehens für die dortige entmilitarisierte Zone. Frankreich hatte die Erlaubnis zum Einmarsch verweigert.
Auf einer Delegiertenkonferenz der Arbeiterräte in Essen spricht sich der KPD-Politiker Wilhelm Pieck für den Abbruch der Kämpfe im Ruhrgebiet aus, um blutige Auseinandersetzungen zu verhindern. Die Delegierten plädieren zugleich für eine Auflösung der Roten Ruhrarmee und fordern statt dessen die Bildung einer Volksarmee.
Der sog. Eisenwirtschaftsbund nimmt seine Tätigkeit auf. Das Selbstverwaltungsorgan von Produzenten, Händlern und Verbrauchern - Arbeiter und Unternehmer sind paritätisch vertreten - dient der Ankurbelung der Eisenproduktion.
Im Deutschen Reich wird ein neues Einkommensteuergesetz gültig. Es ist Teil einer Finanzreform, die vom früheren Reichsfinanzminister Matthias Erzberger eingeleitet wurde.
Gründung der Reichseisenbahnen
Die sieben Staatseisenbahnen der deutschen Länder werden aufgelöst und in ein reichseinheitliches Bahnsystem überführt. Gleichzeitig wird das Post- und Fernmeldewesen von der Reichsverwaltung übernommen.