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Donnerstag, 23.6.1921

Auf Anordnung der alliierten Reparationskommission wird das Wachregiment Berlin aufgelöst. Die im Versailler Vertrag festgelegte Höchstgrenze von 21 Infanterieregimentern der Reichswehr sei durch diese Truppeneinheit überschritten.


Im Reichstag fordert die USPD die Abschaffung der Sondergerichte in Bayern. Diese Gerichte, die nicht mit ordentlichen Richtern, sondern mit von der Staatsregierung ausgesuchten Personen besetzt sind, hätten keine verfassungsmäßige Grundlage und ihre Urteile seien daher aufzuheben.


In Berlin wird die viertägige Deutsche Landwirtschaftsausstellung eröffnet.


In der ostsibirischen Stadt Wladiwostok wird eine bolschewistische Regierung gebildet, welche die mit japanischer Unterstützung operierenden rechtsgerichteten Truppen bekämpfen soll.


Der Landtag der Steiermark widerruft in Graz seinen Beschluß, am 3. Juli eine Volksabstimmung über den Anschluß an das Deutsche Reich stattfinden zu lassen. Für den Fall einer Abstimmung hatte die italienische Regierung gedroht, den Krediten des Völkerbundes für Österreich nicht zuzustimmen.