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Mittwoch, 14.12.1927

Der Reichstag verabschiedet in namentlicher Abstimmung das Gesetz zur Reform der Beamtenbesoldung. Als Maßnahme zum Abbau des Beamtenapparats wird beschlossen, dass künftig jede dritte freiwerdende Stelle nicht wieder besetzt werden soll.


Der Landtag von Mecklenburg-Schwerin nimmt einstimmig den Gesetzentwurf zur Fürstenabfindung an. Dem Fürstenhaus Mecklenburg-Schwerin wird eine Abfindungszahlung von vier Millionen Reichsmark zuerkannt; das Herrscherhaus hatte die doppelte Summe gefordert.


Die nationalchinesische Kuomintang-Partei erobert die chinesische Stadt Kanton, in der Kommunisten eine Kommune nach Pariser Vorbild (1871) errichtet hatten, zurück. Unter den Kommunisten wird ein Blutbad angerichtet.


Frankreich, Paris: Die in Paris erscheinende italienische Zeitung "Corriere degli Italiani" wird von den französischen Behörden verboten, weil sie das Gastrecht in Frankreich mißbraucht habe. Frankreich hatte eine Überschrift in der Zeitung als versteckte Aufforderung zu einem Attentat auf den italienischen Ministerpräsidenten und Duce Benito Mussolini gedeutet.


Großbritannien und der Irak schließen einen Vertrag, in dem festgelegt ist, dass sich Großbritannien bis 1932 aus dem Mandatsgebiet Irak zurückziehen wird. Zu diesem Zeitpunkt will London die Aufnahme des Irak als selbständiges Mitglied in den Völkerbund vorschlagen.