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Sonntag, 2.10.1921

Der Reichsbund der Kriegsbeschädigten veranstaltet in Berlin eine Großdemonstration gegen die nach seiner Ansicht unzureichenden staatlichen Versorgungsleistungen. Rund 10 000 ehemalige Soldaten, viele von ihnen auf Krücken und in Rollstühlen, nehmen an der Kundgebung teil.


In Düsseldorf wird der erste Kongress des Allgemeinen freien Angestelltenbundes (AfA) abgehalten. Die Angestelltenvertretung war aus organisatorischen Gründen vom Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbund abgetrennt worden, vertritt aber ebenfalls weitgehend sozialdemokratische Positionen.


Herzog Wilhelm zu Württemberg, der frühere württembergische König, stirbt in Bebenhausen im Alter von 73 Jahren. Der für seine liberale Haltung bekannte Herrscher hatte 1918 als einziger deutscher Monarch freiwillig abgedankt und auf seinen Titel verzichtet.


Der frühere französische Ministerpräsident Georges Clemenceau erklärt bei der Enthüllung seines eigenen Denkmals in St. Hermine, dass das Deutsche Reich im Versailler Vertrag nicht genug gestraft worden sei und Frankreich daher das Recht habe, das Rheinland auf unbeschränkte Zeit zu besetzen.