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Mittwoch, 22.5.1901

Eine Gesandtenkonferenz der Interventionsmächte in China lehnt die US-amerikanische Forderung nach Verminderung der Entschädigungsansprüche an China ab.


Deutsches Kaiserreich, Greifswald: Bei einer Reichstagsnachwahl in Greifswald-Grimmen wird der deutsche Politiker Georg Gothein (Freisinnige Vereinigung) erstmals in den Reichstag gewählt. Mit 9666 Stimmen schlägt Georg Gothein in der Stichwahl seinen konservativen Gegenkandidaten mit einem Vorsprung von 2209 Stimmen.


Die bayerische Staatsregierung unter Ministerpräsident Krafft Freiherr von Crailsheim spricht sich gegen die Einführung einheitlicher deutscher Briefmarken aus. Der württembergische Ministerpräsident Wilhelm August von Breitling äußerte am 19. Mai dagegen keine "prinzipiellen Bedenken" mehr gegen einheitliche Briefmarken.


Deutsches Kaiserreich, Stuttgart: Das württembergische Parlament in Stuttgart lehnt einen sozialdemokratischen Antrag auf Abschaffung der württembergischen Gesandtschaften in Berlin und München mehrheitlich ab.


Ein gesundheitsförderndes "Sonnenbad" wird am Berliner Kurfürstendamm eingeweiht.


Frankreich, Paris: Beim Olympischen Kongress in Paris beruft IOC-Präsident Pierre Baron de Coubertin den Schweizer Baron Godefroy de Blonay zum ersten General Sekretär des Internationalen Olympischen Komitees.


Der Attentäter von Umberto I., Gaetano Bresci, stirbt in Haft durch Selbstmord oder durch Hand der Wachen.