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Montag, 5.10.1914

Russische Truppen beginnen nördlich der oberen Weichsel mit einer Offensive. Zuvor hatte die russische Heeresführung die 2. und 4. Armee des Zarenreiches zusammengezogen. Die Offensive zielt auf einen Durchbruch auf deutsches Gebiet.


In einer an ausländische Vertretungen gerichteten Zirkularnote gibt die osmanische Regierung in Konstantinopel (heute Istanbul) bekannt, dass sie ihre Hoheitszone in den Küstengewässern auf einen sechs Seemeilen (11,1 km) breiten Streifen ausdehnt. Das Marmarameer zählt nach Ansicht der Regierung vollständig zum osmanischen Hoheitsgebiet. Großbritannien protestiert gegen diese Maßnahme mit dem Hinweis, dass die eigene Hoheitszone nur drei Seemeilen (5,55 km) betrage.


Als Reaktion auf Verminungsaktionen der deutschen Flotte beginnt Großbritannien ebenfalls mit der Verminung bestimmter Gebiete in der Nordsee. Gleichzeitig veröffentlicht die britische Admiralität eine Warnung vor den Minen an alle neutralen Staaten.


Nach einer Vereinbarung zwischen dem US-amerikanischen Außenminister William Jennings Bryan und der britischen Regierung werden künftig US-amerikanische Kupferfrachter nicht mehr von britischen Kriegsschiffen bei ihrer Fahrt behindert. Voraussetzung ist allerdings, dass die Exporte nur für im Krieg neutrale Staaten bestimmt sind. Die britische Regierung befürchtet eine Umgehung ihrer Handelsblockade gegenüber dem Deutschen Reich.