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Dienstag, 2.12.1913

Die Regierung des Osmanischen Reiches ernennt den deutschen Generalleutnant Otto Liman von Sanders zum Korpskommandanten der osmanischen Armee sowie zum Mitglied des osmanischen Kriegsrates. Die am 14. Dezember mit von Sanders' Eintreffen in Konstantinopel (heute Istanbul) beginnende deutsche Militärmission im Osmanischen Reich führt Anfang 1914 zu einer internationalen Krise.


Deutsches Kaiserreich, Straßburg: Auf einer Versammlung in Straßburg anlässlich der sogenannten Zabern-Affäre fordern die Bürgermeister elsaß-lothringischer Städte vom deutschen Kaiser Wilhelm II. einen Schutz vor willkürlichen Übergriffen des deutschen Militärs.


Frankreich, Paris: Aufgrund einer Abstimmungsniederlage in der Frage des Steuerprivilegs bei Staatsanleihen tritt in Paris das von Ministerpräsident Louis Barthou geleitete, gemäßigt-konservative Kabinett zurück. Neuer französischer Ministerpräsident und gleichzeitig Außenminister wird der zu den Radikalen zählende Gaston Doumergue.


Die sechs europäischen Großmächte einigen sich auf den deutschen Prinzen Wilhelm zu Wied als künftigen Fürsten von Albanien. Weiterhin besteht aber Unklarheit über die Grenzziehung in dem neugeschaffenen südosteuropäischen Staat, der zum Spielball europäischer Machtpolitik geworden ist.


In Österreich-Ungarn wird das 65jährige Regierungsjubiläum Kaiser Franz Josephs mit zahlreichen Gottesdiensten und öffentlichen Feiern begangen.