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Montag, 28.12.1914

In verschiedenen Reden zum Jahresende plädiert das sozialdemokratische Vorstandsmitglied Philipp Scheidemann für einen annexionslosen Verständigungsfrieden im Weltkrieg. Scheidemann stellt sich damit gegen die bürgerlichen Reichstagsparteien und die deutsche Reichsregierung, die erhebliche territoriale Kompensationen von den Kriegsgegnern fordern. Innerhalb der SPD unterstützt Scheidemann die sog. Burgfriedenspolitik.


Die USA überreichen der britischen Regierung eine Protestnote, in der sie auf die Behinderung der Handelsschiffahrt auch neutraler Staaten durch die britische Flotte hinweisen. Großbritannien hatte am 2. November die gesamte Nordsee zum Kriegsgebiet erklärt. Britische Zeitungen werten die Note als Zeichen einer deutlichen Verstimmung zwischen beiden Staaten.