21

Mittwoch, 21.5.1919

Der nach der Revolution im April von München nach Bamberg übergesiedelte bayerische Landtag tritt zu seiner ersten ordnungsgemäß durchgeführten Sitzung seit seiner Neuwahl im Januar zusammen.


Das US-Repräsentantenhaus in Washington nimmt den Zusatzantrag zur Verfassung betreffs Einführung des Frauenstimmrechts mit 304 zu 89 Stimmen an. Obwohl am 4. Juni auch der Senat den Entwurf mit 56 zu 25 Stimmen annimmt, ist das Schicksal des Frauenstimmrechts ungewiß, da die Ablehnung von nur 13 Parlamenten der Bundesstaaten die Verfassungsänderung unmöglich machen kann. Fast der gesamte Süden der Vereinigten Staaten steht dem Frauenstimmrecht ablehnend gegenüber, u.a. "aus Besorgnis vor dem weiblichen Negerelement".


Belgien, Brüssel: Der belgische König Albert I. eröffnet in Brüssel die Interparlamentarische Handelskonferenz, an der über 200 belgische und ausländische Abgeordnete teilnehmen. Die Konferenz spricht sich u.a. für die Internationalisierung der Donau und des Rheins sowie für freie Schiffahrt aus.


Der spanische König Alfons XIII. verleiht per Dekret allen Universitäten des Landes vollständige Autonomie.