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Donnerstag, 16.5.1907

Abkommen von Cartagena

Die spanische Regierung unter dem Konservativen Antonio Maura Montaner lässt den Botschaftern der "Entente cordiale"-Mächte Großbritannien und Frankreich identische Erklärungen über die Aufrechterhaltung des Status quo im Mittelmeer überreichen. Die darin enthaltenen Vereinbarungen (Acuerdos de Cartagena) bzw. Erklärungen (Declaraciones de Cartagena) garantiert bzw. anerkennt und bestätigt einander und vor allem Spanien vage den jeweiligen Besitzstand und die Interessenssphären an den mittelmeerischen und atlantischen Küsten Europas und Afrikas, während Spanien den beiden Entente-Mächten zusichert, den Frieden bzw. den Status quo aufrechtzuerhalten. Der Notenaustausch trägt dazu bei, Spanien aus dem Umfeld des Dreibundes zu entfernen und der Triple Entente anzunähern.


Im Rahmen der Winzerunruhen in Frankreich stürmen Marktfrauen das Rathaus von Béziers und zerstören das Mobiliar. Militär stellt die Ruhe wieder her.


Die 1906 von der britischen Regierung eingesetzte Achtstundentag-Kommission kommt zu dem Ergebnis, dass der durchschnittliche Arbeitstag in Kohlengruben nur 7 Stunden beträgt. Dennoch werde die gesetzliche Einführung des Achtstundentags eine zeitweilige Verringerung der Produktion zur Folge haben.


Die Schriftstellerin Franziska zu Reventlow, eine der schillerndsten Persönlichkeiten der Münchner Boheme, feiert ihren 36. Geburtstag.