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Dienstag, 14.5.2002

Deutschland, Berlin: Die Bundestags-Enquete-Kommission "Recht und Ethik der modernen Medizin" spricht sich mehrheitlich gegen die Zulassung der Präimplantationsdiagnostik (PID) aus. Diese Methode - so heißt es im Abschlussbericht der Kommission, der Bundestagspräsident Wolfgang Thierse übergeben wird - widerspreche der Menschenwürde. Bei der PID werden durch künstliche Befruchtung erzeugte Embryonen auf mögliche Krankheitsveranlagungen untersucht und unter Umständen getötet.


Island, Reykjavik: Die NATO und Russland leiten eine neue politische Partnerschaft ein. Die Außenminister der 19 NATO-Staaten und Russlands vereinbaren bei ihrem Treffen auf Island die Gründung eines NATO-Russland-Rates. In dem Rat werden die 19 NATO-Länder und Russland gleichberechtigt entscheiden können in Fragen der Terrorbekämpfung, bei Abrüstungsfragen und der zivilen Notfallhilfe. Interne Angelegenheiten wie die mögliche Ausrufung des Bündnisfalls bleiben den 19 vorbehalten. Auch kann Russland keine Beschlüsse der 19 Staaten blockieren. Das Abkommen mit Russland werden die beteiligten Staats- und Regierungschefs am 28. Mai in Rom feierlich unterzeichnen.


Indien, Srinagar: Bei einem Rebellenangriff auf einen Bus und ein Armeelager im indischen Teil von Kaschmir werden 31 Menschen getötet, darunter die drei Attentäter sowie Zivilisten, Frauen und Kinder. Die Angreifer waren mit indischen Militäruniformen getarnt. Der folgenschwerste Zwischenfall im Kaschmir-Konflikt seit dem Angriff auf das Parlament in Delhi im Dezember 2001 löst eine erneute Kaschmir-Krise aus. Indien droht mit Vergeltung und wirft Pakistan eine Beteiligung an dem Massaker vor.


Vereinigte Staaten, New York: Nach jahrelangen Debatten überarbeitet der UNO-Sicherheitsrat die Sanktionen gegen den Irak. Das neue Verfahren soll ab Juni die bisherige Aufstellung von erlaubten Importen durch eine Liste von verbotenen sowie zu überprüfenden Erzeugnisse ersetzen. Verschärft werden sollen die Strafmaßnahmen im Rüstungsbereich. Die Einfuhr humanitärer und ziviler Waren wird dagegen erleichtert.


Sierra Leone, Freetown: Nach zehn Jahren blutigen Bürgerkriegs finden in dem westafrikanischen Land Sierra Leone die ersten Präsidenten- und Parlamentswahlen statt. Staatschef Ahmed Tejan Kabbah wird mit 70,6% der Stimmen für weitere fünf Jahre gewählt . Sein aussichtsreichster Herausforderer Ernest Bai Koroma vom All People's Congress (APC) kann 22,3% der Stimmen der fast 2,3 Mio. Wahlberechtigten auf sich vereinigen. Bei den gleichzeitig stattfindenden Parlamentswahlen erreicht Kabbahs Sierra Leone People's Party (SLPP) 83 der 112 Parlamentssitze. Der APC kommt auf 27 Mandate. Die Peace and Liberation Party des einstigen Putschistenführers Johnny Paul Koroma erringt zwei Sitze. Den Einzug ins Parlament verfehlt die frühere Rebellenorganisation Revolutionary United Front Party (RUFP).


Cardiff: Die deutsche Fußball-Nationalelf unterliegt nach enttäuschender Leistung 18 Tage vor Beginn der Weltmeisterschaft verdient mit 0:1 gegen Wales.