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Freitag, 3.10.1919

Die deutsche Reichsregierung unter Gustav Bauer (MSPD) fordert in einem Aufruf die noch im Baltikum stehenden deutschen Truppenverbände auf, das Baltikum sofort zu räumen. Die Alliierten hätten in dieser Angelegenheit bereits mit der Besetzung von Frankfurt am Main und des Ruhrgebiets gedroht.


Die DDP tritt wieder in die deutsche Reichsregierung unter Gustav Bauer (MSPD) ein. Eugen Schiffer (DDP) übernimmt die Leitung des Reichsjustizministeriums, das seit 21. Juni unbesetzt war. Er löst außerdem Matthias Erzberger (Zentrum) als stellvertretenden Reichskanzler ab. Der Kasseler Oberbürgermeister Erich Koch (DDP) wird Reichsminister des Innern als Nachfolger von Eduard Heinrich Rudolph David (MSPD). Dem Kabinett Bauer gehören nun sechs Minister der Mehrheitssozialdemokraten, vier Zentrums- und zwei DDP-Politiker an.


Der bayerische Landtag in München wählt die Mitglieder des Bayerischen Staatsgerichtshofs. Gewählt werden je drei Vertreter der Bayerischen Volkspartei (BVP) und der MSPD sowie drei Vertreter der bürgerlichen Parteien.


Im Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (Jugoslawien) wird der Achtstundentag in allen Betrieben der Industrie, des Bergbaus, des Handels und des Verkehrs eingeführt.