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Mittwoch, 4.1.1911

Der österreichische Kaiser Franz Joseph I. ernennt den früheren Ministerpräsidenten Franz Graf von Thun und Hohenstein zum Statthalter von Böhmen als Nachfolger von Karl Graf Coudenhove. Thun erhält den Auftrag, den deutsch-tschechischen Ausgleich in dem von Unruhen erschütterten österreichischen Kronland herbeizuführen. Coudenhove, der das Amt 15 Jahre ausgeübt hatte, war es nicht gelungen, diesen Konflikt zu lösen.


Die Bergleute des Lütticher Reviers treten in den Generalstreik, um die Verkürzung der Arbeitszeit zu erkämpfen.


Die US-amerikanische Bundesanwaltschaft erhebt beim Bundesgericht in New York Anklage gegen den Nordatlantischen Schiffahrts-Pool wegen Verletzung des Antitrustgesetzes. Sie beantragt die Sperrung der US-amerikanischen Häfen für Schiffe der 13 in dem Kartell zusammengeschlossenen Dampfergesellschaften, darunter die Hamburg-Amerika-Linie und der Norddeutsche Lloyd.